Klosterchor Forchheim: Die Patres und Saam in Idealgemeinschaft
Im Jubiläumsjahr 100 Jahre Klosterkirche feiert der Kirchenmusiker sein 50. Jahr als Chorleiter
Die Redemptoristenpatres bleiben mit Forchheim untrennbar verbunden, auch wenn das Kloster 2013 wegen Nachwuchsmangel geschlossen worden ist. In Idealgemeinschaft ist hier auch der Kirchenmusiker Franz Josef Saam zu nennen. Traditionsgemäß wird am dritten Sonntag im Juli ihr Hauptfest Redemptori, d.h. Erlöserfest, in der Klosterkirche gefeiert. Es stand in diesem Jahr 2019 im Zeichen besonderer Jubiläen.
P. Provinzial Edmund Hipp, der dem gut besuchten Festgottesdienst als Zelebrant vorstand, verwies darauf, dass die Klosterkirche St. Antonius seit 100 Jahren im Besitz der Redemptoristen ist. Genau 50 Jahre leitet Franz Josef Saam den Klosterchor und das Orchester. Fast allen kirchlichen Hochfesten hat die Chorgemeinschaft in dieser Zeit mit der Aufführung von Messen ein festliches Gepräge gegeben.
1969 war das Jahr der ersten Mondlandung. Pater Hipp nannte weitere Schlagzeilen aus diesem Jahr. Aber in Forchheim habe es am 21. Mai ein Ereignis gegeben, das „alles in den Schatten stellte“. Da nahm Franz Josef Saam das erste Mal für den Klosterchor den Taktstock in die Hand. Am Ende des Gottesdienste überreichte der Provinzial dem sichtlich überraschten und bewegten Dirigenten aus Heroldsbach eine Ehrenurkunde, ausgestellt vom Referat für Liturgie und Kirchenmusik des Erzbistums Bamberg. Die Chormitglieder und die Gottesdienstbesucher quittierten diese Geste mit lang anhaltendem Applaus.
Von Gott geliebt sein ohne Vorleistung, das sei sein Geschenk an uns Christen, „und das ist für uns ein gutes und entlastendes Wissen“. Das war die Kernbotschaft der Predigt von Pater Edmund Hipp zum Hochfest des Allerheiligsten Erlösers. Das Messopfer zelebrierte er zusammen mit Bernhard Laube, langjähriger Pater in Forchheim und Betriebsseelsorger.
Zum feierlichen Hochamt führten Chor und Orchester die Messe in D-Dur des Benediktinerpaters Bonifaz Stöckl für vierstimmig gemischten Chor auf. P. Stöckl (1745 – 1784) gehörte zu den begabtesten Ordenskomponisten der Mozartzeit. Leopold Mozart, der Vater von Wolfgang Amadeus,war einer seiner Lehrer. Die Solis trugen in bewährter einfühlsamer Weise Traudi Harrer und Johanna Schatz vor.
„Die lassen mich nicht weg“
Es sei seine tiefe Verbundenheit zu den Redemptoristen und dem Kloster gewesen, die ihn vor 50 Jahren in das Amt des Dirigenten brachten, sagte anschließend im Gespräch Franz Josef Saam. Ab 1954 habe er dort, durch seinen Vater Nikolaus Saam erblich „vorbelastet“, schon jeden Sonntag die Orgel gespielt, und als 1969 der damalige Chorleiter Pater Weishaupt um Entlastung bat, habe er zugesagt. Fast alle bekannten Messen habe er mit seiner Chor- und Musiziergemeinschaft aufgeführt, so von Hadyn, Mozart, Bruckner, Rathgeber – und jetzt – von Stöckl. Der Kirchenmusik fühle er sich am engsten verbunden, betonte Saam, und er habe auch einige Liedsätze für den Chor verfasst. Sicher sei das Jubiläum ein Anlass über einen Rücktritt nachzudenken, für ihn sei das aber im Moment „kein Ziel“. „Außerdem lassen die mich nicht weg“ wandte er sich lächelnd in Richtung Klosterchor.
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