Jahresabschlusssitzung des Marktgemeinderates Heiligenstadt i. OFr.

2019 – ein erfolgreiches Jahr – Göller und Zöberlein mit dem Ehrenwappen ausgezeichnet

Johannes Göller, Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt, Dieter Zöberlein, Bürgermeister Krämer. Foto: privat

Johannes Göller, Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt, Dieter Zöberlein, Bürgermeister Krämer. Foto: privat

Im Mittelpunkt der Jahresabschlusssitzung des Marktgemeinderates Heiligenstadt i. OFr., die von der Kreismusikschule Bamberg musikalisch umrahmt wurde, stand ein ausführlicher Bericht von Bürgermeister Helmut Krämer und die Verleihung des Ehrenwappens an Dieter Zöberlein und 2. Bürgermeister Johannes Göller. 2019, ein Jahr, in dem im Markt Heiligenstadt i. OFr. unheimlich viel bewegt wurde, wird als Jahr der großen Investitionen in die Geschichte eingehen. Es wurden weitreichende Entscheidungen in vielen Bereichen getroffen und aktuelle Themen aufgegriffen.

In 23 Sitzungen des Marktgemeinderates und der Ausschüsse hat der Marktgemeinderat viele wichtige Entscheidungen getroffen. Mit der Gründung der Breitband GmbH hat der Markt Heiligenstadt i. OFr. Neuland betreten, um als eine der ersten Gemeinden beim Anschluss an die Datenautobahn dabei zu sein. „Das Thema Breitbandversorgung war nach den europaweiten Ausschreibungen der Schwerpunkt unserer Arbeit“, so Krämer. Zwischenzeitlich wurden die Breitbandrohre in Siegritz, Leidingshof und Veilbronn verlegt und die Verbindungsstrecke zwischen den Ortschaften und zur zentralen Stelle an der Kläranlage größtenteils abgeschlossen. Beim Aufbau des gemeindeeigenen Breitbandnetzes mit der Breitband GmbH und Rüdiger Schmidt ist Heiligenstadt i. OFr. gut auf Kurs. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses wurde im August 2019 begonnen. Die Fertigstellung wird voraussichtlich im September 2020 erfolgen. Großes Thema in diesem Jahr war die Erschließung von Bauplätzen in den Baugebieten Gründlein und Teuchatz. In die Erschließung von Bauland wurden 670.000,- € investiert. Die bauliche Entwicklung im Markt Heiligenstadt i. OFr. hat 2019 eine Dynamik bekommen, die sich in den nächsten Jahren fortsetzen dürfte. Mit 19 Baugenehmigungen für Wohnhäuser hat sich die Anzahl gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Aufgrund der regen Bauplatz-Nachfrage wird die Erschließung des Baugebietes „Teich“ 2020 in Oberngrub begonnen. Um auch in Zukunft Bauland, besonders für junge Familien, zur Verfügung stellen zu können, wurde eine größere Fläche Bauerwartungsland im westlichen Teil von Heiligenstadt i. OFr. erworben.

Rechtzeitig vor dem Wintereinbruch konnten die Straßenbaumaßnahmen Heiligenstadt-Kalteneggolsfeld, Ortsdurchfahrt Tiefenpölz, Anliegerweg Traindorf, sowie die Kanalverlegung in der Raiffeisenstraße, Heiligenstadt, abgeschlossen werden. Bei der Abwasserbeseitigung ist der Markt dem Ziel – Abschluss der Abwasserbeseitigungen in der Großgemeinde – ein großes Stück nähergekommen. In die Abwasserbeseitigung mit der Verbesserung der Wasserversorgung, Verlegung der Breitbandkabel, wurden in Oberleinleiter bisher 3,98 Millionen € investiert. In Tiefenpölz wurden 2,09 Millionen € ausgegeben. Beim Bau von Versicherungsanlagen in Hohenpölz, Stücht und Volkmannsreuth wurden 180.000,- € investiert. Weitere Maßnahmen waren die Dorferneuerung Oberngrub, die Gestaltung der Vorfläche an der Grundschule, Umbau des Rathauses mit behindertengerechtem Zugang, neue Heizungsanlage im Bauhof, Sanierung des Feuerwehrgerätehauses Tiefenpölz, usw.

Erfreulich gut haben sich die Steuereinnahmen entwickelt. Die Steuerkraft hat sich von 570,56 € auf 633,46 € pro Einwohner erhöht. Die Gewerbesteuereinnahmen belaufen sich auf rund 644.000,- €. Um 115.000,- € hat sich der Einkommenssteueranteil auf 1.895.730,- € erhöht. „Wir haben das günstige Zinsniveau sowie die guten Fördermöglichkeiten genutzt, um unsere Gemeinde weiter zu entwickeln. Aufgrund der riesigen Investitionen hat sich der Schuldenstand von 4,1 Millionen auf 8,0 Millionen fast verdoppelt. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass noch erhebliche Beitragseinnahmen im Abwasserbereich und Verbesserungsbeiträge für den Neubau der Kläranlage zu erwarten sind. Neben vielen Maßnahmen war die Arbeit im Rathaus gezeichnet von Personalwechsel, Bauarbeiten im Rathaus, Durchführung der Europawahlen und die Ausbildung von Nachwuchskräften.

Der Bürgermeister dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus für das große Engagement. Einen besonderen Dank sprach er dem äußerst tüchtigen und fleißigen Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt aus. Sein Dank galt auch dem 2. Bürgermeister Johannes Göller und dem leider viel zu früh verstorbenen 3. Bürgermeister Johannes Harrer. Der Marktgemeinderat, so Krämer, hat im zu Ende gehenden Jahr weitreichende und große, aber auch mutige Entscheidungen getroffen. Dafür dankte der Bürgermeister besonders. Am Schluss seines Berichtes ging er noch auf die anstehenden Kommunalwahlen am 15. März 2020 ein. Nach dem Ausscheiden von voraussichtlich 7 Marktgemeinderäten wird es einen Generationswechsel im Gemeinderat geben. „Mein Wunsch ist, dass es einen fairen Wettstreit im Hinblick auf die Bürgermeister- und Marktgemeinderatswahl gibt. Alle Bewerber sollten bedenken, dass die Arbeit nur dann erfolgreich sein könne, wenn nicht nebeneinander und nicht gegeneinander, sondern miteinander gearbeitet wird“, so Krämer abschließend.

Ein Höhepunkt der letzten Sitzung 2019 war die Verleihung des Ehrenwappens an den Heimatgeschichtsforscher und Gemeindechronist Dieter Zöberlein, Burggrub. Seit über 35 Jahre befasst er sich intensiv mit der Geschichte von Heiligenstadt und der Fränkischen Schweiz. Er zeichnet für die 484ig seitige Chronik der Marktgemeinde verantwortlich. Er hat außerdem die Geschichte der fränkischen Adelsfamilie „von Streitberg aufgearbeitet und verschieden Bücher und Publikationen verfasst. „Zöberlein ist mit den früheren und heuten Lebensverhältnissen auf dem Land bestens vertraut“ so der Bürgermeister. Er liefert ständig Berichte über geschichtliche Ereignisse für das Gemeindemitteilungsblatt. Krämer bedankte sich für das große Engagement und überreichte ihm das Ehrenwappen.

Das zweite Ehrenwappen wurde an den 2. Bürgermeister Johannes Göller, Heiligenstadt verliehen. Er engagiert sich seit 1996 im kommunalpolitischen Bereich und war von 2002 bis 2014 3. Bürgermeister. Seit 2014 ist er 2. Bürgermeister des Marktes Heiligenstadt. Krämer würdigte die Leistungen seines Stellvertreters, dem die Städtebauliche Entwicklung, Bauleitplanung, Tourismus und die ehrenamtliche Vereinsarbeit sehr wichtig ist. Er scheut keine Diskussion an den Stammtischen und vertritt die Gemeinde nach außen und innen sehr gut. Göller ist seit 1986 Abteilungsleiter der Tennisabteilung des SC Markt Heiligenstadt und im Vorstand des Hauptvereins aktiv. Zudem ist er als Theaterspieler beim FSV und seit 22 Jahre als Heiligenstädter Nikolaus bekannt.

Dem 2. Bürgermeister Göller war es vorbehalten, den Dank für die geleistet Arbeit im Rathaus an seinem Bürgermeister Krämer und dem Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt abzustatten.