Startschuss für das neue Hebammenvermittlungsportal für den Landkreis Forchheim

Das neue Vermittlungsportal für Hebammen im Landkreis Forchheim ist ab sofort online

Frau Petra Saffer, Landrat Dr. Hermann Ulm, Frau Bärbel Matiaske

Frau Petra Saffer, Landrat Dr. Hermann Ulm, Frau Bärbel
Matiaske

Im Landkreis Forchheim besteht ein Hebammenengpass: weit über 1.000 Geburten und nur 16 Hebammen, die überwiegend in Teilzeit niedergelassen sind. Daher verlässt jede fünfte Mutter die Geburtsstation am Klinikum Forchheim ohne eine Wochenbettversorgung.

Täglich rufen mindestens 3 Schwangere pro Hebamme an, um sich für einen Kurs in Geburtsvorbereitung, in Rückbildungsgymnastik, eine Wochenbettversorgung oder für eine Stillberatung anzumelden. Und die Wartezeiten werden immer länger.

„Wenn es etwas gäbe, das wir nicht täglich so vielen Schwangeren absagen müssten, sondern sich die Frauen zentral vermitteln ließen, wäre das eine enorme Erleichterung“, sagte Frau Petra Saffer, Hebamme aus Kauernhofen und Vertreterin der Hebammen im Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landkreis Forchheim, beim ersten Treffen der Hebammen im April 2018.

Somit war die Idee für eine Internet basierte Lösung zu einer Ressourcenschonenden und effizienten Hebammen-Vermittlung im Landkreis geboren. Das Vermittlungsportal findet für Schwangere die passende Hebamme: einfach digital – egal ob PC, Tablet oder Smartphone, egal ob iPhone, Android oder Windows.

„Die Implementierung des Vermittlungsportals ist zukunftsweisend und wir sind ganz optimistisch, dass sich die Versorgung mit Hebammenhilfe damit verbessern lässt“, so Landrat Dr. Hermann Ulm.

Das Portal ist zu finden unter www.hebammeforchheim.de

Hebammen-Hilfe umfasst:

  • Betreuung während der Schwangerschaft
  • Geburtsvorbereitungs-Kurse
  • Geburtshilfe – die eigentliche Geburt
  • Kurse für Rückbildungsgymnastik
  • Hausbesuche nach der Geburt, sog. Wochenbett-Betreuung
  • Stillberatung

Die Hebammen werden durch das Portal von der Vermittlungstätigkeit entlastet, um mehr Zeit für die Betreuung von Schwangeren und Wöchnerinnen zu haben.

Bärbel Matiaske, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus im Gesundheitsamt ist davon überzeugt, dass das Vermittlungsportal von den Schwangeren gut angenommen werden wird: „Mit dem Smartphone wird immer weniger telefoniert, sondern lieber Nachrichten geschrieben. Daher ist eine digitale Vermittlung der Hebammen ideal. Sie erleichtert Schwangeren das Finden einer Hebamme und spart Zeit bei den Hebammen. Diese Zeit kommt den Schwangeren, Müttern und Neugeborenen direkt zu Gute.“ Das Portal wurde durch die Regierung von Oberfranken mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege in Höhe von rund 25.000€ gefördert.

Die Gesundheitsregionplus ist ein vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

Nach den Sommerferien 2019 soll die Wochenbett-Versorgung durch zwei Ambulanzen noch weiter verbessert werden. Frauen, die nach der Geburt wieder ausreichend schmerzfrei mobil sind, werden in der Forchheimer Hebammenpraxis „Storchenviertel“ und der Hebammenpraxis Ebermannstadt in Rüssenbach Sprechstunden in Anspruch nehmen können.