Leserbrief: „Fahrgastbeirat – auf das Wie kommt es an“
Sehr geehrte Damen und Herren!
Über viele Jahre verhallte der Ruf im Nichts: An der Installierung eines Fahrgastbeirats, eines Gremiums also, welches aus Nutzersicht mitredet, hatten die Verkehrsbetriebe der Bamberger Stadtwerke offenkundig kein Interesse gehabt. Wie der Sinneswandel (www.stadtwerke-bamberg.de/mobilitaet/fahrgastbeirat) zu Stande gekommen ist, sei dahingestellt.
Der Beirat wird aber nur erfolgreich arbeiten können, wenn einige Randbedingungen erfüllt sind:
- „Normale Fahrgäste“ bringen die Sichtweise der Nutzer ein, sprechen in erster Linie alltäglich auftretende Probleme und mögliche Verbesserungen an.
- Vertreter der einschlägigen Fachverbände haben naturgemäß einen Blick für strukturelle und grundsätzliche Defizite und Mängel, aber auch für Hemmnisse, die in Unverständnis und mangelndem Willen der Verantwortlichen (hierzu zählen auch die, welche über benötigte Gelder entscheiden) begründet liegen. Überschneidungen mit der erstgenannten Gruppe werden selbstverständlich sein.
- Die Sitzungen des Fahrgastbeirats dürfen nicht nur dazu dienen, längst gefallene Entscheidungen zu verkünden und eingehende Initiativen mehr oder weniger abzuwürgen. Das städtische Fahrradforum, welches schnell zur Lachnummer verkommen war, bietet ein unrühmliches Beispiel.
- Unternehmen und Kommunalpolitik müssen die ehrliche Bereitschaft einbringen, an der zukunftsweisenden Entwicklung des öffentlichen Personenverkehrs als eines wesentlichen Eckpfeilers des Umweltverbunds (Gehen, Radfahren, Bahn, Bus sowie deren intelligente Vernetzung), der das Rückgrat der Mobilität bildet, mitwirken zu wollen. Hierzu gehört unverzichtbar auch die Bereitschaft, Mittel innerhalb des Verkehrsetats entsprechend umzuschichten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bönig, Gaustadt
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