Molkereigenossenschaft Bayerische Milchindustrie eG präsentiert Geschäftsjahreszahlen
Geschäftsjahr 2018 geprägt von Investitionen in Rekordhöhe – neue Portionsbecheranlage in Zapfendorf – 8,5 Prozent mehr Biorohstoff verarbeitet
In einem herausfordernden Marktumfeld hat die Bayerische Milchindustrie eG (BMI) ihren Strategiekurs konsequent weiterverfolgt. Mit Investitionen in Rekordhöhe von insgesamt 42,9 Mio. Euro wurde zum einen der Neubau der Käserei in Jessen (Sachsen-Anhalt) vorangetrieben, zum anderen die bayerischen Standorte fit gemacht für die Zukunft. In dieser Situation wirkte sich der anhaltende Preisdruck am Milchmarkt belastend auf das Geschäftsjahr aus: Trotz Absatzwachstum in allen Sparten sowie höhere Erlöse bei Frischeprodukten konnten Verwertungslücken bei konventionellen Molkenpulverderivaten und Standardkäse nicht gänzlich ausgeglichen werden. Damit blieb der Umsatz mit 598 Mio. Euro (-2,4 Prozent) hinter dem Vorjahr (613 Mio. Euro) zurück. Auch die Exportquote lag mit 44,2 Prozent unter Vorjahresniveau (2017: 46,8 Prozent).
Die guten Milcherzeugerpreise von 2017 konnten im ersten Quartal 2018 nicht gehalten werden, stabilisierten sich aber im Jahresverlauf. Die BMI zahlte für Standardmilch (4,2 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß) im Durchschnitt über alle Milchsorten 35,49 Euro je 100 Kilogramm und bewegte sich damit im bundesdeutschen Durchschnitt. Für Milch in Bioqualität wurden im Durchschnitt 49,59 Euro je 100 Kilogramm Milch netto bei Standardinhaltsstoffen bezahlt.
Vom Jahresüberschuss in Höhe von 0,2 Mio. Euro sowie von der Zeichnung weiterer freiwilliger Geschäftsanteile durch die Gesellschafter profitierte das Eigenkapital der BMI. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote beträgt 38,7 Prozent bzw. 79,5 Mio. Euro.
Milchmengen: Bio-Trend hält an
28 Mitglieder lieferten 2018 ihre Milch an die BMI. Insgesamt erfasste die Genossenschaft von eigenen Liefergruppierungen 795,2 Mio. Kilogramm Rohmilch (2017: 702,6 Mio. Kilogramm) und 2,1 Mrd. Kilogramm Molkenrohstoffe. Damit nahm die Eigenmilchversorgung durch BMI-Mitglieder um 13,3 Prozent zu. Dies wurde sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Akquise von neuen Lieferanten erreicht. Im Gegenzug wurde der externe Zukauf von Roh- und Sekundärmilch um 59,7 Prozent deutlich zurückgefahren. Der europaweite Trend zu mehr Bio war auch bei der BMI spürbar: Die Anlieferung von Bio-Rohmilch stieg um 41,8 Prozent auf 55,2 Mio. Kilogramm.
Die Produktion nahm über alle Sparten hinweg zu. Positiv entwickelte sich vor allem die Käseherstellung (+7,2 Prozent) sowie der Frischebereich (+3,3 Prozent). Treiber bei Käse war vor allem die Mozzarella-Produktion durch Ausbau der Blockanlage sowie Mehrmengen bei Kugelmozzarella am Standort Jessen.
42,9 Millionen Euro für die Milch von morgen
Mit Investitionstätigkeiten in Höhe von insgesamt 42,9 Mio. Euro hat die BMI 2018 wichtige Maßnahmen zur technischen und baulichen Weiterentwicklung ihrer Werke umgesetzt. Im Mittelpunkt stand der Um- und Ausbau des Werks in Jessen zum Hightech-Käsestandort: Die komplette Anlagen- und Verfahrenstechnik wurde erfolgreich eingerichtet, unter anderem zur Herstellung von Hart- und Schnittkäse sowie Cagliata. Neun Käsefertiger ermöglichen hier ein Verarbeitungsvolumen von insgesamt 1 Mio. Kilogramm Milch am Tag. Modernsten Standards entspricht auch das Hochregallager mit 16.000 Palettenstellplätzen. Drei unterschiedliche Temperaturbereiche gewährleisten hier ideale Lagermöglichkeiten für das vielfältige Produktsortiment der BMI.
Auch in die bayerischen Werke wurde kräftig investiert: Eine neue Mehrwegglaslinie am Frischestandort Würzburg erhöht die Kapazitäten für Milchprodukte aus Glasflaschen, die bei Verbrauchern zunehmend beliebt sind. Im Werk Zapfendorf wurde eine neue Portionsbecheranlage installiert, an der Fruchtquark und Skyr in Kleinpackungen für Catering- und Care-Einrichtungen abgefüllt werden kann.
Verantwortungsvoll in die Zukunft
„Gemeinsam und mit viel Initiative hat die BMI im zurückliegenden Geschäftsjahr zukunftsweisende Projekte umgesetzt und damit die Stärke des Genossenschaftsgedanken einmal mehr unter Beweis gestellt“, betont Vorstandsvorsitzender Peter Hartmann. „Der Rückhalt und das Vertrauen unserer Mitglieder sind für uns ein wichtiges Gut, denn die Herausforderungen werden künftig sicher nicht kleiner werden.“ Zwar haben sich die Erlöse für konventionelle Molkenpulverderivate im ersten Halbjahr 2019 deutlich erholt. Jedoch zeigen milchbasierte Produkte uneinheitliche Tendenzen. Diese auseinanderfallenden Preisentwicklungen einzelner Segmente werden sich je nach Produktangebot unterschiedlich auf die einzelnen Marktteilnehmer auswirken. Mit ihrer Drei-Sparten-Strategie und hoher Biokompetenz ist die BMI stabil aufgestellt, um der Verantwortung gegenüber ihren Mitgliedern gerecht zu werden.
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