Die Bläserphilharmonie Buckenhofen und die Musicalcompany Nürnberg präsentieren große Musical-Momente

Ein mutiger Schritt und etwas völlig Neues

Mathias Wehr dirigiert die Bläserphilharmonie Forchheim. Foto: Mike Wuttke

Mathias Wehr dirigiert die Bläserphilharmonie Forchheim. Foto: Mike Wuttke

Die Bläserphilharmonie Forchheim des Musikvereins Buckenhofen hat sich der Aufführung sinfonischer Bläsermusik in ihren schönsten Facetten verschrieben. Sie umfassen Originalkompositionen bedeutender zeitgenössischer Komponisten bis hin zu anspruchsvollen Transkriptionen der klassischen und modernen Literatur. Jetzt betritt das musikalische Aushängeschild der Stadt Forchheim die Bühne weltbekannter Musicals!

Gemeinsam mit der Musicalcompany Nürnberg bieten die 50 Musiker unter Leitung ihres Dirigenten Mathias Wehr am Samstag, 2. November, um 19.30 Uhr in der Heinrich Lades-Halle in Erlangen einen Querschnitt aus Musicals der letzten Jahrzehnte.

Damit wagt die Bläserphilharmonie Forchheim einen mutigen Schritt und etwas vollkommen Neues. Das Publikum erwarten Hits und „Ohrwürmer“ u.a. aus Les Misérables, König der Löwen, The Greatest Showman, Elisabeth und Grease. Auch werden Stücke aus der nächsten großen Produktion der Musicalcompany, dem Broadway-Hit „Once on this Island“, erklingen.

Keine Suppe beim Latin-Spirit

„Mehr Piano bitte“. Dirigent Mathias Wehr stellt sich auf die Sängerinnen und Sänger ein, die bei der Probe im Musikheim gegen die Akteure der Bläserphilharmonie „ansingen“ müssen. Foto: Mike Wuttke

„Mehr Piano bitte“. Dirigent Mathias Wehr stellt sich auf die Sängerinnen und Sänger ein, die bei der Probe im Musikheim gegen die Akteure der Bläserphilharmonie „ansingen“ müssen. Foto: Mike Wuttke

Das Musikheim an der Staustufe in Buckenhofen. Die Musikerinnen und Musiker sitzen dicht gedrängt. Dirigent Mathias Wehr ruft „Mambo“ auf. Es ist das einzige Instrumentalstück, das sie in der Heinrich-Lades-Halle darbieten werden. Quasi eine musikalische Visitenkarte, die sie in der Hugenottenstadt präsentieren. Präzision ist gefragt, damit das Feuerwerk an Rhythmik und Latin-Spirit gut zur Geltung kommt. „Leute, eine Suppe vermeiden!“ lautet deshalb die Mahnung von Mathias Wehr. „Waiting for live“ ist aus dem Musical „Once on this Island“. Der Raggea-Sound kommt gut rüber und die inzwischen eingetroffenen Sänger aus Nürnberg, die sich vor die Musiker gestellt haben, wiegen sich im Sound. Die Noten von „Ti Moune“ aus dem gleichen Musical haben die Philharmonisten zum ersten Mal auf dem Pult liegen. Mathias Wehr muss nur leichte Korrekturen einbringen. Nur am Schluss, der ja am längsten im Ohr der Zuhörer verweilt, wird gefeilt. Die Musik soll wie in Nebelschwaden verklingen.

Große Klangkörper

In der Bläserphilharmonie Forchheim musizieren insgesamt 65 Musikerinnen und Musiker zwischen 15 und 50 Jahren. Seit 2014 findet das Frühjahrskonzert in der Konzerthalle Bamberg statt, und hier haben herausragende Solisten des Ensembles Gelegenheit, sich vor großem Publikum zu zeigen.

Die Musicalcompany Nürnberg e.V. ist eine Vereinigung von jungen, halbprofessionellen Künstlern, die sich durch zahlreiche erfolgreiche Musical-Inszenierungen in der Musik- und Kulturlandschaft der Metropolregion etablieren konnte. Das Ensemble besteht aus 30 Mitgliedern zwischen 18 und 55 Jahren, die in ihrer Freizeit singen, spielen und tanzen.

Karten

Die Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 26 €, ermäßigt 20 €. (Rest-) Karten nur noch online beim Musikverein Forchheim-Buckenhofen ev. www.mv-fb.de.

Interview mit Claudia Dörr: Blasmusik? „Hat uns zuerst schockiert“

Claudia Dörr bei Instruktionen mit ihren Sängerinnen und Sängern. Foto: Mike Wuttke

Claudia Dörr bei Instruktionen mit ihren Sängerinnen und Sängern. Foto: Mike Wuttke

Wir haben mit der Leiterin der Musicalcompany Nürnberg, Claudia Dörr, über die besonderen Herausforderungen der „Magic Musical Moments“ für die auftretenden 18 Sängerinnen und Sänger gesprochen.

Wie haben die Mitglieder Ihrer Company reagiert, als an sie der Wunsch herangetragen wurde, Musical-Klassiker mit einem Blasorchester darzubieten?

Claudia Dörr: Die waren erst mal schockiert. Wir haben bisher mit kleineren Bluesorchstern zusammengearbeitet. Als wir uns aber einige Ausschnitte von Auftritten der Bläserphilharmonie Forchheim im Netz angesehen haben waren wir überzeugt, dass das klappen könnte.

Worin liegt die besondere Herausforderung?

Wir haben die Begleitung anders im Ohr. Die Bläser kommen mit einer ziemlichen Wucht, da ist es schwierig in die Intonation zu finden. Aber jeder Sänger bekommt ein eigenes Mikro und wir haben Monitore, dann werden wir uns schon behaupten.

Es ist nicht mehr viel Zeit. Kriegen Sie den Auftritt hin?

Ja sicher. Am 26. Oktober ist gemeinsamer Probentag mit den Musikern und dem Einsatz der Technik. In der Lades-Halle findet natürlich auch eine Generalprobe statt. Ich kann nur sagen, meine Leute sind total motiviert.

Gibt es am Musical-Abend Solisten, auf die wir uns freuen können?

Nein, alle Sängerinnen und Sänger sind gleichberechtigt. Jeder bekommt seinen Part. Das halten wir schon seit 20 Jahren so.

Claudia Dörr ist Gründerin und künstlerische Leiterin des vielseitigen Ensembles. Die Musikpädagogin an der Musikhochschule Nürnberg hat den Grundstein für die Musicalcompany gemeinsam mit der Wilhelm-Löhe-Schule 1998 gelegt. Die diplomierte Sängerin schöpft kreative Ideen aus eigener jahrelanger Erfahrung.