Sonntagsgedanken: Gedanken zum Advent
Samuel Becketts Stück „Warten auf Godot“ gehört nicht nur zum „absurden Theater“, es spiegelt auch die Ratlosigkeit vieler Menschen unserer Zeit wider. Da warten die Mitspieler auf diesen Herrn Godot, der sein Kommen zwar stets ankündigt, der aber dann doch nie erscheint. Noch deprimierender wirkt die Kurzgeschichte „Der Tunnel“ Friedrich Dürrenmatts: Jemand fährt in einem Zug, der durch einen Tunnel braust. Aber der Tunnel endet nicht mehr. Vergeblich spricht er die Mitfahrenden, den Schaffner an. Auch die Notbremse funktioniert nicht. So klettert er nach vorn, aber der Führerstand der Lokomotive ist leer und der Zug rast immer schneller!
Wir Christen warten auf die Wiederkehr Jesu, der mit Krankheit, Unglück, Gewalt und Tod ein Ende machen wird. Diese Gewissheit schenkte in den vergangenen zweitausend Jahren vielen die Kraft, ihren mühsamen Alltag auszuhalten, für Gerechtigkeit einzutreten, ja froh zu werden. Heute schon wirkt Jesus Christus in seinem Heiligen Geist unter uns, überall wo Vorurteile dem Verstehen weichen, wo Verzweifelte neue Hoffnung schöpfen, Einsame Besuch bekommen, wo man sich dem Unrecht entgegenstellt, wo ein Liebespaar sich findet. Dieser Geist Gottes lässt sich nicht in die Kirche einsperren, auch Atheisten und Anhänger anderer Religionen können seine Werkzeuge werden. Seine eigentliche Aufgabe ist es, uns zum Glauben an Jesus Christus zu führen. Lesen Sie doch mal die glaubensstarken Adventslieder im Gesangbuch nach, noch besser, singen Sie mit! Dann wird der Heilige Geist auch Sie verwandeln.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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