Jägervereinigung Pegnitz e.V.: „Brunftzeit beim Reh – Gefahr für die Autofahrer“
Die Paarungszeit beim Rehwild erreicht ihren Höhepunkt
In den nächsten Wochen geht es wild zu in Feld und Wald. Das Rehwild hat Paarungszeit, die Brunft, und die läuft alles andere als still und heimlich ab, erklärt Karl-Heinz Inzelsberger Vorsitzender der Jägervereinigung Pegnitz. „Das heißt, in den nächsten Wochen sind die Rehe besonders aktiv unterwegs und oft auch tagsüber zu sehen und zu beobachten“.
Liebesreigen und Hexenringe
In der Paarungszeit treibt der Bock die brunftige Geiß durch das Feld und liefert sich mit Rivalen Kämpfe und spektakuläre Verfolgungsjagden. Zurück bleiben so genannte Hexenringe, wo das Getreide beim wilden Liebesreigen niedergetreten wurde.
„Nein“ heißt „Nein“ – auch Rehgeißen können MeToo
Das weibliche Reh sondert Duftstoffe ab und signalisiert so ihre Paarungsbereitschaft. Ist es noch nicht ganz so weit und der Bock bedrängt die Geiß allzu aufdringlich, reagiert sie mit einem schrillen Fiepton und rennt davon.
Keimruhe, eine biologische Besonderheit
Beim Reh gibt es die so genannte Keimruhe, eine wildbiologische Besonderheit. Dabei wird die befruchtete Eizelle erst einmal eingelagert, das heißt, sie nistet sich über einige Monate in der Gebärmutterschleimhaut ein, ohne sich weiter zu entwickeln. Erst mit zunehmender Tageslichtlänge im Spätwinter setzt die Zellteilung ein und der entstehende Embryo wächst. Durch eine solche „verlängerte“ Tragzeit beim Reh wird sichergestellt, dass die Jungtiere in der für sie optimalen Jahreszeit im Frühjahr geboren werden.
Vorsicht – Autofahrer müssen jetzt besonders aufpassen
Da „Liebe bekanntlich blind macht“ – oder besser gesagt, weil die Tiere völlig hormongesteuert sind – jagen brunftige Rehe oft auch unvermittelt über die Straße. Da kann es schnell zu Wildunfällen kommen. Vorsitzender Inzelsberger appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer: „Fahren Sie auch in Ihrem eigenen Interesse jetzt besonders vorsichtig. Speziell bei Fahrten entlang unübersichtlicher Straßenränder, durch Waldstücke, entlang von Hecken oder zwischen Mais- oder Getreidefelder, können unvermittelt Rehe auf der Straße auftauchen. Behalten Sie daher auch immer den Fahrbahnrand im Auge und seien Sie stets bremsbereit.“ Ein Reh kommt zur Paarungszeit selten allein. Meist folgt der Geiß ein Bock. Inzelsberger: „Taucht auf der Fahrbahn ein Reh auf, blenden sie ab und versuchen Sie kontrolliert zu bremsen. Ist ein Zusammenstoß nicht mehr zu verhindern, muss das Lenkrad unbedingt gerade gehalten werden – versuchen Sie keinesfalls unkontrollierte Ausweichmanöver.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jagd-bayern.de
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