Forchheimer Leitungswasser schlägt Mineralwasser auf voller Länge
Während Stiftung Warentest 32 stille Mineralwässer getestet hat, nahm Öko-Test 53 kohlensäurehaltige Mineralwässer der Sorte „Classic“ unter die Lupe. Das Ergebnis beider Tests und Sorten ist ernüchternd.
Bei den stillen Mineralwässern erhielt nicht einmal die Hälfte die Note „gut“. Zwei der stillen Bio-Mineralwässer fielen sogar durch. Bei beiden unabhängigen Tests wurden Sorten von Discountern und Supermärkten sowie klassische Marken untersucht. Ökotest kommt zu dem Ergebnis, dass jedes vierte kohlensäurehaltige Mineralwasser im Test mit Uran, Arsen und Pestiziden belastet ist. Stiftung Warentest bestätigt darüber hinaus, dass Leitungswasser günstig, unverpackt und eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel in Deutschland ist.
Die Testergebnisse im Überblick: Keimbelastung und Schadstoffe keine Seltenheit
In Deutschland gilt die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung, die festschreibt, dass natürliches Mineralwasser kaum behandelt werden darf – im Gegensatz zum Leitungswasser. Die Experten von Öko-Test fanden jedoch in 12 von 53 kohlensäurehaltigen Mineralwässern Stoffe, welche keine „ursprüngliche Reinheit“ aufweisen. Zu diesen problematischen Stoffen gehören Uran, Arsen und Bor. Diese Stoffe gelangen durch die natürliche Filterung aus den Gesteinsschichten in das Wasser. Öko-Test bemängelt dabei, dass sich der Stoff Uran im Körper anreichern und dadurch Nieren und Lunge schädigen kann. Arsen gilt außerdem als krebserregend. 11 der getesteten Produkte enthalten darüber hinaus Pestizide. Der größte Verlierer ist „Apollinaris Classic“, welches den Grenzwert für Bor im Mineralwasser überschreitet und einen erhöhten Arsenwert hat.
Im aktuellen Bericht von Stiftung Warentest heißt es, „in jedem zweiten Wasser fanden sich unerwünschte Keime, mehr oder weniger erhöhte Gehalte an kritischen Stoffen, Verunreinigungen aus Landwirtschaft und Industrie.“ Der Grund, weshalb gerade stille Mineralwasser anfälliger als kohlensäurehaltige Mineralwasser sind, liegt darin, dass die Kohlensäure den Keimwuchs im Wasser hemmt. Wie die Keime ins stille Bio-Mineralwasser gelangt sind, sei laut Test unklar. Die Werte seien jedoch für gesunde Menschen unbedenklich. Aus diesem Grund erhielten das Produkt „Rheinsberger Preußenquelle“ die Note „mangelhaft“ und das Bio-Wasser „Christinen“ noch die Note „ausreichend“.
Das Forchheimer Leitungswasser hingegen liegt bei den regelmäßigen Laboruntersuchungen immer weit unter den gesetzlichen Vorgaben. Dies liegt vor allem an der guten kooperativen Zusammenarbeit der Stadtwerke Forchheim mit den Landwirten im Wasserschutzgebiet Zweng. Das Forchheimer Trinkwasser ist praktisch ohne Aufbereitung trinkbar und wird zur Sicherheit lediglich desinfiziert. Darüber hinaus ist die Qualität des Forchheimer Trinkwassers ausgezeichnet. Sie wird regelmäßig nach den Bestimmungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) untersucht. Die Ergebnisse sprechen dabei für sich: Das Mischwasser ist bakteriologisch und physikalisch-chemisch von guter Qualität und die Anforderungen an die Trinkwasserverordnung werden eingehalten. Die mikrobiologische Untersuchung zeigt außerdem ein einwandfreies Ergebnis. Chemische Schadstoffe wie PAK, LHKW, Benzol und Schwermetalle sind nicht nachweisbar. Auch der gesetzliche Nitratwert von maximal 50 mg/l unterschreitet das Forchheimer Trinkwasser mit durchschnittlich 11 bis 12 mg/l bei Weitem.
Mehr Mineralstoffe im Leitungswasser als im natürlichen Mineralwasser
Die Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt, dass etliche stille Mineralwässer nur geringe Mineralstoffwerte aufweisen. Einige unterbieten sogar den durchschnittlichen Mineralstoffgehalt. Aus rechtlicher Sicht ist das aufgrund der EU-Harmonisierung von 1980 kein Problem, da Mineralwasser aus dem Handel kein Mindestgehalt mehr aufweisen muss.
Während es früher noch mindestens 1.000 Milligramm gelöste Mineralien pro Liter waren, reichen in der Untersuchung von Stiftung Warentest nur noch wenige heran. Der Gehalt an Mineralien im Forchheimer Trinkwasser schlägt dabei einige Sorten aus dem Handel. Die Hauptmineralien des Forchheimer Trinkwassers sind Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat.
Leitungswasser schont die Umwelt und ist um vieles günstiger als gekauftes Mineralwasser
Gerade PET-Flaschen, welche als Einweg verkauft werden, erhöhen den Plastikmüll. Hinzukommen durch die Herstellung noch zusätzliche Verpackungen, der Transport der Produkte vom Brunnen in den Handel und nach Hause. Auch das Wiederverwerten und Entsorgen der Flaschen verbraucht Ressourcen und Energie. Nicht umsonst bezeichnet das Umweltbundesamt Trinkwasser als „umweltfreundlichstes Getränk“. Laut Stiftung Warentest erzeuge es weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen, die Mineralwasser verursacht. Und auch im Preis schlägt Leitungswasser sein gekauftes Gegenstück auf voller Länge: Der Liter Forchheimer Trinkwasser kostet rund 0,2 Cent und ist damit etwa 100-mal günstiger als handelsübliches Mineralwasser.
Stadtwerke Forchheim
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