Energieeffizienznetzwerk „Nr. 1“ der Landkreise traf sich in Forchheim
Kraftwärmekopplung als zukunftsfähige und effiziente Energiequelle für Kommunen
Das Energieeffizienznetzwerk „Nr. 1“ der Landkreise traf sich in Form der Klimaschutz- und Energiebeauftragten der jeweiligen Mitgliedslandkreise unter dem Thema „Kraftwärmekopplung in kommunalen Liegenschaften“ beim Netzwerkpartner und Gründungsmitglied in Forchheim. Ziel des Netzwerkes ist, gemeinsam Lösungen für Energieeffizienz oder Klimaschutz voran zu bringen und voneinander zu lernen. Hürden können so umgangen werden und positive Erfahrungen übernommen werden.
Der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Forchheim, Dominik Bigge, stellte gleich zu Beginn den Anwesenden die einzelnen Maßnahmen des Landkreises in Sachen Klimaschutz und nachhaltiger Energie vor. Als öffentlich wirksame Maßnahme veranstaltet das Landratsamt beispielsweise zweimal im Jahr eine Vortragsreihe zum Sanieren und Energiesparen, eine jährliche Klimawoche und zusammen mit der Sparkasse Forchheim die Energie- und Immobilienmesse. Für Privatpersonen gibt es eine hausinterne Energie- und Fördermittelberatung. Als eigenen, hausinternen Beitrag zum Klimaschutz wird die Dienstwagenflotte sukzessive elektrisiert, Heizungen auf erneuerbare Energie oder Kraft-Wärme-Kopplung umgerüstet und für alle Liegenschaften zertifizierter Ökostrom bezogen. Die Kommunen werden auch zur strategischen Energieleitplanung beraten, zum Beispiel zu Nahwärmenetzen mit Biomasseheizwerken oder zu Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos.
Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik – kurz IfE – aus Amberg berichtete von den bereits bestehenden Maßnahmen der einzelnen Landkreise im Netzwerk und brachte die neuen und aktualisierten Fördermöglichkeiten für Maßnahmen zum Bau und Betrieb von erneuerbaren Energien auf Kreisliegenschaften zur Sprache. Die zumeist wenigen, aber großflächigen Gebäude, die unter der Verwaltung der jeweiligen Landkreise stehen, bergen ein enormes Potenzial für die Energieproduktion und die Möglichkeit, bestimmte Institutionen in die Energieautarkie zu führen. Oftmals sind bestimmte Maßnahmen für jeden Landkreis anwendbar, so liegt es auf der Hand, dass im Bereich Abwasser für jeden Kreis ein Klärschlammkonzept entwickelt werden kann. Die Thematik der Kraftwärmekopplung – also der Verknüpfung von Energie- und Wärmeerzeugung – stand dabei im Vordergrund. Ein wichtiger Punkt des Beitrags von Prof. Brautsch waren von dort aus weiterführend die rechtlichen Grundlagen für die Produktion und Verwendung von Strom in öffentlichen Einrichtungen, dieser Aspekt ist für die finanzielle Betrachtung der Thematik unerlässlich.
Wesentlicher Bestandteil des Treffens war die Besichtigung der neuen Heizungszentrale am Streckerplatz, in der gerade ein Blockheizkraftwerk mit einer Spitzenlast-Brennwertkaskade im Bau ist. Landrat Dr. Herrmann Ulm stellte die Errungenschaften des Landkreises Forchheim in Sachen Klimaschutz dar und blickt in eine vielversprechende Zukunft der nachhaltigen Fortschritte seiner Behörde.
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