„Schlimme Nachricht für Bamberg“ – Stadt Bamberg reagiert entsetzt auf Michelin-Krise
Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke und der Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller wurden soeben von der Betriebsleitung der Michelin-Gruppe darüber informiert, dass das Hallstadter Werk im Januar 2021 geschlossen werden soll. Starke: „Das ist eine schlimme Nachricht für die Region, insbesondere für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Er habe sich bereits mit dem Landrat Johann Kalb kurzgeschlossen und darauf verständigt, ein Krisenmanagement zu installieren. Der Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller kündigte an, dass man nun solidarisch mit den Beschäftigten sein müsse. „Wir müssen die Kräfte bündeln, um Ersatzarbeitsplätze zu finden“, so Dr. Goller.
Schon seit Monaten war die Krise beim französischen Reifenproduzenten zu spüren, nachdem der Konkurrenzdruck insbesondere aus dem asiatischen Markt immer stärker geworden ist. Der Oberbürgermeister und der Landrat vereinbarten nun die Bildung einer „Task force“, um der betroffenen Belegschaft zu helfen. Die Wirtschaftsförderungsabteilungen aus dem Rathaus und dem Landratsamt wollen nun gemeinsam mit der Werkleitung, der Bayerischen Staatsregierung und dem Betriebsrat nach Mittel und Wegen suchen, „um die Krise abzumildern“, erklärte der Wirtschaftsreferent Dr. Goller.
Starke und Kalb erinnerten daran, dass bereits bei der Konversion erfolgreich eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Landkreis organisiert worden war, um Ersatzarbeitsplätze zu finden. Damals galt es, den Zivilbeschäftigten in der früheren US-Verwaltung neue Perspektiven zu eröffnen. „Das ist ein Vorbild für die aktuelle Lage“, unterstrich der Oberbürgermeister.
Im Wirtschaftsreferat sieht man die Schließung des Hallstadter Werks im Zusammenhang mit der weltweiten Krise der Automobilzuliefererindustrie. Gerade die Bamberger Region sei davon stark betroffen, weil hier ca. 20.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Automobilzuliefererindustrie abhängig sind. In der Stadt Bamberg gibt es dazu eine klare Strategie: Das Konversionsgelände und die noch freien Gewerbeflächen sollen genutzt werden, um neue Unternehmen aus anderen Branchen anzusiedeln oder die vorhandenen Kompetenzen so zu nutzen, dass innovative Produkte in der Bamberger Region entwickelt und produziert werden können. Mit zukunftsweisenden Geschäftsfeldern sollen Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.
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