Amtseinführung von Pfarrer Hannes Kühn und Diakon Klaus Lobenhofer in Speichersdorf
„Das ist ein Festtag! Das ist wie Weihnachten und Ostern an einem Tag!“ Es gab bei der Amtseinführung von Pfarrer Hannes Kühn und Diakon Klaus Lobenhofer am Sonntagnachmittag wohl keinen, dem Dekan Dr. Wenrich Slenczka und Vakanzvertreter Hartmut Klausfelder mit ihren Einführungsworten nicht aus der Seele sprachen.
Die Freude und Dankbarkeit über die Pfarrstellenbesetzung mit dem 37-jährigen Forchheimer und damit das Ende der langen Hängepartie und Vakanzvertretung einerseits, sowie über die nahtlose Wiederbesetzung der Stelle des Diakons mit dem 56-jährigen Thansüßer andererseits war am Sonntagnachmittag spürbar, hörbar, fühlbar, wo man hinschaute und hinhörte. Freude und Dankbarkeit dominierten den Gottesdienst, die offiziellen Reden und den anschließenden Gedankenaustausch. In einem feierlichen Gottesdienst mit anschließendem Festakt, bespickt mit symbolträchtigen Elementen, Gesten und Überraschungen, wurden im Beisein vieler Ehrengäste die beiden neuen Seelsorger der Christusgemeinde offiziell in ihr Amt eingeführt und der Segen für die Amtsführung erteilt.
Auch die Gottesdienstgestaltung und Liedauswahl spiegelte die Freude und den Dank dieses Tages wieder. So sorgte der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Alfred Kreutzer für eine festliche instrumentelle Umrahmung und Begleitung. Unter den majestätischen Klängen „Weil der Himmel bei uns wohnt“ von Ralf Grössler waren Kirchenvorstand und Geistlichkeit eingezogen. Der Projektchor der evangelischen Gemeinde unter Leitung von Dominik Fick am E-Piano gab gesanglich der Freude des Tages Ausdruck, indem er Lieder wie „You are my all in all“, einen Gospelpsalm und „Oh happy day“ anstimmte. Am E-Piano wie durch den Posaunenchor wurde der Gemeindegesang der Gläubigen „Nun danket alle Gott“, „Komm Heiliger Geist“ und „Vertraut den neuen Wegen“ begleitet. Bevor zum Auszug „Hevenu schalom alejchem“ von Michael Schütz erklang, liefen in einer bis zuletzt geheim gehaltenen Überraschung die Kinder des Kindergottesdienstteams um Sonja Stangl und Marcus Köppel zur Höchstform auf. Beschwingt und laustark fröhlich begrüßten sie den Pfarrer und den Diakon mit dem Lied „Einfach spitze, dass Du da bist“.
Mit zwei wertvollen Geschenken sei die große Sehnsucht der Kirchengemeinde nach einem eigenem Pfarrer und Diakon in der Christusgemeinde erfüllt worden, so Pfarrer Klaus Klausfelder. Er wertete die Einführung der beiden Seelsorger als glückliche Konstellation als Zeichen Gottes für einen guten Anfang. In der Tat: Das Samenkorn ist damit gesäht, die Pflanze gesetzt und der Boden bereitet. Die Zeichen und Rahmenbedingungen für ein gedeihliches Miteinander stehen auf Grün. Das beginnt schon mit dem freudigen Umstand, dass Pfarrer und Diakon am selben Tag ihren Dienst begonnen haben und an einem Tag in ihr Amt eingeführt wurden, ergänzte Dekan Slencka. Das wird im Weiteren davon getragen, dass sich mit den beiden Seelsorgern und der Christusgemeinde hier Drei gefunden haben, zwischen denen die Chemie zu stimmen scheint. Da treffen zum einen zwei Seelsorgecharaktere aufeinander, die zunächst von den äußeren Daten nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch bei näherem Hinsehen sich bestens ergänzen und bereichern dürften, wie es Dekan Slencka dann auch auf den Punkt brachte. Da seien zum einen die unterschiedlichen Erfahrungen im seelsorgerlichen Wirken: hier Diakon Lobenhofer zuletzt im oberbayerischen Garmisch, dort Pfarrer Kühn in Brasilien. „Die beiden Regionen dürften sich nicht nur an der Lederhose unterscheiden“, so der Dekanatschef augenzwinkernd. Zum anderen stehe Pfarrer Kühn am Anfang seines Dienstes als Pfarrer. Diakon Lobenhofer könne auf viele unterschiedliche Stationen seines Diakonendienstes zurückblicken. „Unterschiedliche Erfahrungen, Gaben und Aufgaben – aber ein Geist. Das genau braucht eine Gemeinde“, so Slenczka. Auch wenn es Schnittstellen gebe, sei Pfarrer Kühn stärker mit Gottesdiensten und Taufen, Trauungen und Beerdigungen, im Schulunterricht, der Seelsorge und der Gemeindeleitung betraut. Die Aufgaben eines Diakons liegen mehr in der Gemeindearbeit. In Speichersdorf mit dem besonderen Schwerpunkt bei den Senioren und im Luise-Elsässer-Haus. Darüber hinaus im Bezirksklinikum Wöllershof und für ein jahr in der Palliativstation weiden.“Beide passen gut zusammen und passen gut in diese Gemeinde und bereichern diese“, so Slenczka. Denn dieser Reichtum an persönlicher Motivation und reicher Berufserfahrung im Doppelpack trifft auf den Reichtum einer aktiven und lebendigen Gemeinde mit einem stark verjüngten, aufgeschlossenen, und höchst engagierten Kirchenvorstand an der Spitze. In der Zeit der Vakanz und Interimsvertretung hat die Christusgemeinde eindrucksvoll bewiesen, mit welcher Vielfalt an Gaben und Fähigkeiten die Aufgaben in den letzten Monaten bewältigt wurden. Dekan Slencka war deshalb besonders all denen dankbar, die mit ihrem Einsatz und mit Geduld die Gemeinde in den letzten Monaten geführt und begleitet haben. Viele haben zusammengewirkt und dazu beigetragen, die pfarrerlose Zeit zu überbrücken, die Vakanz zu vertreten, das Pfarrrbüro am Laufen zuhalten, das Gemeindeleben zusammenzuhalten und die Innensanierung der Kirche voranzutreiben, betonte er. Wichtig sei, so Slencka, dass alles im Geist Christi, im Geist der Liebe, des Friedens und der Freiheit und der Vergebung geschehe. Das verbinde zur Gemeinschaft und zum Füreinander eintreten, und lasse einander achten und die Gaben der anderen schätzen, so Slenczka. „In diesem Geist leben und glauben wir, wächst und gedeiht der Glaube und die Erkenntnis, dass wir ein Leib Christi und ein Geist sind!“
Anschließend verlasen der Senior des Dekanats Pfarrer Dr. André Fischer die Urkunde für die Übertragung der Pfarrstelle und Diakon Karl-Heinz Krätzer die Urkunde für die Einsetzung als Gemeindediakon. Nach den Worten zur Beauftragung und den Einführungsfragen legte Dekan Slenczka bei Pfarrer Kühn zusammen mit Andrea Kühn, Stefan Steininger und Michael Hoffmann, Pfarrer in Willmars, und bei Diakon Lobenhofer zusammen mit Elke Bundscherer, Diakon Karl-Heinz Krätzer, Frank Niehage und Janine Lobenhofer die Hände auf und erteilte ihnen für ihre Aufgaben den Segen.
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