GEDOK-Ausstellung in Bamberg: Superlative mit 120 Werken

Die GEDOK Franken hat in Kooperation mit dem Bamberger Landratsamt zu einer Ausstellung mit dem Thema „Hier und Jetzt“ eingeladen. 120 Werke von 62 Künstlerinnen kann man vom 22.11.2019 bis 02.01.2020 besichtigen. Führungen werden jeden Donnerstag angeboten. Zur Finissage ist es möglich mit den ausstellenden Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen.

hier und jetzt: Lobenhofer-Albrecht, Schalenobjekt "Moon"

hier und jetzt: Lobenhofer-Albrecht, Schalenobjekt „Moon“

Rüdiger Gerst, stellvertr. Landrat begrüßte die Gäste. Umfänglich waren seine Ausführungen zur GEDOK. 1926 als „Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“ gegründet, ist sie heute das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Kunstgattungen. Die Vereinigung zählt zurzeit mehr als 2.750 Mitglieder in 23 deutschen Städten. Die Regionalgruppe GEDOK Franken vereint hierbei die Sparten Bildende Kunst, Musik, Literatur und Angewandte Kunst.

GEDOK Franken vereint nicht nur verschiedene Sparten, sondern ebenso die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken sowie die Oberpfalz. Somit zeigt die Ausstellung eine große Bandbreite zeitgenössischer Kunst. Bamberg wird durch Bildende Künstlerinnen Johanna Pohl, Petra Münch und Ulli Falke, sowie durch die Literatin Dagmar Dusil vertreten. Weitere Künstlerinnen aus Oberfranken bereichern die Ausstellung.

„Hier und Jetzt“. „Eine besondere Ausstellung, die man in zwei Gebäuden und auf fünf Stockwerken des Landratsamts bewundern kann“, so die Worte von Rüdiger Gerst. Den musikalischen Rahmen zur Vernissage gestaltete Jazzpianistin Hilde Pohl und dazu gab es Gesangseinlagen von der mitausstellenden Künstlerin Petra Münch.

Die GEDOK-Künstlerinnen haben sich unauffällig unter die Gäste gemischt. Sitzend auf den Stühlen, auf den Treppen oder stehend im Raum schaffen sie so eine lockere und spannende Atmosphäre. Aus allen Ecken kommen sie hervor. Ohne Vorankündigung und Mikrofon. Einfach mit dem Ruf „Hier“ oder „Jetzt“ machen sie auf sich aufmerksam, sagen ein paar Worte zu ihrem Werk und zeigen dazu ein Foto ihrer Arbeit.

Dagmar Dusil ist mit vier Gedichten vertreten. Rezitiert hat sie „Wir leben im Abschied“. Ein Gedicht, das einem bewusst macht, wie kostbar unsere Zeit auf Erden ist, die Augenblicke unseres Lebens. Eine lyrische Beschreibung des „Hier“ und „Jetzt“.

Die Fotografin und Scherenschnittkünstlerin Gerhild Wächter lässt ihr Werk für sich sprechen. Zwei große weiße Scherenschnitte, die ihre dezenten Schatten auf die Wand werfen, erregten großes Staunen. Die Frage, wie man so etwas „nur“ mit einer Schere herstellen kann, wurde mehrmals gestellt. Das ist kaum zu glauben bei diesen filigranen Werken mit ihren leichten kleinen Wölbungen.

Katja Fischer spielt eine Uraufführung ihrer eigenen Komposition

Katja Fischer spielt eine Uraufführung ihrer eigenen Komposition

Begeistert hat die Flötistin Katja Fischer mit ihrer Performance zur vorgetragenen Literatur. Sie spielte vier Eigenkompositionen immer abwechselnd mit den literarischen Vorträgen. Drei davon sind Uraufführungen, die sie eigens für diese Ausstellung komponiert hat.

„Hier und Jetzt“, ein Thema, das so vielfältig und bunt ist. Aber auch traurig und nachdenklich. Ein Thema, das so viel bietet und fast unerschöpflich scheint. Ein Thema, das etwas bewirkt und aufrüttelt, oder auch einen innehalten lässt.

Malwine Markel