Der neue Bezirksschützenkönig kommt aus Thurn

Beim diesjährigen Bezirkskönigsschießen holte sich Jürgen Thomas (54) von den Tell Schützen aus Heroldsbach mit einem vorzüglichen 21,9-Teiler die Bezirkskönigswürde und konnte sich damit unter insgesamt 1200 Sportschützen gegenüber der Konkurrenz durchsetzen.

Der neue Bezirksschützenkönig Jürgen Thomas. Foto: A. Hitschfel

Der neue Bezirksschützenkönig Jürgen Thomas. Foto: A. Hitschfel

„Ich habe gleich gemerkt, dass das ein sehr guter Schuss gewesen ist, aber dass das für den Bezirksschützenkönig reicht, damit hätte ich nie gerechnet“, erzählt Jürgen Thomas, der inzwischen bereits schon seit seinem zwölften Lebensjahr als Sportschütze aktiv ist. „Ursächlich, dass ich zum Schießsport gekommen bin, war damals der Erlebnispark Schloss Thurn“, erinnert sich der 54jährige an die Anfänge seiner Schießsport-Aktivität zurück. „Wir haben damals im Park immer Cowboy und Indianer gespielt“, erzählt er. Dass der Apfel bekanntlich, sprichwörtlich betrachtet, nicht weit vom Stamm fällt, zeigt auch, dass der Schießsport bei Familie Thomas in der Familie liegt. „Meine Eltern waren beide Sportschützen und auch meine Frau schießt erfolgreich“, erzählt der 54jährige und weist daraufhin, dass auch seine Frau erst vor einigen Wochen mit dem Titel der Vize-Gauschützenkönigin dekoriert worden ist.

Angefangen zu schießen hat Jürgen Thomas, der in Thurn wohnt, im Schützenverein Sankt Sebastian Thurn, später dann wechselte er zu den Tellschützen nach Heroldsbach, wo er auch heute noch schießt. „Ich hatte mich damals dazu entschlossen höherklassig zu schießen und Tell Heroldsbach hat mir diese Möglichkeit eröffnet“, so Thomas. Von 1990 bis 2012 waren die „Hoch-Zeiten“ des frisch gekürten Bezirksschützenkönigs. „Es hat damals nichts gegeben, was ich auf lokaler Ebene nicht abgeräumt habe“, erinnert sich der 54jährige gerne an seine Erfolge der damaligen Zeit.

Ab 1991 gönnte sich Thomas eine kurze Auszeit vom Schießsport, verkaufte sogar seine gesamte Ausrüstung. Warum? Die Frage kann Thomas eigentlich selbst auch gar nicht genau beantworten. „Es gab eigentlich keinen besonderen Grund dafür“, überlegt er. Zwölf Jahre lang führte er die Tell-Schützen als Vereinsvorstand. „Vereinsvorstand eines Heroldsbacher Vereins und das als Thurner, eine gewagte Konstellation“, schmunzelt Thomas. Aktuell unterstützt er den Verein als Schriftführer.

Wie er den „goldenen Schuss“ hinbekommen hat? „Man muss genau den Moment erwischen, wo das Gewehr ganz still ist“, erklärt Thomas. Außerdem braucht man Gelassenheit, sportlichen Ehrgeiz, Freude am Schießsport und natürlich das schon besagte „ruhige Händchen“. Nun an der Spitze des Schützengaues Oberfranken-West mit rund 33.000 Mitgliedern als Bezirksschützenkönig zu stehen ist für Jürgen Thomas schon etwas ganz Besonderes. Darauf ist er stolz und zwar nicht nur er, sondern auch der ganze Schützenverein Tell Heroldsbach, denn einen Bezirksschützenkönig in den eigenen Reihen zu haben, ist schon etwas ganz Besonderes.

Vereinsschützenkönig war der 54jährige bereits auch dreimal. Zweimal im Schützenverein Sankt Sebastian Thurn und einmal bei Tell Heroldsbach. Einmal hat er sich sogar schon für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert, jetzt darf er die große und schwere Bezirkskönigskette für ein Jahr tragen. Was jetzt für Verpflichtungen als frischgebackener Bezirksschützenkönig auf ihn zukommen? Davon lässt er sich aktuell noch überraschen. „Ich weiß nur, dass zu den Pflichtterminen beispielsweise die Teilnahme am großen Oktoberfest-Umzug in München gehört, was sonst noch kommt, das werden wir sehen“, sagt Thomas.