„Falscher Polizeibeamter“ in Bamberg wieder erfolgreich – erneute Warnung der Polizei
BAMBERG. Wiederholt gelang es Betrügern mit der Masche „Falscher Polizeibeamter“ an das Geld einer Seniorin zu gelangen. Die Kriminalpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen. Erneut warnt die Oberfränkische Polizei vor der Vorgehensweise der dreisten Täter.
Der angebliche Polizeibeamte rief am Mittwochvormittag das erste Mal bei der betagten Dame in der Martin-Luther-Straße in Bamberg an. Es gelang dem Unbekannten mit einer glaubhaften Geschichte und der Behauptung, dass das Ersparte der Seniorin auf der Bank nicht mehr sicher sei, sie bereits kurz darauf zur Abhebung eines niedrigen fünfstelligen Eurobetrages zu bewegen. Am nächsten Tag und nach weiteren Telefongesprächen mit dem vermeintlichen Polizisten, holte die Frau nochmals Geld bei einer Bankfiliale.
Der Mann kündigte dann einen „Kollegen“ an, der am Donnerstag, um 15.30 Uhr, die Geldsumme abholen und auch ein zuvor vereinbartes Kennwort nennen würde. Zur vorgegebenen Zeit verließ die Bambergerin dann ihre Wohnung. Auf der Straße übergab sie das gesamte Geld in einer Fototasche einem Mann, der ihr das Kennwort nannte und auf den das Aussehen passte, das ihr der Anrufer noch beschrieben hatte. Der Unbekannte ging anschließend in Richtung Kirche davon. Erst am Abend wurde der Seniorin bewusst, dass sie Opfer von Betrügern geworden war.
Die Kriminalpolizei Bamberg ermittelt in diesem Fall sowie in mehreren weiteren Betrugsdelikten, die sich ebenfalls in den vergangenen Tagen in ihrem Zuständigkeitsbereich ereignet haben, jedoch im Versuchsstadium geblieben sind.
Der Abholer wird wie folgt beschrieben:
- zirka 35 Jahre alt
- geschätzte 170 Zentimeter groß und schlank
- dunkler Vollbart, gepflegte Erscheinung
- bekleidet mit dunkler Jeans, blau-grauem, knielangen Stoffmantel und grauer Wollmütze
- eventuell osteuropäischer Herkunft
Die Ermittler fragen:
- Wer hat am Donnerstagnachmittag in der Martin-Luther-Straße einen Mann gesehen, auf den die Beschreibung passt?
- Wem ist in diesem Bereich ein verdächtiges Fahrzeug aufgefallen?
- Wer kann sonst Angaben machen, die im Zusammenhang mit dem Betrug stehen könnten?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Kripo Bamberg unter der Tel.-Nr. 0951/9129-491 entgegen.
Die Oberfränkische Polizei gibt folgende wichtige Tipps; informieren Sie bitte auch Ihre älteren Verwandten und Bekannten:
- Seien Sie stets misstrauisch bei Anrufen, die ihre finanzielle und/oder persönliche Situation betreffen.
- Geben Sie keine Auskunft hierüber und beenden Sie umgehend das Gespräch. Die echte Polizei wird Sie am Telefon nie über Ihre finanziellen Verhältnisse ausfragen.
- Lassen Sie sich von einem Anrufer, der sich als Polizeibeamter ausgibt, den vollständigen Namen, die Telefonnummer und die Dienststelle geben. Legen Sie danach auf und rufen Sie selbst bei der Polizeidienststelle an und lassen Sie sich den Einsatz bestätigen.
- Rufen Sie niemals eine Telefonnummer an, die Ihnen von den Tätern gegeben wird. Auch nicht die Nummer, die im Display angezeigt wird.
- Lassen Sie sich nicht von vermeintlich vertrauenserweckenden Rufnummern mit der örtlichen Vorwahl oder der Notrufnummer 110 in die Irre führen. Die immer professioneller agierenden Betrüger nutzen auch technische Möglichkeiten, mit denen tatsächlich existierende Telefonnummern von Polizeidienststellen oder Staatsanwaltschaften im Telefondisplay angezeigt werden können.
- Informieren Sie auch ältere Verwandte und Nachbarn von dieser Masche.
- Wählen Sie in dringenden Fällen den Notruf 110.
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