Bayreuther Stadtgespräch: „Malariabekämpfung mit biologischem Wissen“
Malaria – Wohin geht die Reise?
An Malaria sterben jährlich 400.000 Menschen – damit ist Malaria die gefährlichste durch Parasiten verursachte Erkrankung. Die Zahl der Infizierten ist in den letzten Jahrzehnten wieder angestiegen. Wie kann Malaria mit dem Wissen aus dem Bereich der Biologie bekämpft und therapiert werden? Darüber spricht Prof. Dr. Klaus Ersfeld, der an der Universität Bayreuth die Professur für Molekulare Parasitologie innehat.
- Thema: Malaria – Wohin geht die Reise?
- Referent: Prof. Dr. Klaus Ersfeld, Professur für Molekulare Parasitologie an der Universität Bayreuth
- Datum/Zeit: Mittwoch, 02. Oktober 2019, 18 Uhr
- Ort: Iwalewahaus, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Zum Vortrag
An Malaria sterben pro Jahr 400.000 Menschen. Damit ist Malaria die gefährlichste, durch Parasiten verursachte Erkrankung. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken. Durch den massiven Einsatz von Insektiziden hatte man in den 1960er Jahren das Problem als gelöst betrachtet. Die Zahl der Infizierten ist in den letzten Jahrzehnten aber wieder angestiegen, insbesondere in Afrika. Die Ursachen dafür sind vielfältig und haben zum Teil sozio-ökonomische Hintergründe wie Armut und Verfall der zivilen Infrastrukturen, aber auch biologische Ursachen, insbesondere das Problem der Medikamentenresistenz. Wie kann Malaria mit dem Wissen aus dem Bereich der Biologie bekämpft und therapiert werden? Ist die Eliminierung von Malaria damit zu erreichen? „Mit diesem Vortrag“, so Prof. Dr. Klaus Ersfeld, „möchte ich eine Einführung in medizinisch relevante Aspekte der Biologie des wichtigsten Malariaparasiten, Plasmodium falciparum, geben und auf neuere Entwicklungen der Therapie eingehen. Immerhin wurde die Entdeckung eines neuartigen Medikaments, das heute eine wichtige Säule im Kampf gegen Malaria ist, 2015 mit dem Medizinnobelpreis gewürdigt. Ein weiterer Meilenstein in der Malariabekämpfung könnte die Einführung eines Impfstoffes sein, der seit diesem Jahr erstmals in mehreren afrikanischen Ländern eingesetzt wird. An diesem Beispiel kann aber auch verdeutlicht werden, wie schwierig und komplex die Bekämpfung und angestrebte Eliminierung von Malaria ist.“
Zum Referenten
Prof. Dr. Klaus Ersfeld hat seit 2011 die Professur für Molekulare Parasitologie an der Universität Bayreuth inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Molekularbiologie humanpathogener Parasiten, die Infektionsbiologie und die Parasitologie, die Immunologie sowie die Gentechnik. Seine Arbeitsgruppe Molekulare Parasitologie ist am Lehrstuhl Genetik der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften angesiedelt. Prof. Ersfeld studierte Biologie und Geographie an der Universität Bonn und wurde 1991 am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen promoviert. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt an der Liverpool School of Tropical Medicine (1991 bis 1994). Von 1994 bis 2003 forschte der Wissenschaftler als Postdoc und Arbeitsgruppenleiter an der Universität Manchester. An der Universität Hull (GB) war Prof. Ersfeld von 2003 bis 2011 Senior Lecturer, bevor er den Ruf an die Universität Bayreuth annahm.
Die Bayreuther Stadtgespräche…
bringen den Bürgern von Stadt und Region wissenschaftliche Themen allgemein verständlich aufbereitet näher. Im Rahmen der monatlichen Veranstaltungsreihe werden abwechselnd ein oder mehrere Referenten der Universität Bayreuth, anderer Universitäten oder Institute sowie aus der (Hochschul-)Politik eingeladen. Die Vorträge finden i.d.R. jeweils am ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr im Iwalewahaus der Universität Bayreuth, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth statt. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Das nächste Stadtgespräch…
findet am Mittwoch, 6. November 2019, statt. Prof. Dr. Herbert Popp, ehemals Lehrstuhl für Stadtgeographie und Geographie des ländlichen Raumes an der Universität Bayreuth, wird dann zum Thema ‚Die Fränkische Schweiz: Sehnsuchtsort, Erlebnisort, Genussort‘ referieren.
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