Umweltarbeitskreis der CSU im Kreis Forchheim traf sich

Unter Vorsitz von Heinz Marquart wickelte der Umweltarbeitskreis der CSU im Kreis Forchheim eine umfangreiche Tagesordnung ab. Diese reichte von Maßnahmen zum Insektenschutz, über das Problem multiresistenter Keime, bis zur Thematik der Nutzung der Windenergie. Heinz Marquart zeigte sich erfreut, dass der CSU-Ortsverband Forchheim einen Umweltarbeitskreis gegründet hat. Unser Ziel, so Marquart: In jedem Ortsverband einen Ansprechpartner, oder eine Ansprechpartnerin.

Der frühere Landtagsabgeordnete Walter Hofmann hatte den Themenkomplex „Arten und Insektenschutz“. Er machte darauf aufmerksam, dass es einige Zielkonflikte gebe. Zum Einen wäre es wünschenswert, das der motorisierte Individualverkehr zugunsten von Zugfahrten reduziert würde. Andererseits würden die Bahnfahrten auch Schäden an Lebewesen zur Folge haben. Je 100 gefahrene Kilometer im Jahr müssten mit ca 2000 Tieren gerechnet werden, die durch Vogelschlag ums Leben kommen. Trotzdem müsse die Bahn zusätzliche Kapazitäten finanzieren, um die Nachfrage zu sichern.

Zum wiederholten Male beschäftigte sich der Arbeitskreis mit der Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien. Ein CO2-sparender Energiemix müsse das Ziel sein. Die Nutzung von Wasser, Wind und Sonne, aber auch Biomasse habe in Bayern je nach Region, einen hohen Stellenwert. Walter Hofmann wies allerdings entschieden den Vorstoß des Landesverbandes Windenergie zurück, wonach die Entscheidung zum Bau von Windrädern wieder zu den Planungsverbänden zurück verlagert werden sollte. Hofmann: „ Die Planungshoheit hat die Gemeinde, dabei muss es auch bleiben.“ Wer Windräder wolle, brauche dafür die Mehrheit in Gemeinde/Stadtrat und in der Bevölkerung. Wer Windräder errichten wolle, müsse auch für entsprechende Speicherkapazitäten sorgen, sagte Marga Loskarn. Nachdem Freie Wähler und Grüne, einschließlich Umweltminister Thorsten Glauber zusätzliche Windräder im Freistaat wollen, sollten sie auch rechtzeitig vor den Kommunalwahlen dem Wähler sagen, in welcher Kommune diese errichtet werden sollten.

Der Vorschlag der Grünen, es sollten in Bayern zusätzlich 1.500 bis 2000 WKA gebaut werden, bedeute im durchschnitt je Landkreis 30 Windenergieanlagen. Im übrigen gebe es hier auch einen weiteren Zielkonflikt der Erneuerbare Energien und Insektenschutz betrifft: In einer Studie des Deutschen Luft und Raumfahrtzentrums werde festgestellt, dass täglich ca. 5,6 Milliarden Insekten durch die Nutzung von Windenergie vernichtet würden. Soviel Streuobstbestände könnten die Obstbauern im Landkreis Forchheim nicht anlegen, um die Schäden von 30 bis 40 Windrädern in Forchheim auszugleichen, sagte Helmut Pfefferle.

Heinz Marquart begrüßte, dass Landrat Ulm ein Projekt zur sicheren Entsorgung von Altarzneimitteln voran treibt. Der Umweltarbeitskreis möchte zusätzliche Anstrengungen, um die Arzneimittelbelastung der Gewässer aus Krankenhausabwässern zu vermeiden. Dafür müssten geeignete Techniken finanziert werden, um Folgelasten für Gewässer, Böden und Verbraucher zu verhindern.

Albert Schütze schlug vor, dass sich der Arbeitskreis in seiner nächsten Sitzung mit diesem Themenkomplex beschäftigt. Walter Hofmann möchte, dass sich die Umweltpolitiker der CSU auch mit dem Themenkomplex Kunstlicht und „Lichtverschmutzung“ auseinandersetzen. Auch dies sein einschlägig, wenn man sich mit dem Thema Artenschutz und Insekten beschäftige.