Boden und Nachhaltigkeit – Umweltbildner aus ganz Bayern zu Gast in der Lias-Grube Unterstürmig
Im Rahmen der Qualifizierungsreihe Bildung für nachhaltige Entwicklung von Umweltbildung.Bayern fand der Baustein Nr. 23 mit dem Titel „Alles Boden, oder was?“ in der Umweltstation Lias-Grube statt. Die 25 TeilnehmerInnen aus ganz Bayern, von Aschaffenburg bis Berchtesgaden, von Colmberg bis Wiesmühl, konnten sich, begleitet von Thomas Kappauf – Umweltschutz-Informationszentrum des LBV-Bayern, Bayreuth und Ulrike Schaefer – Umweltstation Lias-Grube, Eggolsheim, einen ganzen Tag lang mit den Themen Boden und Nachhaltigkeit intensiv auseinandersetzen.
Inhaltlich zielte der Workshop sowohl auf eine Basisqualifizierung für Neulinge und Einsteiger, aber auch auf eine Auffrischung für alte Hasen in Theorie und Praxis zum Thema Boden und zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung ab.
Nach einem lebhaften Einstieg zum Kennenlernen in Form eines Nachhaltigkeitsbingos setzten sich die TeilnehmerInnen mit den Auswirkungen unseres Lebensstiles, dessen wirtschaftlichen Zusammenhängen und den Folgen auf das Weltkilma in einer Visualisierungsübung auseinander. – Der Blick über den Tellerrand und das Erkennen der Zusammenhänge stand dabei im Vordergrund. Wichtig war jedoch auch der anschließende Austausch untereinander.
Ein Vortrag zu BNE, WAP und den SDGs und praktische Versuche und Aktionen in Lernwerkstätten u.a. zu Bodenaufbau, Bodenfilterfunktion, Bodenerosion und Versiegelung bildeten die theoretischen und praktischen Grundlagen für die Workshopphase. In einer Führung durch die ehemalige Tonabbaustelle in Unterstürmig wurden Aspekte des Bodenabbaus in Bezug auf Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kultur vor Ort anhand des Werdegangs und der Entstehungsgeschichte der Umweltstation als symbolischer Verkauf durch die Firma Liapor an den Trägerverein der Umweltstation in Verbindung mit dem Auftrag Umweltbildung und BNE- Arbeit für Alt und Jung dauerhaft durchzuführen, verdeutlicht.
Am Nachmittag sollten die TeilnehmerInnen Aspekte zu den Dimensionen der Nachhaltigkeit in Bezug auf das Thema Boden sammeln. Anschließend wurden daraus gemeinsam fünf verschiedene Praxisprojekte entwickelt, die die Dimensionen der Nachhaltigkeit enthalten und gleichzeitig die Strategien der Nachhaltigkeit,- anders, besser, weniger und gerechter – berücksichtigen sollten. Die Ergebnisse:
- Ein Planspiel Boden, das ein Bewusstsein schaffen soll für die Wertigkeit und die verschiedenen Aspekte des Bodens, aber auch die Begehrlichkeiten darstellen soll, die bei der Verknappung des Rohstoffes Boden durch z.B. bei der Ausweisung eines Gewerbegebietes in einer Gemeinde entstehen können.
- Das Konzept eines solidarischen Gemeinschaftsgartens mit dem Titel „(Ernähr)Boden“, der aktuell im Stadtgebiet von Bamberg schon am Entstehen ist und die umliegende Nachbarschaft durch gemeinsame ökologische Bewirtschaftung mit gesunden Biogemüse regional versorgen soll.
- Eine „Generationenwiese“, die eine Begegnungsstätte für alle im Ort darstellen soll, von Jung und Alt genutzt und gepflegt wird und auf der gleichzeitig Artenschutzmaßnahmen durchgeführt werden sollen.
- Projekt „Platz da“ als Vorbereitung für eine gemeinsame Beteiligung von Umweltbildungseinrichtungen rund im Ingolstadt auf der Landesgartenschau 2020 zum Thema Boden mit Ideen für die Praxis wie z.B. Bodenexperimenten, Ingolstadts Flächen – früher und heute und der Entwicklung eines Bodenverteilungsspiels zur Visualisierung von Flächenverbrauch.
- „Mit Kindern Boden erleben“ ein Programm für Schulklassen, die sich fünf Tage lang in einem Schullandheim aufhalten und sich in dieser Zeit mit den fünf Dimensionen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Fazit aus den Reflexions- und Evaluationsbeiträgen der TeilnehmerInnen: Eine gelungene Veranstaltung, kurzweilig durch den Methodenmix und insgesamt viel zu kurz, die Lust gemacht hat auf Boden und BNE – verbunden mit dem Wunsch nach Wiederholung und Vertiefung.
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