„BARBARI BAVARII“ feiern zehnjähriges Bestehen mit Jubiläumskonzert in Speichersdorf
„Wir nehmen alles auf die Schippe“
Interview mit „BARBARI BAVARII“ von Holger Stiegler
2010 hat die Erfolgsgeschichte der „bayerischen Barbaren“ aus der Oberpfalz begonnen – und gefeiert wird einem Jubiläumskonzert ausgerechnet in Oberfranken: Am 10. Januar (19.30 Uhr) gastieren „BARBARI BAVARII“ auf Einladung der Speichersdorfer Bürgerstiftung Lebensfreude in der Sportarena. Einen „Liedermacherabend in XXL“ versprechen die drei Bandmitglieder Peter „Beda“ Greiner, Stephan „Rosi“ Rosner und Christian „Weiti“ Witt. Die Redaktion hat sich im Vorfeld mit dem Trio unterhalten.
Ich muss natürlich fragen: Wie ist es zu dem Namen „Barbari Bavarii“ gekommen?
Weiti: Der Name is auf meim Mist gwachsen. Wir fanden den einfach witzig. Barbari Bavarii – hinten mit zwei i – ganz wichtig! – heißt ja so viel wie bayerische Barbaren. Die Römer san ja nur bis Rengschburch kumma, alle jenseits waren Barbaren.
Fühlt Ihr euch auch als modische Trendsetter? Die weiß-blaue Anzüge sind ja nicht nur ein Bekenntnis zur Heimat, sondern sehen auch noch sehr chic aus. Aber warum gibt es die nicht in Eurem Online-Shop zu kaufen?
Rosi: Also Trendsetter waren wir noch nie und da wollma a niad hin.
Beda: Ach naja, ich so als Beda Lagerfeld… des wär doch wos! (lacht)
Rosi: Ja, traumhaft! Die Anzüge sind im Übrigen nicht von uns, deshalb gibt’s die auch nicht bei uns zu kaufen. Früher samma ja nur in Lederhosn aufgetreten, jetzt momentan immer die eine Hälfte des Abends im Bayern-Anzug. Des ist quasi unser barbarisches Sonntagsoutfit, wir wollen ja schön sein für unser Publikum.
Weiti: Ja, die passen einfach zu uns! Lustig, bairisch und a bissl billig! (lacht)
Zu Eurer Musik: Beschreibt doch mal mit eigenen Worten, auf was sich ein unbedarfter Konzertbesucher einstellen muss!
Beda: Also wir machen lustige, bairische Mundartlieder. Drei Jungs, die munter verschiedenste Instrumente auf der Bühne durchtauschen und mit witzigen Texten die Leute zum Lachen bringen.
Rosi: Ja, der Text steht dabei immer im Vordergrund und wir nehmen gern mal alles auf die Schippe, was uns so auffällt. Tratschtanten im Ort, jammernde Männer mit Männerschnupfen, Franken, Niederbayern und auch uns selbst manchmal. Am schönsten ist es immer, wenn das Publikum Situationen aus dem eigenen Alltag kennt, oder sich selbst a bissl ertappt fühlt.
Weiti: Wir san quasi sowas, wie da Fredl Fesl, bloß zu dritt.
Rosi:… und in jung! (lacht)
Ihr habt mittlerweile vier Alben herausgebracht. Braucht es denn im heutigen Zeitalter von Streaming und Downloads überhaupt noch CDs oder gar Vinyl?
Weiti: Vinyl ist seit Jahren wieder stark im Kommen, aber ne echte Platte hamma noch nicht rausgebracht.
Rosi: Ja, wir san halt in den 90ern, als Kinder mit Musik in Berührung gekommen und des waren damals halt Kassetten und vor allem CDs. Für uns und auch für viele Fans gehört des dazu, dass man da auch was zum Anfassen und Anschaun hat. Daher lassen wir uns auch immer wieder was einfallen. Im Booklet vom zweiten Album gab’s zum Beispiel einen Comic über uns.
Weiti: Außerdem verdienen am Streaming auch hauptsächlich die Plattformen. Selbst große Künstler kriegen da nur kleine Bruchteile von einem Cent pro Stream. Wer also Künstler auch unterstützen will, egal ob des wir san oder große Rockstars, der sollte Musik in irgendeiner Form kaufen und nicht streamen.
Rosi: Und wenn es geht vielleicht bei einem Händler in der Nähe kaufen und nicht bestellen, sonst gibt’s irgendwann keine Künstler und keine Läden mehr.
„König vo da Oberpfalz“ seid Ihr ja schon – zumindest legt dies das gleichnamige Lied nahe. Welche Ziele bleiben da noch?
Beda: Also, König vo da Oberpfalz is ja der Protagonist Sepp in unserem aktuellen Programm „Sepp, der Durchschnittsdepp“ und net wir.
Rosi: Ja, daher bleibt unser Ziel, dass wir des werdn. Quasi in einer Art Triumvirat. (lacht) Ne Quatsch, unser Ziel ist etz erst mal, im Januar ein geiles Jubiläum mit unseren Fans und hoffentlich vielen neuen Gesichtern zu feiern! Das wird sicher der Hammer!
Weiti: Und danach werden wir an einem neuen Programm basteln. Best-Of ist noch nicht das Ende.
Tickets unter www.okticket.de sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen
Typisierungsaktion von „Hilfe für Anja“
Im Rahmen der Konzertveranstaltung findet auch eine Typisierungsaktion des Vereins „Hilfe für Anja“ für eine mögliche Stammzellspende statt. Diese wird mittlerweile ohne großen Aufwand mit einem Wattestäbchen durchgeführt. Die Typisierungsaktion wird durchgeführt vom Beginn des Einlasses um 18.30 Uhr bis zum Konzertbeginn um 19.30, während der halbstündigen Pause sowie nach Ende des Konzerts. Um in die weltweite Spenderdatei aufgenommen zu werden, muss man zwischen 17 und 55 Jahre alt sein. Die Beteiligung an der Aktion ist kostenlos. Der Verein bittet aber um Spenden, da pro Auswertung für den Verein Kosten in Höhe von 35 Euro anfallen. Mittlerweile hat der Verein „Hilfe für Anja“, der seinen Sitz in Kirchenthumbach hat, bereits 55.555 Spender in knapp 160 Typisierungsaktionen aufgenommen. Im Jahr 2020 kann „Hilfe für Anja“ auf das 20-jährige Bestehen zurückblicken, die Aktion in Speichersdorf ist die erste im Jubiläumsjahr. Weitere Informationen unter www.hilfe-fuer-anja.de.
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