Erzbischof Schick: „Christkönig zeigt: Über allen Mächtigen dieser Erde steht der Allmächtige“
„Christkönigsfest setzt Zeichen gegen Nationalismus und Führerideologie“
Das Christkönigsfest ist nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick ein Zeichen, das die Kirche gegen Nationalismus und Populismus, Machthaberallüren und Führerideologien setze. „Über allen Mächtigen dieser Erde steht der Allmächtige“, sei die Botschaft des Christkönigsfestes. Kein irdischer Machthaber könne sich über Christus den König stellen. Dies habe heute wieder besondere Bedeutung, wenn zum Beispiel in den USA, Russland und der Türkei oder in afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten Autokraten und Potentaten als Allmächtige auftreten und ihre Nation über alle anderen erheben, so Schick.
Das Christkönigsfest dürfe aber auch nicht dazu verleiten, ungerechtfertigte Machtansprüche der Kirche zu unterstreichen oder zu beflügeln, fügte der Erzbischof hinzu. „Es darf nie vergessen werden, dass in der ganzen Tradition der Kirche das Königtum Christi immer mit seinem Priestertum und seinem Hirtendienst verbunden ist.“ Der König opfere sich priesterlich bis zur Hingabe am Kreuz, um die Menschen zu erlösen und zu retten. „Der König Jesus Christus ist der gleiche, der als Priester versöhnt und Frieden stiftet durch sein Leben bis zum Tod am Kreuz.“ Der König sei auch der Hirte, der die Menschheit zusammenführe und sich liebevoll um sie kümmere. „Er umsorgt die Menschen in der Kirche mit dem Wort Gottes und den Sakramenten, um sie in sein ewiges Reich der Liebe und des Friedens zu führen.“
Das Christkönigsfest, mit dem das Kirchenjahr endet, wolle alle Christen darauf hinweisen, dass sie ihren Glauben in der Öffentlichkeit bekennen sollen und sich nicht ins Private, ihre Kirchen und Häuser zurückziehen dürfen. „Sie sollen hinausgehen in die Welt und in die Öffentlichkeit, sich zu Christus bekennen, um die Gesellschaft auf der Basis des Evangeliums gerecht, sozial und menschenfreundlich zu gestalten.“ Dieser Sinn sei auch 2019 gültig und wichtig im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben.
Neueste Kommentare