Bamberger Sonderlandeplatz: Zwergstrauchheide wird versetzt – Sandmagerrasen geschützt
Umweltschutzmaßnahmen auf dem Sonderlandeplatz
Die Regierung von Oberfranken hat die Einführung des Instrumentenflugverfahrens (IFR) am Sonderlandeplatz an der Breitenau genehmigt. Im Zuge der IFR-Einführung muss der freizuhaltende Sicherheitsstreifen entlang der Start- und Landebahn verbreitert werden. Deswegen beginnen auf dem Gelände des Sonderlandeplatzes in dieser Woche die Arbeiten für den Erhalt der wertvollen Sandmagerrasenflächen und der Zwergstraucheide. Diese wächst im vergrößerten Sicherheitsbereich längs der Startbahn und muss wegen ihres höheren Wuchses versetzt werden. Die genehmigte Maßnahme ist dringlich, weil die umzusetzenden Zwergstrauchheiden vor der Frostperiode noch anwachsen müssen.
Der Sicherheitsstreifen entlang der Start- und Landebahn wird geprägt von Sandmagerrasen und Zwergstrauchheiden. Während Sandmagerrasen von Natur aus sehr niedrig ist, müssten gerade die etwas höheren Zwergstrauchheiden aus Sicherheitsgründen ständig gemäht werden. Deshalb werden die Zwergstrauchheiden an andere sandige Stellen in der Nähe versetzt, wo sie sich ungestört entwickeln können.
Um dafür ausreichend Raum zu schaffen, werden Flächen, die ursprünglich von Sandmagerrasen bedeckt waren, sich jedoch heute als mehr oder weniger dichte Gehölzbestände präsentieren, von den selbstangesiedelten Birken, Brombeeren, Kiefern oder Pappeln befreit. Besondere Bäume, z. B. Eichen bleiben erhalten. Auf die so geschaffenen offenen Sandflächen werden dann die Heidekrautsträucher samt Wurzelwerk verpflanzt und in den folgenden Jahren auf Kosten der Stadtwerke Bamberg gepflegt.
Diese Neuschaffung von Sandmagerrasen und der Gehölzrückschnitt dienen dem Ziel, dass die nährstoffarmen Sandböden erhalten werden, die den Sonderlandeplatz laut Regionalplan für die Region Oberfranken West als landschaftliches Vorbehaltsgebiet ausweisen.
Für die weitere Verbesserung der Lebensbedingungen seltener Tierarten werden im Rahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplans später außerdem Steinhaufen für Eidechsen, Brutkästen für Fledermäuse und Feuchtstellen für Kreuzkröte und Kiebitz geschaffen. Insbesondere für den Kiebitz ist dabei positiv, dass der Sonderlandeplatz seit diesem Jahr eingezäunt ist und so Bodenräuber wie der Rotfuchs, aber auch Bodenbrüter störende Hunde vom Gelände ferngehalten werden. Auch dies ist eine vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahme für den Flugbetrieb, die aber auch dem Umweltschutz direkt zugutekommt.
Eine Genehmigung durch das Amt für Umwelt-, Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bamberg zur Durchführung noch im September liegt vor. Als ökologische Bauüberwachung für die Arbeiten ist die Biologin Dr. Beate Bugla beauftragt.
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