375.000 Euro LEADER-Förderung für den Landkreis Bamberg
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreicht Förderbescheid für das Kooperationsprojekt „Europäisches Kulturerbesiegel“
Der Bamberger Landrat Johann Kalb konnte sich erneut über Fördermittel für den Landkreis freuen. Der Landkreis Bamberg ist Träger des bislang größten transnationalen LEADER-Kooperationsprojekts Bayerns. Am 3. Dezember überreichte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in München einen Förderbescheid über 375.442,64 €, so dass das Projekt „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ nun an den Start gehen kann. Der Landkreis Bamberg koordiniert 18 Projektpartner in sechs Ländern für eine gemeinsame Bewerbung auf ein transnationales Europäisches Kulturerbe-Siegel. Dazu wird 2019-21 ein Maßnahmenplan zur Förderung der Regionalentwicklung und touristischen Aufwertung umgesetzt, der durch das europäische LEADER-Programm mit Mitteln der EU und des Landes Bayern unterstützt wird.
Um den Zuwendungsbescheid in München in Empfang zu nehmen, waren zusammen mit Landrat Johann Kalb die Leiterin des transnationalen Kooperationsprojekts, Birgit Kastner, und der Manager der Lokalen LEADER Aktionsgruppe Region Bamberg, Jochen Strauß, angereist. Der Landkreis Bamberg als Träger und transnationaler Koordinator des Projekts investiert zusammen mit sechs bayerischen Landkreisen bis 2021 in Regionalentwicklung und europäische Vernetzung. Teilnehmende Klosterlandschaften in Bayern sind Ebrach, Klosterlangheim und Waldsassen. Ziel ist die Bewerbung für das „Europäische Kulturerbe-Siegel“ (EKS) in der Kategorie Kulturlandschaft.
Ausgehend von der Abtei Ebrach im Steigerwald, das die erste rechtsrheinische Gründung des innovativen Ordens im Jahr 1127 war, waren die Zisterzienser maßgeblich am hochmittelalterlichen Landesausbau nach Osten beteiligt und prägten so Europa: nicht nur christlich und theologisch, sondern grundsätzlich kulturell und landschaftlich. Das Kulturerbe-Siegel soll die Bedeutung der Klöster und ihrer kulturlandschaftlichen Prägung für die Geschichte Europas zeigen. Das Werden wie auch die Werte Europas wurden vor allem im 12.-13. Jahrhundert nachhaltig durch die Zisterzienser geprägt. Die Klöster des Ordens entwickelten sich stets zu wichtigen wirtschaftlichen Zentren und Knotenpunkten des Kulturtransfers. Noch heute lassen sich die Spuren der Klöster und ihrer Landnutzung.in der Landschaft ablesen und sind ein Zeichen europäischer Identität.
Eine wesentliche Aufgabe des Kooperationsprojekts der Klosterregionen besteht darin, auf die einzigartige historische Bedeutung der zisterziensischen Landschaften in Europa aufmerksam zu machen und dieses Erbe an die nächsten Generationen weiterzugeben. So werden die Partnerstätten aus Frankreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich und Slowenien gemeinsame Maßnahmen zur In-Wert-Setzung ihrer Regionen durchführen: Neben der Entwicklung von Multimediastationen und Landschaftsmodellen werden Landschaftsführerschulungen, Lehrerfortbildungen und Exkursionen zwischen den Klosterstätten durchgeführt. Im zweiten Schritt erfolgt die touristische In-Wert-Setzung der Regionen mit einem „Zisterzienserweg“, der als ca. 1400 km langer europäischer Fernwanderweg die Klosterlandschaften von West nach Ost verbinden wird.
Das Projekt „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), von der Oberfrankenstiftung sowie dem Erzbistum Bamberg, dem Bistum Würzburg und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Kooperationsmittel kommen auch aus den Partner-Landkreisen Haßberge, Kitzingen, Lichtenfels, Neustadt/Aisch, Schweinfurt und Tirschenreuth sowie aus den Städten Lichtenfels und Waldsassen. Informationen zum Projekt unter www.cisterscapes.eu
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