Leserbrief: Sieht so die Verkehrswende aus?

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Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Netz bin ich auf folgende Pressemeldung gestoßen:
Siehe auch:
Bamberg zeichnet sich durch eine Vielzahl an Gehwegen aus,
  • die ohnehin deutlich schmaler sind als den geltenden Regelwerken entspricht – das ist sicherlich teils historisch bedingt, doch mitnichten immer; vielfach wurden bewußt die Fahrbahnen für den Kfz-Verkehr großzügig ausgelegt, die Belange des fußläufigen Verkehrs hintangestellt;
  • die zum Parken freigegeben sind, ohne daß die gemäß geltender Rechtslage freizuhaltende Breite von mindestens 2,5 m (an kurzen Engstellen 2,2 m) beachtet wurde;
  • deren bestimmungsgemäße Nutzung durch selbst bei beengten Verhältnissen ungeahndetes Falschparken eingeschränkt ist;
  • die durch Möblierung verschiedenster Art eingeengt werden.
Hinzu kommen Straßen, in denen Gehwege gar nicht erst angelegt sind.
Wenn tatsächlich das Abstellen von Fahrrädern, auch Lastenrädern und Hängergespannen, am Fahrbahnrand verboten werden sollte,
  • werden viele Radfahrer nicht mehr wissen, wo sie ihr Vehikel parken sollen;
  • etliche von ihnen den Gehweg auch dort verstellen, wo es nicht zumutbar ist und die Alternative Fahrbahn bzw. Parkstreifen oder -bucht ohne das Verbot zur Verfügung stände;
  • werden die stadt- und umweltverträglichsten Verkehrsarten, Gehen und Radfahren, deutlich unattraktiver und Kurzstreckenfahrten mit dem Pkw spürbar zunehmen.
Die Absicht des Verkehsministeriums ist überdeutlich erkennbar: Dem Autoverkehr soll ungeachtet der zeitgemäßen Erfordernisse mehr Raum gegeben werden – auf Kosten sowohl der Radfahrer als auch der Fußgänger. Vielleicht ist es sogar Absicht, die Konflikte zwischen diesen beiden Gruppen zu schüren, um vom eigentlichen Verursacher der (nicht nur) innerörtlichen Verkehrsprobleme, dem überbordenden Kraftfahrzeugverkehr, abzulenken. Die gleiche Intention war schon früher erfolgreich gewesen, als in großem Umfang Radwege auf Kosten der Gehsteige angelegt worden waren.
Zukunftsfähig geht anders!
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bönig