Defibrillator im Bamberger Dom
Lebensrettender Schockgeber hängt nun gegenüber der Domsakristei
Ab sofort steht im Bamberger Dom ein Defibrillator für medizinische Notfälle bereit. Aufgrund der hohen Zahl von Besucherinnen und Besuchern hat das Metropolitankapitel den Schockgeber angeschafft, der im Falle eines plötzlichen Herzversagens Leben retten kann. Der Bamberger Malteser-Hilfsdienst stand beratend zur Seite und nahm das Gerät in Betrieb.
„Es gibt in dieser Stadt kaum einen Platz, an dem täglich so viele Menschen unterwegs sind, wie im Bamberger Dom“, erklärte Domdekan Hubert Schiepek bei der Inbetriebnahme des Defibrillators. Vergangenes Jahr fanden insgesamt 3468 Domführungen durch verschiedene Veranstalter statt – mindestens eineinhalb Millionen Menschen haben die Kathedrale besucht. Um für Notfälle vorbereitet zu sein, die angesichts dieser Besuchermassen leider nicht auszuschließen seien, habe sich das Metropolitankapitel für die Anschaffung eines Schockgebers entschieden, so Schiepek.
Der „Defi“ hängt nun an einer Wand gegenüber der Sakristei im südlichen Seitenschiff des Doms. „Eine optimale Position“, findet Jochen Hegemann, ehrenamtlicher Leiter der Einsatzdienste des Bamberger Malteser-Hilfsdienstes: „Leicht versteckt, so dass der Kasten nicht sofort ins Auge springt, aber im Ernstfall trotzdem schnell zu finden.“
Die Malteser standen dem Metropolitankapitel bei Anschaffung, Anbringung und Inbetriebnahme des Defibrillators zur Seite. Ebenso schulten sie Dommesner und Domaufsichten im Umgang mit dem Gerät. Die Anwendung sei jedoch dank Sprachsteuerung und klarer Anweisungen auch ohne Vorkenntnisse möglich, so dass im Ernstfall jeder zum Lebensretter werden könne, versicherte Hegemann.
Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Meist liegen anfangs Herzrhythmusstörungen vor – auch „Kammerflimmern“ genannt. Ein Defibrillator kann diesen Zustand durch gezielte Stromstöße unterbrechen und so das Herz wieder zum Schlagen bringen. Immer häufiger werden Defibrillatoren an öffentlich zugänglichen und hoch frequentierten Orten untergebracht, um schnelle Erste Hilfe zu gewährleisten.
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