Großes Interesse am Arbeitgebergipfel von Landkreis und Stadt Bamberg
150 Entscheider aus 90 Unternehmen informierten sich am Montagabend beim zweiten Arbeitgebergipfel von Landkreis und Stadt Bamberg bei Michelin, wie den Beschäftigten geholfen werden kann
„Wir sind überwältigt vom Zusammenhalt der Region.“ Für Landrat Johann Kalb und Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke war der zweite Arbeitgebergipfel von Landkreis und Stadt Bamberg mit mehr als 150 Entscheidern aus 90 Unternehmen ein weiterer eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Solidarität mit den Beschäftigten von Michelin sehr ausgeprägt ist. Für diesen „Rückhalt der Region“ bedankte sich auch Werkleiter Jens Schlemmer: „Es ist gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind.“
Dass die Region wirtschaftlich so gut dastehe, hat nach Auffassung des Landrates genau mit diesem Zusammenhalt zu tun. „Unser Ziel ist es, für alle 850 Beschäftigten des Werkes eine Folgebeschäftigung zu erreichen.“ Auch für Oberbürgermeister Andreas Starke ist es „eine Gemeinschaftsaufgabe, für jedes Schicksal eine passgenaue Lösung zu finden.“
Für 31 Beschäftigte ist dies inzwischen gelungen. Werkleiter Jens Schlemmer informierte die Anwesenden darüber, dass elf Mitarbeiter das Unternehmen bereits verlassen haben und nach aktuellem Stand weitere 20 bis zum Jahresende ausscheiden. Bis Montag dieser Woche lagen Michelin 140 Stellenangebote von 47 Unternehmen vor. 16 Firmen haben sich bereiterklärt, die 36 Auszubildenden zu übernehmen. „Zahlenmäßig liegen uns für sie mehr Angebote vor als wir benötigen. Jetzt müssen wir das zusammenführen. Einige unserer Auszubildenden haben sich bereits bei anderen Unternehmen beworben.“
Schlemmer wurde nicht müde, erneut für die Mitarbeiter des Michelin-Werkes Hallstadt zu werben. „Viele Entwicklungen für Michelin hatten hier ihren Ursprung. Und wir haben trotz der schwierigen Lage nach wie vor hervorragende Qualitätskennzahlen. Das ist der Verdienst unserer Mitarbeiter.“ Eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 20 Jahren spreche für deren Treue.
„Michelin fühlt sich auch weiterhin für die Region verantwortlich“, stellte kaufmännischer Leiter Peter Keller das Revitalisierungsprogramm für das 23 Hektar große Areal vor. „Wir möchten das Areal angepasst an den Fußabdruck der Region entwickeln.“ Es sei nicht die Politik Michelins, Grundstück und Immobilie „den Kräften des Marktes zu überlassen“. Die Vision sehe vor, am Standort grüne und Zukunftstechnologien anzusiedeln.
Vertreter der Agentur für Arbeit erläuterten diverse Fördermöglichkeiten, die bereits jetzt gestartet werden können, um die Michelin-Mitarbeiter für neue berufliche Herausforderungen zu qualifizieren. Landrat und Oberbürgermeister dankten sowohl der Agentur für Arbeit als auch der Handwerkskammer für Oberfranken und der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth dafür, dass sie sich sehr flexibel und unbürokratisch für die Mitarbeiter engagieren.
Um den Transformationsprozess der von den Automobilzulieferer geprägten Region zu begleiten, werden Stadt und Landkreis Bamberg Anfang des neuen Jahres zu einem weiteren Termin einladen. Die große Resonanz der Veranstaltung bestärkte Landrat Johann Kalb darin, den Austausch der Arbeitgeber zu einer Dauereinrichtung zu machen und dort Zukunftsthemen zu diskutieren. In einem ersten Schritt lädt der Landkreis Anfang 2020 Unternehmen zum Wirtschaftsgipfel, um dort deren Herausforderungen zu diskutieren und Zukunftsstrategien zu entwickeln.
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