Ausstellung „Amplitude der Differenz“ in Bamberg

Ausstellung mit 52 Künstlerinnen und Künstlern aus China und Franken

Wang Yang, Bin ich? Nein, er sie, es ist! 2017,Öl auf Lwd.,80 x 100 cm

Wang Yang, Bin ich? Nein, er sie, es ist! 2017,Öl auf Lwd.,80 x 100 cm

An 6 Orten in Franken findet im Sommer 2019 die zweite Austauschausstellung zwischen fränkischen Museen, Kunstvereinen, dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken und der Yunnan Arts University in Kunming, im Südosten Chinas statt. Nachdem sie 2018 und Anfang 2019 in der 4 Millionen Metropole Kunming, in Dali und in Yuxi gezeigt wurde, wird sie vom 13. Juli bis zum 11. August aufgeteilt auf die Stadtgalerie Villa Dessauer Bamberg und die Kunsthalle Schweinfurt zu sehen sein. Für die etwa 130 Exponate zeitgenössischer Kunst aus beiden Ländern waren die verfügbaren Ausstellungsräume in Franken zu klein: Ein vielfältiger Einblick in Werkserien, ausgeführt in unterschiedlichen Techniken, wie Malerei, Zeichnung, Fotografie, Graphik, Video und Bildhauerei. In der Ausstellung werden die Arbeiten der chinesischen Gäste denen der fränkischen Künstler gegenübergestellt und so sind direkte Vergleiche des Kunstschaffens beider Regionen möglich. Am Freitag den 12. Juli wird ein Teil der Ausstellung im Beisein einer Delegation der Arts University Kunming in der Bamberger Stadtgalerie Villa Dessauer eröffnet. Der zweite Teil dann, im Rahmen der Feierlichkeiten zum 10-jährigen Jubiläum der Kunsthalle, zwei Tage später am 14. Juli, im Kunstsalong des Kunstvereins Schweinfurt. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat die Schirmherrschaft der Veranstaltungsreihe übernommen.

Zum zweiten Mal nach 2015 findet 2018 und 2019 eine Reihe mit Austauschausstellungen in Franken und der Hauptstadt der chinesischen Provinz Yunnan, Kunming statt. Hauptorganisator auf deutscher Seite ist der Vorsitzende des Kunstvereins Bayreuth, Hans Hubertus Esser und auf chinesischer Seite Ma Ning, außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Yunnan Arts University Kunming. Diese Kunsthochschule mit 10.000 Studierenden in einer Provinzmetropole von 4 Millionen Einwohnern, ist der chinesische Kooperationspartner. In ganz Franken, mit ebenfalls ca. 4 Millionen Einwohnern, sind es gleich 6 Institutionen, die das Projekt gemeinsam stemmen und 2019 die Ausstellung an unterschiedlichen Orten drei mal zeigen werden. Es sind dies die Kunstvereine Bayreuth, Bamberg, Schweinfurt und Ansbach, der BBK – Oberfranken, das Kunstmuseum Erlangen und das Museum Schloß Ratibor in Roth.

Nach getrennten Ausschreibungen in Franken und Kunming stellte eine deutsche und eine chinesische Jury die jeweiligen Beiträge zu dieser Austauschausstellung zusammen, die mit Werkreihen von je 26 deutschen und chinesischen Künstlerinnen und Künstlern am 1. September 2018 wegen ihres großen Umfangs in zwei Museen eröffnet wurde, dem Yunnan Xiaocen Arts Museum und dem Museum für nationale Minderheiten. Eine Delegation mit zehn fränkischen Künstlerinnen und Künstlern und Vertretern der Kunstvereine und des BBK Oberfranken reiste nach Kunming, der Stadt des ewigen Frühlings im Südwesten von China. Alle Mitreisenden zeigten sich angetan von der Wertschätzung und Gastfreundschaft, die ihnen widerfuhr. China und seine Gastgeber präsentierten sich dabei modern und weltoffen. Die Dynamik der gesellschaftlichen Veränderungen war in vielen Bereichen spürbar.

In den sieben Tagen ihres Aufenthaltes wurden den deutschen Gästen ein abwechslungsreiches Reiseprogramm mit vielen Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Spezialitäten geboten. „Das ist unsere Gastfreundschaft“, sagte der chinesische Gastgeber Ma Ning bescheiden, räumte aber ein, dass für ihn diese aufregende Woche anstrengender war, als für seine Gäste: „Jetzt sieben Tage schlafen“, sagte er erschöpft lächelnd. Dem kann sich Hans-Hubertus Esser, Vorsitzender des Bayreuther Kunstvereins nur anschließen. In monatelanger Kleinarbeit sorgten beide dafür, dass dieser zweite Kunstaustausch mit rund 130 Exponaten von 52 deutschen und chinesischen Künstlern zu einem gelungenen Ereignis wurde: Ein 200qm großes Werbetransparent wies den Weg zum Museum, ein umfangreicher Katalog stellt den Dialog und die Differenz zwischen den beiden Kunstwelten heraus und Veröffentlichungen in renommierten chinesischen Kunstzeitschriften unterstreichen den Stellenwert bei den chinesischen Partnern. Die Vernissage im Yuan Xiaocen Museum fand unter Teilnahme der Kulturbeauftragten der Provinz Yunnan, einer Vertreterin des deutschen Konsulats und zahlreicher weiterer Offizieller aus Stadt und Provinz statt. Auch das zeigt, welche Bedeutung diesem Projekt auf chinesischer Seite zugemessen wird. Eine Erfahrung, die die angereisten Aussteller aus Franken von zuhause so nicht kennen.

Zur Besichtigung der Yunnan Arts Universität, wurde die Delegation vom Präsidenten der Universität, Gua Hao, empfangen und erhielt einen Einblick in die Lehrtätigkeit und Werkstätten auf dem Campus. In der Bildenden Kunst verfolgt die Ausbildung in den ersten Jahren Ziele, wie sie an europäischen Kunstakademien vor 40 bis 50 Jahren üblich waren: Eine stark handwerklich fundierte Lehre und Praxis, beginnend mit Tuschmalerei und Kalligraphie, Aktsaal mit Kohle und Pastell und Unterricht in verschiedenen Traditionen und Techniken mimetischer Öl- und Aquarellmalerei. Ein starker Schwerpunkt liegt in Kunming auf der Druckwerkstatt, in der vor allem mit elaborierten Hochdrucktechniken gearbeitet wird. Die Werke der an der Ausstellung beteiligten chinesischen Künstlerinnen und Künstler haben allerdings wesentlich eigenständigeren Charakter, auch wenn die meisten sich gut erkennbar in existierende Traditionslinien einreihen. Ein Fachvortrag der deutschen Künstlerin Dr. Goda Plaum vor chinesischen Studierenden und Lehrkräften gehörte ebenso zum Programm.

Die beteiligten fränkische Künstler sind:
Dierk Berthel, Rannungen; Michaela Biet, Nürnberg; Wolfgang Böhm, Nürnberg; Chris Engels, Erlangen; Werner Nowka, Erlangen; Walter Förster, Baiersdorf; Henrike Franz, Erlangen; Katja Gehrung, Roßtal; Barbara Gröne – Trux, Schnabelweid; Geli Haberbosch, Nürnberg; Kerstin Himmler, Ansbach; Gerd Kanz, Untermerzbach; Lucie Kazda, Bayreuth; Stephan Klenner – Otto, Neudrossenfeld; Nikolai Lagodia, Ochsenfurt; Goda Plaum, Nürnberg; Kerstin Römhild, Lohr am Main; Gerhard Schlötzer, Bamberg; Monika Schödel – Müller, Erlangen; Peter Schoppel, Gundelsheim; Helga Schwalt – Scherer, Mainaschaff; Michaela Schwarzmann, Eggolsheim; Mona Weiskopf, Schwebheim; Robert Weissenbacher, Schweinfurt; Claudia Wirt, Egloffstein; Katja Wunderling, Nürnberg.

„Amplitude der Differenz“

Eine Kunstausstellung zum 2. Deutsch – Chinesischen Kunstaustausch Franken – Kunming.
In der Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstraße 4a, 96047 Bamberg

Schirmherr: Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Eröffnung: 12. Juli 2019, 10 Uhr
13. Juli – 8. August 2019
Do. – So. und feiertags 12 – 18 Uhr
Es sprechen bei der Eröffnung: Dr. Christian Lange(2. Bürgermeister der Stadt Bamberg), Prof. Guo Hao (Präsident der Arts University Kunming), Dr. Ma Ning (Universität Kunming, Initiator des Kunstaustauschs), Gerhard Schlötzer (Vorsitzender des BBK Oberfranken)

Weitere Informationen unter: bbk-oberfranken.de