Land­kreis Bay­reuth führt den Kli­ma-Check ein

Der Land­kreis Bay­reuth wird künf­tig alle maß­geb­li­chen Pla­nun­gen und Ent­schei­dun­gen einem Kli­ma- und Nach­hal­tig­keits­check unter­zie­hen. Einen ent­spre­chen­den Antrag hat­te die SPD-Kreis­tags­frak­ti­on ein­ge­reicht. Der Kreis­aus­schuss folg­te dem Antrag am 2.10.19 ein­stim­mig und beauf­trag­te die Ver­wal­tung, ein prak­ti­ka­bles Ver­fah­ren für den Kli­mach­eck zu ent­wi­ckeln. Damit wird der Kli­ma­schutz im Land­kreis auf ein neu­es Level gehoben.

Die Fol­gen der Kli­ma­kri­se gefähr­den in viel­fäl­ti­ger Wei­se Gesund­heit und Leben von Men­schen, Tie­ren und Pflan­zen sowie die Funk­tio­na­li­tät von Öko­sys­te­men. „Um die­ser glo­ba­len Her­aus­for­de­rung zu begeg­nen“, betont Land­rat Her­mann Hüb­ner, „ist sofor­ti­ges und ziel­ge­rich­te­tes Han­deln auf allen Ebe­nen, natür­lich auch auf der Land­kreis­ebe­ne erfor­der­lich. Wir sind ent­schlos­sen, unse­re Hand­lungs­spiel­räu­me maxi­mal aus­zu­schöp­fen, um Kli­ma­schutz und Nach­hal­tig­keit zu för­dern. Der Kli­mach­eck ist die kon­se­quen­te Fort­set­zung unse­rer inten­si­ven Klimaschutzmaßnahmen.“

Sei Okto­ber 2015 arbei­tet das Kli­ma­schutz­ma­nage­ment in der Regio­na­len Ent­wick­lungs­agen­tur des Land­krei­ses an der Umset­zung von Maß­nah­men­plä­nen zur Ver­rin­ge­rung von Treib­haus­gas­emis­sio­nen und betreibt eine auf­wän­di­ge Informations‑, Bil­dungs-‚ Netz­werk­ar­beit. Ein Inte­grier­tes Kli­ma­schutz­kon­zept bil­det hier­für die sys­te­ma­ti­sche Grund­la­ge. Außer­dem hat sich der Land­kreis dem Kli­ma­schutz­pakt der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und kürz­lich auch dem metro­po­li­ta­nen Pakt für nach­hal­ti­ge Beschaf­fung ange­schlos­sen. Im Bereich kli­ma­freund­li­che Mobi­li­tät im länd­li­chen Raum ist der Land­kreis Bay­reuth Vor­rei­ter, was Ende 2018 zur Aner­ken­nung als Baye­ri­scher Mobi­li­täts-Modell-Land­kreis geführt hat.

Land­rat Her­mann Hüb­ner will die­ses beacht­li­che frei­wil­li­ge Enga­ge­ment mit dem Kli­ma-Check noch­mals deut­lich inten­si­vie­ren. „Die Kli­ma­kri­se wird sich deut­lich ver­schär­fen und ihre Aus­wir­kun­gen wer­den umso teu­rer wer­den, je län­ger wir mit Gegen­maß­nah­men war­ten. Vie­le Städ­te in Deutsch­land und der gan­zen Welt stel­len sich ihrer Ver­ant­wor­tung und set­zen gera­de ähn­li­che Beschlüs­se um. Und die Land­krei­se fol­gen. In der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg ist der Land­kreis Bay­reuth mit der Ein­füh­rung des Kli­mach­ecks vor­an gegan­gen. Aber ande­re wer­den nachziehen.“

Kli­ma­schutz ist als Quer­schnitts­auf­ga­be inte­gra­ler Bestand­teil aller Auf­ga­ben­be­rei­che des Land­krei­ses und betrifft eine Viel­zahl von Hand­lungs­fel­dern. Die­se müs­sen nun sys­te­ma­tisch auf ihre Kli­ma­re­le­vanz ana­ly­siert wer­den. Dann gilt es, ein prak­ti­ka­bles, effi­zi­en­tes und wirk­sa­mes Bewer­tungs­ver­fah­ren zu ent­wi­ckeln und Zustän­dig­kei­ten für den Kli­mach­eck fest­zu­le­gen. Da aus Kapa­zi­täts­grün­den nicht alles gleich­zei­tig in Angriff genom­men wer­den kann, müs­sen Prio­riä­ten fest­ge­legt und ein Fahr­plan erstellt wer­den. Hohe Prio­ri­tät soll­ten jene Ent­schei­dun­gen haben, die sich lang­fris­tig auswirken.

Nach Ansicht der Len­kungs­grup­pe Kli­ma­schutz, einem inter­dis­zi­pli­när zusam­men­ge­setz­ten Exper­ten­gre­mi­um, wel­ches das Kli­ma­schutz­ma­nage­ment des Land­krei­ses berät, soll der Land­kreis zudem dar­auf hin­wir­ken, dass der Kli­ma- und Nach­hal­tig­keits-Check auch in Kom­mu­nal­un­ter­neh­men sowie in Orga­ni­sa­tio­nen und Zweck­ver­bän­den ein­ge­führt wird, an wel­chen der Land­kreis betei­ligt ist. Auch die land­kreis­an­ge­hö­ri­gen Kom­mu­nen soll­ten moti­viert wer­den, nach dem Vor­bild des Land­krei­ses ein ähn­li­ches Sys­tem einzuführen.