Märchenbilder – Liederabend in Pegnitz

Am Sonntag, 21. Juli, findet um 20 Uhr im Altenstädter Schloß in Pegnitz ein romantischer Lieder- und Kammermusikabend unter dem Motto „Märchenbilder“ statt. Im Rahmen des Programms wird des 200. Geburtstags von Clara Schumann gedacht. Sie hatte als junge Frau nicht nur die Eheerlaubnis mit ihrem Mann Robert gerichtlich erstritten, sondern neben einer sehr erfolgreichen Karriere als Klaviervirtuosin komponiert und einen großen Haushalt geführt – man könnte sie emanzipiert nennen. Neben drei Liedern von ihr („Der Mond kommt still gegangen“, „Warum willst du andre fragen“ und „Ich stand in schweren Träumen“) erklingt auch die Romanze aus ihrem 1. Klavierkonzert und von ihrem Mann Robert die Fantasiestücke op. 73 für Violoncello und Klavier. Im Konzertprogramm ist ein Geschwisterpaar der Romantik ebenfalls vertreten: Felix Mendelssohn Bartholdy mit dem Adagio aus seiner Violoncello-Sonate op. 58, seine Schwester Fanny mit einem Klavierstück und drei Liedern. Fanny Hensel-Mendelssohn, Zeitgenossin Clara Schumanns, hatte es am weitaus schwerer, als Musikerin und Komponistin wahrgenommen zu werden. Trotz ihrer deutlich erkennbaren Begabung verbot ihr die eigene Familie Veröffentlichungen und öffentliche Auftritte. Erst ihr Ehemann, der Maler Wilhelm Hensel, ermutigte sie zur Veröffentlichung ihrer Kompositionen, die zuvor noch unter dem Namen ihres Bruders erschienen waren. Mit dem berühmten „Sicilienne“ von Maria Theresia von Paradis ist eine Komponistin im Programm vertreten, die in der Zeit der Wiener Klassik mit Mozart und Haydn befreundet und im Wiener Musikleben als Pianistin sehr prominent war. Persönlich gefördert von Kaiserin Maria Theresia spielte sie in allen bedeutenden Königshäusern ihrer Epoche Konzerte. Von der aus dem 20. Jahrhundert stammenden polnischen Komponistin Grazyna Bacewicz erklingt eine „Polnische Caprice“. Sie hatte Violine, Klavier und Komposition zunächst in Warschau, danach in Paris studiert. Bei den „Zwei Gesängen“ op. 91 für Alt, Cello und Klavier von Johannes Brahms vereinigen sich die drei Musiker. Bernadetta Michaldo-Fuhr, Mezzosopran ist als Gesangs- und Klavierpädagogin tätig, Boris Stansky, Violoncello, ist Mitglied der Münchner Symphoniker und Jens Fuhr, Klavier Dozent an der Hochschule der Künste in Zürich.

Die Pegnitzer Sommer Konzerte finden bis zum 4. August in den Kirchen rund um den Veldensteiner Forst statt. Am Wochenende vom Samstag, 27. Juli bis Sonntag, 28. Juli werden zunächst in der St. Matthias- und Annakirche Buchau das „Stabat Mater“ von G. Pergolesi und am Sonntag seine Bearbeitung durch Johann Sebastian Bach aufgeführt. Ausführende sind Marzena Lubaszka, Sopran; Bernadetta Michaldo-Fuhr, Mezzosopran sowie ein Streichquartett unter der Gesamtleitung von Jörg Fuhr aufgeführt.

Informationen zur gesamten Reihe, aber auch den einzelnen Veranstaltungen sind erhältlich bei „Pegnitzer Sommer Konzerte“, Rosengasse 41, 91257 Pegnitz, Telefon 09241/2965, bei den Fremdenverkehrsämtern der Region und in den Kirchen der Veranstaltungsorte.

Platzreservierungen und Kartenvorbestellungen nimmt das evang.-luth. Pfarramt Pegnitz unter der Telefonnummer 09241-6086, Fax: 09241-2927 sowie das Kantorat Pegnitz unter der Rufnummer 09241-2926, E-Mail: kantorei.pegnitz@t-online.de entgegen.

Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.pegnitzersommerkonzerte.de, sowie unter www.solideo.de, der Seite der evangelischen Kirchenmusik in Bayern und auf der Seite www.pegnitz-evangelisch.de der evangelischen Kirchengemeinde Pegnitz.

Ausführende

Bernadetta Michaldo-Fuhr, Mezzosopran

Bernadetta Michaldo-Fuhr studierte Orgel, Gesang und Kirchenmusik an Hochschulen in Krakau, Trossingen und Esslingen. Sie konzertiert vor allem in Deutschland und Polen. Dabei tritt sie sowohl als Sängerin als auch als Duopartnerin an der Orgel zusammen mit ihrem Mann auf. Eine gemeinsame CD-Aufnahme dokumentiert diese Zusammenarbeit. Bei den beiden Fernsehgottesdiensten in ARD und BR, die zuletzt aus Pegnitz gesendet wurden, wirkte sie als Solistin mit. Sie ist als Gesangs- und Klavierpädagogin tätig und unterrichtet an der Musikschule/Volkshochschule der Stadt Pegnitz.

Boris Stansky, Violoncello

Boris Stansky, geb. 1983 in Moskau, begann mit 6 Jahren Cello zu spielen. Mit 10 Jahren gewann er den 2. Preis beim 1. Moskauer Wettbewerb der Jungen Solisten und wurde in die akademische Musikschule am Tschaikowsky Konservatorium in die Klasse von Prof. Alexey Seleznev aufgenommen. Dort nahm er an Meisterkursen bei Daniil Shafran und Natalia Shakhovskaja teil. Außerdem spielte er viel Kammermusik. Im Jahre 1997 wurde er Preisträger beim Internationalen Cellowettbewerb „Concertino Praga“. Im selben Jahr spielte er das Konzert von Saint-Saens mit dem Sinfonieorchester des Moskauer Konservatoriums im Rahmen des Moskauer Festivals Junger Solisten im berühmten Großen Saal des Tschaikowsky Konservatoriums. In den folgenden Jahren trat Boris als Solist mit Kammer- und Sinfonieorchestern in Russland, Polen, Finnland, Österreich und Deutschland auf. Im März 2003 begann er sein Studium an der Musikhochschule Mannheim bei Prof. Michael Flaksman und im Oktober 2004 gewann er den 3. Preis beim Internationalen Cellowettbewerb „Premio Arturo Bonucci“ in Rom. Im August 2007 war er als Assistent von Prof. Christian Giger (dem Solocellisten vom Gewandhausorchester Leipzig) bei der Sommerakademie für Kammermusik „Schloss Heiligenberg“ engagiert. 2007 gründete Boris „Das Tramonto Quartett“ und begann mit diesem ein Streichquartett-Studium bei Prof. Susanne Rabenschlag. Von 2009 bis 2011 war er am Pfalztheater Kaiserslautern als Solocellist befristet auf 2 Jahre angestellt. In dieser Zeit spielte er auch als Solocellist beim Theater Heidelberg. 2013 schloss er sein Studium mit dem Konzertexamen (Solokonzert – „Rokoko-Variationen“ von Tschaikowsky – mit der Philharmonie Baden-Baden) ab. Seit 2012 ist Boris Stansky bei den Münchner Symphonikern fest angestellt. Als Aushilfe ist Boris sehr gefragt bei den Orchestern wie z.B. dem Staatstheater Stuttgart, dem Staatstheater Nürnberg, dem Nationaltheater Mannheim und der Komischer Oper Berlin sowie beim Radio-Symphonieorchester Stuttgart (SWR), der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

Jens Fuhr – Liedbegleiter, Pianist und Korrepetitor

​Nach seinem Lehrdiplom für Klavier und dem Abschluss der Liedklasse an den Musikhochschulen in Stuttgart und Karlsruhe, studierte er in der Meisterklasse für Lied bei Irwin Gage in Zürich und absolvierte mit Auszeichnung .

Er trat auf in Liederabenden u.a. am Opernhaus Zürich, Nationaltheater Mannheim, an der Opéra National de Montpellier, im Musikverein Wien, bei Freunde des Lieds Zürich , Istitutione Universitaria dei Concerti in Rom und der Hugo-Wolf-Gesellschaft Stuttgart. Dieser Liederabend wurde von Radio Deutschland Kultur gesendet. Konzerte innerhalb der Reihe Swiss Chamber Concerts führten ihn nach Basel, Genf, Lugano und Zürich, verbunden mit einem Konzertmitschnitt für das Radio de la Suisse Romande.

Jens Fuhr begleitete in einer inszenierten Winterreise , die als Co-Produktion im Liceu Barcelona und am Nationaltheater Mannheim auf dem Spielplan stand. Er begleitete außerdem den Bariton Markus Eiche in einer vielbeachteten Einspielung mit Schubert–Liedern bei Naxos.
Einen besonderen Schwerpunkt bildet in seiner Konzerttätigkeit auch das zeitgenössische Liedrepertoire.

Jens Fuhr ist war unter anderem Korrepetitor an der Opernschule in Stuttgart und langjähriger offizieller Begleiter am Belvedere-Wettbewerb in Wien. Er ist seit 1999 Dozent für Gesangsbegleitung und Kammermusik an der Hochschule der Künste Zürich und deren Vorgängerinstitutionen.