„Dreamteam – Behind the Scenes“ – eine Ausstellung von Annika Neumann in Bayreuth
Hinter die Kunst geschaut: VERY IMPORTANT PEOPLE!
Eröffnung: Freitag, 7.6.2019, 17 Uhr, Kunstmuseum Bayreuth
Das Wichtigste eines jeden Museums ist seine Sammlung. Um sie herum kreisen die Tätigkeitsbereiche des Sammelns, Bewahrens, Ausstellens und Vermittelns. Doch braucht es ein vielfältiges Team, welches dies alles überhaupt möglich macht.
Die Werke einer Sammlung werden inventarisiert, damit das Museum weiß, welche Werke es bewahrt, wo sie liegen und in welchem Zustand sie sind. Alle werden fotografiert. Sie werden dafür auf eine Staffelei drapiert und perfekt ausgeleuchtet. Fragile Sonderfälle werden mit kreativen Lösungsmöglichkeiten – von Glasplatten bis hin zu abenteuerlichen Konstruktionen – digital erfasst.
In den Depots werden die Werke bewahrt, von dort aus zum Restaurieren und Passepartourieren gebracht. Neuzugänge müssen eingeordnet und Übersichtspläne geschrieben werden, sodass alle Werke bei Bedarf möglichst schnell gefunden werden können.
Das Kunstmuseum Bayreuth hat keine Dauerausstellung sondern ständig wechselnde thematische Sonderausstellungen. Besonders aufwändig ist die Auswahl der Kunstwerke und der Auf- und Abbau, bei dem es um Präzisionsarbeit geht.
Wenn die Ausstellungen dann hängen, kümmern sich die Kollegen der Museumsaufsicht darum, dass es den Kunstwerken und den Besuchern gut geht, überwachen das Raumklima und die Haustechnik und betreiben den Museumsshop. Kunstwerke brauchen ein stabiles Klima. In den Ausstellungsräumen und in den Depots müssen 20 °C bei 50 % Luftfeuchtigkeit garantiert sein. Alle Daten müssen regelmäßig überprüft, die mobilen Luftbefeuchter müssen täglich befüllt werden. Das macht viel Arbeit.
Besonders faszinierend ist die Vielfalt des Vermittlungsangebots, das zu jeder Ausstellung von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neu konzipiert wird, aber auch die Fülle der damit verbundenen Aufgaben: Vorträge und Kurse müssen terminiert und beworben werden. Das Zusammenstellen des Programms stellt eine organisatorische Meisterleistung dar. Steht das Programm, geht es an die Gestaltung verschiedenster Flyer und dem damit einhergehenden Postversand, bei dem jeder einzelne Umschlag per Hand befüllt wird.
Dann kommen die Buchungen der Kindergärten, Schulklassen und Erwachsenengruppen für die museumspädagogischen Angebote. Diese müssen an die Pädagogikkollegen verteilt werden. Klassensätze von Kursmaterialien werden für Schulklassen erstellt. Dies zählt zu den Aufgaben, für die meist spontane und kreative Lösungsmöglichkeiten benötigt werden. Zum „Speed-Speaking“ im Rahmen des Projektes „Bürger von hier, da und dort“ ist es wichtig, Tandem-Partner für die Geflüchteten zu finden. Barrierefreie Angebote brauchen besonderes Vermittlungsmaterial. Bei Abendvorträgen und -führungen ist jemand aus dem Team anwesend, um die Teilnehmer ins Haus zu lassen, während der Veranstaltung als technische Hilfe zur Verfügung zu stehen und nach dem Ende der Veranstaltung die Türen des Museums zu verschließen. Nicht zu vergessen sind die außermusealen Veranstaltungen zu den Ausstellungen: in Schulen, Altenheimen und Geflüchtetenwohneinrichtungen. Und strukturiert wird das alles von der Verwaltung des Museums.
Dies ist alles nur möglich durch engagierte Mitarbeiter des Museums.
Erleben Sie das Museums-Dreamteam in der Ausstellung. Es gibt bunte „Steckbriefe“ – bunt wie die verschiedenen Charaktere. Jede Person hat hier dieselbe Bedeutung und ist ein eigenständiger Teil des großen Ganzen – so hält das ganze Team vereint das Museum am Laufen. Ohne diese meist im Verborgenen geleistete Arbeit könnte das Museum in sei-ner jetzigen Form nicht existieren.
Welcher Anlass, diese besonderen Tätigkeiten einmal hervorzuheben und sichtbar zu machen, wäre geeigneter als der 20. Museumsgeburtstag? Annika Neumann, die in diesem Jahr ihr FSJ im Kunstmuseum Bayreuth absolviert, hatsich daran gemacht, diese faszinierende Ausstellung für das Kunstmuseum Bayreuth zu konzipieren.
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