„Das Auf und Ab des Adolphe Sax“ im Pottensteiner Bürgerhaus
Die Geschichte eines faszinierenden Instrumentes
Am Donnerstag, 11.Juli gastiert um 20 Uhr der bekannte Saxophonist Hannes Neuner zusammen mit ELUS, einem Saxophonquartett mit ehemaligen Schülern der Berufsfachschule für Musik Sulzbach-Rosenberg (Johannes Raum, Elke Beer und Stefan Frank) sowie Jan Burdinski vom Fränkischen Theatersommer mit einem außergewöhnlichen Konzert im Bürgerhaussaal in Pottenstein. „Das Auf und Ab des Adolphe Sax“ erzählt auf musikalische Weise die Entwicklung des ursprünglich eher verhassten Saxophon-Instrumentes bis in die Gegenwart.
Saxophon ist auch nicht gleich Saxophon: Die ganze Klangvielfalt der von Adolphe Sax erfundenen Instrumentengruppe lässt Johannes Neuner in Perfektion erklingen.
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen. Wenn es Einer verstanden hat, sich selbst von zahlreichen Widerständen nicht unterkriegen zu lassen und unerschrocken seinen Weg zu gehen, dann war es der Erfinder des auch heute noch Verwendung findenden und beliebten Saxophons. Johannes Neuner und Jan Burdinski lassen die Geschichte zu einer gelungenen Hommage an den vor 200 Jahren geborenen belgischen Instrumentenbauers und Unternehmers werden.
Ein altehrwürdiges Bass-Saxophon sowie etliche „Geschwister“ wie Sopran- und Tenorsaxophon sind zur Vorbereitung der Veranstaltung des Fränkischen Theatersommers auf der Bühne aufgebaut. Es verspricht ein schöner musikalischer Abend zu werden.
Aufschwung und Konkurs, Weinen und Lachen, Triumph und Scheitern – das Leben des Antoine Joseph Sax, wie der Musiker und Instrumentenbauer eigentlich hieß, gestaltete sich alles andere als linear. Mit hier beschwingt-lebensfrohen, dort wieder melancholisch-verträumten Melodien von Ravels „Bolero“ über „In the Mood“ von Garland bis zu Bernsteins „Cool“ aus „Westside Story“ reichen die von Johannes Neuner an den diversen Saxophonen in leidenschaftlicher Weise dargebotenen Stücke, mit denen die einzelnen Lebenssituationen des Adolphe Sax passend musikalisch kommentiert wurden.
Jan Burdinski vom Fränkischen Theatersommer fungiert zwischen den Musikstücken als Sprecher, lässt das Publikum mit Erzählungen aus dem Leben Sax‘ teilhaben an der seelischen Achterbahnfahrt, die dieser des öfteren erleben musste.
Voller Euphorie startete Sax, der offenbar die Genialität seines Vaters geerbt hatte, in seine Karriere. Er freute sich darüber, ein Instrument geschaffen zu haben, welches laut Sax „im Charakter seiner Stimme den Streichinstrumenten nahekommt, aber mehr Kraft und Intensität besitzt“. Doch immer wieder warfen ihm Konkurrenten mit unwahren Gerüchten und Abwerbung von Mitarbeitern Knüppel zwischen die Beine, versuchten ihm zu schaden. Sax wird über Jahre mit Prozessen überzogen. Doch er gibt nicht auf, erhält seitens des Gerichts, ein anderes Mal im Anschluss an einen aufsehenerregenden Wettstreit offiziell Bestätigung und auch das Patent für seine damals geradezu revolutionären Saxophone.
Der rund eineinhalbstündige musikalische Theater-Abend erwärmt nicht nur die Herzen der Zuhörer, die Veranstaltung gerät auch zur posthumen Verneigung vor einem großen Mann, ohne den die Musikwelt heute ein ganzes Stück ärmer wäre. Angenommen, er säße heute im Himmel auf einer Wolke, Sax bräuchte nur eine Sache zum Seelenglück: „Petrus, gib mir ein Saxophon“.
Karten im Vorverkauf sind zum Preis von 16 Euro im Tourismusbüro Pottenstein, unter Tel. 09243/70841 oder per E-Mail (info@pottenstein.de) sowie an der Abendkasse erhältlich. Einlass ist ab 19.30 Uhr, es besteht freie Platzwahl.
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