Präsentation der ersten Trockentoilette am Main durch „Flussparadies Franken“
Exklusiver Pressebericht von Franz Böhmer aus Wiesen/Bad Staffelstein
„Gut Ding braucht Weile“! diese Redensart findet bei der Präsentation der ersten Trockentoilette am Main treffend Anwendung. „Die Notwendigkeit von Toiletten am Kanuwanderweg Obermain ist seit Jahren beim Flussparadies Franken ein Dauerthema“, so Geschäftsführerin Dr. Anne Schmitt. „Eine tolle Sache“ betonte der anwesende 1. Bürgermeister der Stadt Bad Staffelstein Jürgen Kohmann. Viel Lob für den in der Region lebenden Produkt- und Zukunftsdesigner Raimund Schlenk, der für Konzept und Bau verantwortlich zeichnet.
„Das ist ja toll – eine Toilette ohne Wasser die zudem auch nicht stinkt! Diesen Kommentar vernahm ich seit der kurzen Zeit der Aufstellung schon des Öftern von Besuchern und Einheimischen“ erzählt Ortsbeauftragter Karl-Heinz Jäger. Dazu noch barrierefrei und als Umkleidekabine geeignet.
„Seit Jahren ringen wir mit der Problematik der Toiletten am Kanuwanderweg Obermain“, meinte Dr. Anne Schmitt und bezog das Interesse der Stadt Bad Staffelstein mit ein. „Mit der Aufstellung der ersten Trockentoilette haben wir ein Zeichen gesetzt.“
Zufriedenheit klang aus der Stimme von Schmitt, fand man doch in Raimund Schlenk einen Entwickler und zugleich Hersteller, der das System der Trockentoilette kontinuierlich weiter entwickelt hat; „und dazu noch kostengünstig“, ergänzte die Rednerin.
Dankesworte richtete die Geschäftsführerin an die Stadt Bad Staffelstein. „Der Standort ist perfekt.“ Lob für die Arbeiten des Bauhofes und die Gesamtabstimmung über die Leiterin vom Kur und Tourismus Services Anne Maria Schneider.
Große Zufriedenheit beim Bürgermeister über die gelungene Lösung. „Wir sehen eine Gemeinschaftslösung für Kanuwanderer, Badegäste, Radler und Spaziergänger. Danke dem Flussparadies, meinen Mitarbeitern und nicht zuletzt ganz wichtig Karl-Heinz Jäger, der spontan zusagte sich um die Toilette zu kümmern,“ so das Stadtoberhaupt.
Stadt- und Kreisrat Hans Bramann freute sich, dass diese Versorgungslücke geschlossen wurde und dies noch mehr denn unter der Prämisse: Schonung der wichtigen Ressource Trinkwasser. Anne Maria Schneider und Vorarbeiter Hermann Lieb lobten die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsführerin und letztendlich das die Wahl des Standortes verbunden mit dem Bau der Fundamente treffend gewählt wurde.
Damit das „Stille Örtchen“ gut nutzbar bleibt sollen in der Toilette zwei Grafiken zum Aushang kommen. Anne Schmitt präsentierte hierzu die exklusiv entworfene sogenannte „Bärencomic“ des Bamberger Grafikers Günter Mayer. Hier wird die Nutzung und Funktion der Trockentoilette erklärt.
Befragung des Entwicklers und zugleich Herstellers der Trockentoilette, Raimund Schlenk:
Wie kamen Sie in Berührung mit Trockentoiletten bzw. was inspiriert Sie Trockentoiletten zu bauen:
Das Ganze wurde aus einer Not heraus geboren. Unsere Tochter war vor einigen Jahren in einem Waldkindergarten in einer Gemeinde südlich von Bamberg. Das Problem „Toilette ohne fließendes Wasser“ beschäftigte mich von da an. Über dem stand und steht für mich mehr denn je der Umweltgedanke: Wie schonen wir unsere wichtige Ressource Trinkwasser. Die statistischen Zahlen pro Kopf zeigen hier erheblichen Mengen im Jahresdurchschnittsverbrauch auf.
Das System der Trockentoilette an sich ist nicht neu. Am 28.Mai 1860 meldete der englische Pfarrer und Erfinder Henry Moule ein Patent für eine Trockentoilette an und gründete eine Firma für Herstellung und Vertrieb.
Auf welche Erfahrung blicken Sie mittlerweile beim Bau von Trockentoiletten zurück?
Mittlerweile habe ich über 10 Toiletten, vornehmlich für Waldkindergärten gebaut. Der Bau in der Form wie hier am See bedeutet auch für mich ein Pilotprojekt. Ein Lüftungssystem hält die Toilette nahezu geruchsfrei. Wichtig ist natürlich, dass ungebleichtes Toilettenpapier zur Anwendung kommt und keine Fremdstoffe eingeworfen werden. So ist es auch möglich, dass die Toilette erst nach 3 Jahren von einer Schubkarre Kompost befreit werden muss.
Franz Böhmer
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