IG BAU Oberfranken blickt auf 150 Jahre Gewerkschaftsgeschichte
Jubilarfeier am 19. Oktober in Bayreuth
8-Stunden-Tag, Schlechtwettergeld, geregelte Unterkunft – diese Standards waren auf Baustellen vor 150 Jahren unvorstellbar. So lange ist es her, dass sich Bauarbeiter in Deutschland zum ersten Mal gewerkschaftlich organisiert haben. Daran erinnert die IG BAU Oberfranken am kommenden Samstag [Hinweis: 19. Oktober] in Bayreuth. Dabei ehrt die Gewerkschaft auch die, die selbst einen Teil der IG BAU-Geschichte mitgeschrieben haben. Für jahrzehntelange Mitgliedschaft werden insgesamt 53 Jubilare aus den Kreisverbänden Bayreuth und Kulmbach ausgezeichnet.
Die IG BAU Oberfranken vertritt die Interessen von rund 12.000 Bauarbeitern und 5.400 Reinigungskräften. Außerdem kümmert sie sich um die Beschäftigten unter anderem in der Land- und Forstwirtschaft, im Dachdecker- und im Malerhandwerk.
„Seit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Maurervereins im Jahr 1869, der Vorgängerorganisation der IG BAU, hat sich auf dem Bau enorm viel getan. Doch auch wenn Bagger, Kräne und Tablets die Arbeit einfacher machen – die Frage nach fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen stellt sich heute genauso wie früher“, sagt Gerald Nicklas. Für den Bezirksvorsitzenden der IG BAU Oberfranken steht fest: „Ohne starke Gewerkschaften wäre es um die Rechte von Arbeitnehmern in der Region viel schlechter bestellt.“
Mit der Digitalisierung sei ein „riesiger Wandel der Arbeitswelt“ im Gange – ähnlich wie bei der Industrialisierung vor 150 Jahren. „Damals hatten die Menschen Angst davor, die Maschinen würden sie arbeitslos machen. Doch die Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung hat dafür gesorgt, dass der Wohlstand bei den Beschäftigten ankommt. Diese Errungenschaften – vom Tarifvertrag bis zum Arbeitszeitgesetz – dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden“, so Nicklas. Damit der digitale Umbruch in der Wirtschaft den Arbeitnehmern zugutekomme, seien Gewerkschaften und Betriebsräte wichtiger denn je.
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