Was Sie gegen Einbruch tun können – Wichtige Tipps der Oberfränkischen Polizei
OBERFRANKEN. Ein Wohnungseinbruch bedeutet für die Opfer oftmals nicht nur einen materiellen Schaden. Die Tatsache, dass sich Fremde in den eigenen vier Wänden aufgehalten haben, ist für viele Bürger ein schwer zu verkraftender Eingriff in die Privatsphäre. Am „Tag des Einbruchschutzes“, der jährlich am Tag der Zeitumstellung stattfindet, will die Oberfränkische Polizei unter dem Motto „Eine Stunde für mehr Sicherheit“, erneut für das Thema Einbruch sensibilisieren. So können die Bürger am Sonntag, 27. Oktober 2019, die zusätzliche Stunde nutzen, um sich rund um den Einbruchschutz zu informieren und die Sicherheitsempfehlungen der Polizei dann in ihrem Alltag umzusetzen. Darüber hinaus bieten die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen ganzjährig eine umfangreiche, individuelle und kostenlose Beratung, nicht nur zum Thema Einbruchschutz.
Besonders in den Herbst- und Wintermonaten nutzen Einbrecher die früh einsetzende Dämmerung und die Abwesenheit der Wohnungsinhaber zu Einbrüchen. Entgegen landläufiger Meinungen erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, zum Beispiel während einer kurzen Abwesenheit des Bewohners, wie etwa zur Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Immer wieder gelingt es den Einbrechern in kürzester Zeit, ungesicherte Fenster und Türen zu überwinden. Ein großer Teil der Taten könnte durch die passende Sicherungstechnik, durch richtiges Verhalten und vor allem durch aufmerksame Nachbarn verhindert werden.
Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle gesunken – Hohe Aufklärungsquote
Mit 315 Fällen von Wohnungseinbruchdiebstählen im Regierungsbezirk, registrierte die Oberfränkische Polizei im Jahr 2018 einen deutlichen Rückgang um 102 Fälle, -24,5 Prozent, zum Vorjahr. Auch für das laufende Kalenderjahr zeichnet sich ein Rückgang der Taten ab.
Die Aufklärungsquote ist in diesem Bereich um 2,3 Prozentpunkte auf 22,9 Prozent gestiegen, damit liegt Oberfranken über der bayernweiten Aufklärungsquote von 20,6 Prozent. 54,6 Prozent aller Wohnungseinbruchdiebstähle im Jahr 2018 blieben im Versuchsstadium.
Aufmerksame Nachbarn und professionelle Polizeiarbeit
Die Tatsache, dass es bei über der Hälfte aller Wohnungseinbruchdiebstähle bei Versuchen bleibt, ist unter anderem auch auf Verbesserungen bei den Sicherungsmaßnahmen zurückzuführen. Aber auch durch aufmerksame Nachbarn können Einbrüche immer wieder verhindert werden.
Beim Versuch zweier Männer, an einem frühen Morgen im Juli im Bamberger Hafengebiet in ein Wohn- und Geschäftsgebäude einzubrechen, hörte ein Zeuge die verdächtigen Geräusche und verständigte die Polizei. Noch bevor die zwei georgischen Täter in das Anwesen eindringen oder die Flucht ergreifen konnten, nahmen Einsatzkräfte die Männer fest. Das Aufbruchswerkzeug hatten sie noch bei sich. Gegen beide Tatverdächtigen erging Haftbefehl.
Wie wichtig immer wieder eine professionelle Spurensicherung ist, zeigte sich zum Beispiel auch bei zwei Fällen im Januar 2019 in Bayreuth und Neunkirchen a.Brand, Landkreis Forchheim. Nachdem Unbekannte an einem Montagvormittag zunächst in eine Doppelhaushälfte im Stadtgebiet Bayreuth eingebrochen und Beute im Wert eines hohen, fünfstelligen Eurobetrages gemacht hatten, nahm die Kriminalpolizei Bayreuth die Ermittlungen auf. In akribischer Kleinarbeit machten sich die Beamten der Spurensicherung am Tatort an die Arbeit. Neben weiterer Spuren konnten die Polizisten auch DNA-Spuren sichern. Nach der erfolgten Auswertung und dem Abgleich einige Monate später sowie aufgrund weiterer Ermittlungen, konnten zwei polnische Staatsangehörige als Täter identifiziert werden.
Während der Abwesenheit der Bewohner drangen Einbrecher an einem späten Samstagnachmittag in ein Anwesen in Neunkirchen a.Brand ein, entwendeten Schmuckstücke und Münzen und verwüsteten die Einrichtung, bevor ihnen die Flucht gelang. Die umfangreichen Spurensicherungsmaßnahmen der Bamberger Kripo zahlte sich einige Zeit später aus. Wie ein Abgleich in der DNA-Datenbank ergab, waren für die Tat zwei kosovarische Staatsangehörige verantwortlich. Die Männer dürften noch für zahlreiche weitere Eigentumsdelikte in Frage kommen.
Kriminalpolizeiliche Fachberater informieren kostenlos
Neben umfassenden Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen bei der Bekämpfung der Eigentumskriminalität setzt die Oberfränkische Polizei vor allem auf die Präventionsarbeit. Über die vielfältigen Möglichkeiten zur Sicherung vom Eigenheim informieren kostenlos die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof mit ihren kompetenten und erfahrenen Ansprechpartnern. Verhaltenstipps werden dort im Zusammenwirken mit verschiedenen Sicherungseinrichtungen verständlich erklärt und individuell auf die Bedürfnisse und Vorstellungen der Haus- und Wohnungsbesitzer abgestimmt. Denn je schwerer es den Tätern gemacht wird, desto eher rücken sie ohne Beute auch wieder ab. Beliebte Angriffsstellen sind vor allem Haus- und Wohnungstüren, Fenster und Terrassentüren.
Einfache Tipps für mehr Sicherheit
Mit den folgenden Verhaltensregeln kann auch jeder Einzelne das Risiko minimieren, Opfer eines Einbruchs zu werden:
- Wenn Sie Ihr Haus oder die Wohnung verlassen – auch nur für kurze Zeit – sperren Sie unbedingt Ihre Haustür ab.
- Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Gekippte Fenster sind kein Hindernis.
- Erhöhen Sie das Entdeckungsrisiko, beispielsweise durch die Anbringung von Bewegungsmelder.
- Verstecken Sie Ihren Hausschlüssel niemals im Außenbereich.
- Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.
- Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit beispielsweise in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.
- Praktizieren Sie Nachbarschaftshilfe. Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn und erwecken Sie einen bewohnten Eindruck, indem Sie beispielsweise den Briefkasten leeren oder die Rollläden zur Nachtzeit schließen.
- Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück.
- Notieren Sie sich Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen.
- Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei und auch ihre Nachbarn!
Umfassende Informationen zum Thema Einbruchschutz erhalten Sie auch unter www.k-einbruch.de
Die oberfränkischen Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen finden Sie unter folgendem Link im Internet: http://www.polizei.bayern.de/oberfranken/schuetzenvorbeugen/beratung/adressen/
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