Mitgliederversammlung des Nationalparkvereins Steigerwald fordert Einschlagsmoratorium im Klosterwald

Waldschutz im Fokus

In seiner Mitgliederversammlung 2019 dokumentierte der Vorstand des Verein Nationalpark Steigerwald seine zahlreichen Aktivitäten für einen besseren Waldschutz im Steigerwald und erhielt dafür großen Beifall. Der 1. Vorsitzende Dr. Liebhard Löffler brachte es auf den Punkt: „Wir haben Mitgliederzuwachs, wir sind der größte Verein, der sich für ein Großschutzgebiet einsetzt, unsere zahlreichen Aktivitäten haben den Steigerwald bekannter gemacht und wir haben ein Einschlagsmoratorium „Hände weg vom Ebracher Klosterwald“ auf den Weg gebracht.“

Schützenhilfe erhielt der Vorstand vom Leiter des Nationalparks Hainich Dr. Manfred Großmann, der in seinem Vortrag einen Bogen spannte von der Gründung im Jahre 1997, über die Ausweisung der UNESCO Welterbe- Region Wartburg- Hainich bis zum Klimawandel heute. Es sei ein wunderbares Gefühl, auf Augenhöhe mit dem ältesten Nationalpark in den USA dem Yellow-Stone-Nationalpark und dem ältesten Nationalpark in Deutschland dem Nationalpark Bayerischer Wald zu stehen. Der Nationalparkleiter sieht in dem Prinzip „Natur zulassen“ einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Nach relevanten Studien könne der Wald als Kohlenstoffspeicher zum Klimaschutz beitragen, wenn man die Bäume stehen und richtig alt werden lässt. Wenn keine Verdichtung der Waldböden durch schwere Erntemaschinen stattfindet wie bei einem Naturwald, sei ein Wald ein echter Wasserspeicher, der wohltuende Kühle erzeugt, den Menschen Erholungsorte bietet und den Tieren und Pflanzen vielfältigen Lebensraum gibt.

Der Leiter des Nationalparks Hainich betonte, dass auch die regionale Wirtschaft von dem Nationalpark und der Welterbe- Region deutlich profitiere. So seien 260 Arbeitsplätze geschaffen worden und Dienstleister und Händler spürten sehr positive Impulse, die das Schutzgebiet entfalte. Heute genieße der Nationalpark hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung. Außerdem seien sich immer mehr Menschen ihrer Verantwortung für eine intakte Buchenwald- Natur bewusst. Großmann wünschte dem Verein viel Erfolg bei seinen Aktivitäten.

Der 2. Vorsitzende Florian Tully ließ anschließend Bilder sprechen und kommentierte die rund 40 Fotos von den Aktivitäten des Vereins im Jahre 2019. So ließ er beispielsweise die Menschenkette gegen den Einschlag bei Fabrikschleichach, das Nationalparkfest und die 5. Jahresfeier des Vereins in Untersteinbach, das Welterbe- Treffen in Ebrach sowie die zahlreichen Exkursionen in den Steigerwald, die Teilnahme des Vereins an Märkten und Festen regional und bundesweit Revue passieren. Löffler dankte allen Mitgliedern für ihr Engagement, den Experten und Ehrenmitgliedern für ihre Unterstützung und Beratung. Im Hinblick auf die Kommunalwahl im März 2020 appellierte der 1. Vorsitzende an die Politiker, nicht nur von Waldschutz zu reden, sondern auch konsequent zu handeln- zum Wohle der nächsten Generationen.