Deutsche CVJM Indiaca-Meisterschaft 2019 in Speichersdorf I

Symbolbild Religion

Speichersdorf. Zwei Tage lang stand die Großgemeinde ganz im Zeichen der Deutschen CVJM Indiaca-Meisterschaft 2019. Dabei wurden nicht nur sportliche Meisterleistungen gezeigt. Für die über 200 Spieler, Trainer und Betreuer aus ganz Deutschland war es auch ein spirituelles, von christlichem Glauben getragenes Sich Begegnen und Miteinander.

Eine logistische Meisterleistung vollbrachte dabei das Organisationsteam um Stefan Steininger. Der CVJM war Ausrichter der zweitägigen Titelkämpfe für A- und B-Jugendliche (U18 und U21) auf heimischen Boden. Seit dem Frühjahr hatte das Steuerungsgremium aus Stefan und Julia Steininger, Patrick Reiß, Connie Olischer und Ruth Brehm mit viel Zeit und Herzblut verhandelt, geplant und organisiert. Für die wichtigsten Teilbereiche waren Arbeitsgruppen gebildet und mit Verantwortlichen Kräften besetzt worden. Arbeitspläne für über 60 Helfer, darunter 20 Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde Speichersdorf, der CVJM Arbeitsgruppe Bayreuth und dem CVJM Landesverband Bayern sorgten für einen reibungslosen Manpowereinsatz. So ganz unerfahren war das Organisationsteam zwar nicht. Denn 2009 und 2015 haben die Speichersdorfer schon einmal Deutsche Indiaca-Meisterschaften der Erwachsenen und der Jugend ausgerichtet. Dennoch: „Es ist jedes Mal auf´s Neue eine Herausforderung, haben sich doch die Rahmenbedingungen geändert“, so Steininger am Ende. So etwa musste für einen Teil der Vorrundenspiele am Samstagnachmittag die Mehrzweckhalle von Weidenberg als Spielstätte mit dazu genommen und alles dazugehörige organisiert werden. In der Sportarena allein hätten sich die 100 Partien nicht ausrichten lassen.

Alles war exzellent vorbereitet, als Steininger am Samstagmittag die Mannschaften begrüßte und den Turnierbetrieb eröffnete. Unterbringung und Übernachtung, Catering und Aufbau, die Verpflegung während der Spiele sowie das Rahmenprogramm waren perfekt organisiert. Nicht zu vergessen die Pokale, Medaillen und Erinnerungsgeschenke für die Siegerehrung. Zwei Tage lang war die Werner-Porsch-Grundschule gleichsam Matrazenlager und die Schulaula Kantine. Conny Olischer, Ruth Brehm, Carina Steininger und Daniela Schmidt kümmerten sich mit einem 20köpfigen Helferteam um Frühstück und Abendessen. Was hier geboten wurde nötigte nicht nur dem Landessekretär für Integration und Geflüchtete im CVJM Landesverband Bayern, Thomas Göttlicher, Respekt ab. 200 Portionen Schweinebraten mit Klösen, Hackfleischsoße mit Nudeln, ein Salat- und Nachtischbuffet habe er in seiner langen beruflichen Laufbahn bei noch keiner Indiaca-Meisterschaft serviert bekommen. In der Tat hatte das Olischer-Team in Großküchenmanier seit Freitag einen Kraftakt der besonderen Art hingelegt. Zusätzlich waren von Julia Steininger in den Sporthallen Verpflegungsstationen sowie eine alkoholfreie Cocktailbar aufgebaut worden. Die Gäste dankten es ihnen mit einem im Canon gesungenen und durch die Aula erschallenden „I want to thank you for the very mighty food!“.

Nach der ersten Turnierrunde wartete am Samstagabend in der Festhalle ein Abendgottesdienst und eigens gestaltetes Unterhaltungsprogramm mit Einlagen auf die Gäste. Unter dem Motto der Meisterschaft „Frieden bewegt – geh auf’s Ganze“ ermutigte Göttinger in seiner Predigt die Jugendlichen, sich als Christen aktiv als Friedensstifter gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt einzusetzen. Das beginne damit, sagte er, der inneren Unzufriedenheit und dem Unfrieden Zufriedenheit und Gutes entgegenzusetzen. Mit den Händen auf den Schultern des Nächsten wurde miteinander gebetet und Geschlossenheit im christlichem Geist demonstriert. Die sechsköpfige Band Paradise Plain aus Markt Erlbach umrahmte dazu den Gottesdienst musikalisch und gab anschließend im Genre der christlichen Musik ein Lobpreis- und Anbetungsmusikkonzert mit Contemporary worship music (CWM). Bis tief in die Nacht waren dann auch die Brettspiele, Chillecken und Zockerarea FIFA und Mario Kart, um die sich Patrick Reiss und Fredrik Goodwyn gekümmert hatten, dicht belagert.

Auch in den Sonntag startete die große CVJM-Familie nach dem Frühstück mit einer kurzen Andacht mit Patrick Reiß. Bevor anschließend vor vollen Zuschauerrängen und begleitet von den Anfeuerungsrufen der Fans dann die Halbfinal- und Finalspiele über die Bühne gingen. Moderiert von Hannes Münch aus Bindlach und Teamleiter des CVJM-Indiaca-Netzwerk Deutschland, Fabian Pfitzner aus Sylbach Landkreis Lippe wurden die Spiele per Live-Stream weltweit übertragen. Nach über zehn Stunden wurden die neuen Deutschen Meister mit Pokalen und Medaillien gekürt. Spieler, Trainer, Betreuer und Helfer erhielten zur Erinnerung Trinkflaschen mit Meisterschaftsembleme. Zweiter Bürgermeister Rudi Heier zeigte sich erfreut, dass soviele Jugendliche bunt und vielfältig ein Zeichen für Frieden und Toleranz setzen würden. Den Mannschaften hinter und vor den Kulissen dankte Fabian Pfitzner. Den Jugendlichen gab er mit auf den Weg, ihre geistlichen Gaben und persönlichen Fähigkeiten für sich und für andere zu nutzen. In der Gewissheit, dass Gott sie begleite und unterstütze sollten sie ihre je eigene Persönlichkeit und ihre Neigungen leben. Auch sollten sie ihre Erfahrungen gewinnbringend für andere einsetzen. „Wir sind Brüder und Schwestern im Glauben – ohne euch geht es nicht“, sagte er zum Abschied.