Bezirkstag beschließt Kostenteilung beim Neubauprojekt in Kutzenberg

Neubauplanungen des Büros Beeg & Lemke aus München (Copyright: Beeg Lemke Architekten GmbH).

Neubauplanungen des Büros Beeg & Lemke aus München (Copyright: Beeg Lemke Architekten GmbH).

Zwei Wochen sind seit der Entscheidung des Ministerrates vergangenen, den Neubau des Bezirksklinikums Obermain in das Krankenhausbauprogramm aufzunehmen. Heute hat sich der Bezirkstag von Oberfranken eingehend mit der Baumaßnahme beschäftigt, das Projekt befürwortet und die hälftige Aufteilung des nach Abzug der zu erwartenden Fördermittel voraussichtlich verbleibenden Eigenanteils zwischen den Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO) und dem Bezirk Oberfranken beschlossen. Dieser liegt bei insgesamt bis zu 26,7 Millionen Euro.

„Wir sind sehr dankbar für die hohe Förderung durch den Freistaat Bayern. Damit können wir nun mit Hochdruck an unserem bedeutenden Klinikneubau in Kutzenberg weiterplanen“, dankte Bezirkstagspräsident Henry Schramm der bayerischen Staatsregierung für die Einplanung der ersten 59 Millionen Euro im bayerischen Krankenhausbauprogramm. Durch die Bereitstellung dieser Mittel, die sich durch Sonderzuschüsse noch erhöhen sollen, können nun die Detailplanungen in Angriff genommen werden. Mit der Ausarbeitung der Planung, die im ersten Bauabschnitt zwei Baukörper für die psychiatrische Klinik umfassen, wurde der Münchner Architekt Udo Lemke betraut, wie Schramm in der heutigen Bezirkstagssitzung zusammenfasste.

Der Eigenanteil des Bezirks Oberfranken und der GeBO liegt nach aktuellen Kostenschätzungen bei rund 26,7 Millionen Euro. Dieser soll nach den heutigen Beschlüssen des Bezirkstags durch entsprechend nachgewiesene förderfähige Kosten gegenüber der Regierung von Oberfranken noch reduziert werden. Zudem sollen nochmals Gespräche mit dem Gesundheitsministerium in München geführt werden, mit dem Ziel die Förderquote nochmals zu erhöhen.

Einig waren sich die Bezirksrätinnen und Bezirksräte auch darin, dass der Eigenanteil hälftig von der GeBO und dem Bezirk getragen werden soll.

INFO:

In der Kabinettssitzung am 9. Juli 2019 wurde der Neubau des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg in das Krankenhausbauprogramm 2020 bis 2023 aufgenommen. 59,02 Millionen Euro wird der Freistaat Bayern für den ersten Bauabschnitt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bereitstellen. Damit hatte sich der nachhaltige Einsatz von Bezirkstagspräsident Henry Schramm ausgezahlt. Gerade Gesundheitsministerin Melanie Huml hatte sich für den Neubau in Kutzenberg stark gemacht. Als nächster Schritt soll nun der vorzeitige Maßnahmenbeginn beantragt werden, um die Detailplanungen erstellen und die Ausschreibungen für die Baumaßnahmen zügig in Angriff nehmen zu können.

Auf drei verschiedene „Finger“ (zwei für die Psychiatrie im ersten Bauabschnitt, einen für die Somatik inklusive Medizinischem Versorgungszentrum – MVZ – im zweiten Bauabschnitt) sollen die Stationen verteilt werden. Jeder dieser „Finger“ umfasst vier sichtbare Stockwerke und ein Kellergeschoss, die auf der nordöstlichen Seite des Krankenhausareals in den Hang hinein gebaut werden. Somit ist gewährleistet, dass alle bettenführenden Stationen gut mit Tageslicht versorgt werden.

Das Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg verfügt über 278 stationäre Betten in den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (178 Betten), Atmungsorgane, Allergologie und Schlafmedizin (66 Betten) und Rheumatologie (34 Betten) sowie über 14 teilstationäre Behandlungsplätze. Das Krankenhaus wurde 1914 im Pavillonstil errichtet und seither mehrfach an- und umgebaut. Aufgrund der verstreuten Baukörper sind vom Pflegepersonal, den Patienten und der Versorgung täglich Wegstrecken von 113 Kilometern zurückzulegen.