Vier neue Forschungspartner in Afrika für den Bayreuther Exzellenzcluster “Africa Multiple”

Symbolbild Bildung

Die Afrikastudien in enger Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnerinstitutionen neu auszurichten, ist ein Kernziel des Exzellenzclusters „Africa Multiple“, der zum 1. Januar 2019 an der Universität Bayreuth seine Arbeit aufgenommen hat. Vier wissenschaftliche Einrichtungen in Afrika werden ihm als „African Cluster Centres (ACCs)“ besonders eng verbunden sein. Wie der Clustervorstand jetzt bekannt gegeben hat, handelt es sich um die University of Lagos (Nigeria), die Moi University (Eldoret, Kenia), die Université Joseph Ki-Zerbo (Ouagadougou, Burkina Faso) und die Rhodes University (Grahamstown, Südafrika).

Die vier ACCs erhalten finanzielle Mittel, durch die sie mit eigenen Forschungsarbeiten Beiträge zur Agenda des Exzellenzclusters leisten können. Als Forschungspartner des Clusters vor Ort in Afrika werden sie den Austausch von Ideen vorantreiben, die Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stärken und neben der Datenerhebung auch den gemeinsamen Zugang zu Daten unterstützen. Vor allem bilden die Zentren künftig ein Forum für reflexive Forschung auf dem afrikanischen Kontinent selbst. In eigener Verantwortung initiieren und koordinieren sie Forschungsprojekte, die in Verbindung mit Themen und Projekten im Cluster stehen. Sie sind Gastgeber und Organisatoren internationaler Konferenzen und werden ihre Mitglieder in das große Netzwerk einbeziehen, das der Cluster in Afrika und darüber hinaus unterhält. Zudem stellen sie eine Plattform für den akademischen Austausch sowohl auf Promotions- wie auf Postdoc-Ebene bereit. Das übergeordnete Ziel ist es dabei, eine Generation junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern, die ebenso wie der Bayreuther Cluster darauf hinarbeiten wollen, die Afrikastudien neu auszurichten – durch transdisziplinäre Ansätze, aus denen neue Einsichten in die Multiplizität Afrikas und seiner Diasporas hervorgehen.

Der Auswahl der African Cluster Centres waren ein komplexes Verfahren und intensive Beratungen vorausgegangen: 55 afrikanische Universitäten und Forschungseinrichtungen hatten nach einer Ausschreibung ihr Interesse bekundet, sich als ACCs am Cluster zu beteiligen, und erste Skizzen für eine künftige Zusammenarbeit eingereicht. Eine externe Auswahlkommission sprach nach intensiver Sichtung der Unterlagen Empfehlungen für zehn Universitäten aus, sich mit einem ausführlichen Antrag zu bewerben. Eine Bayreuther Delegation besuchte im Februar 2019 diese Bewerberinstitutionen, und die Auswahlkommission übermittelte nach weiteren Beratungen einen Vorschlag an den Akademischen Ausschuss des Clusters, der nun die endgültige Entscheidung getroffen hat. Maßgeblich war dabei die Frage, welche Bewerberinstitutionen hinsichtlich ihrer inhaltlichen Schwerpunkte und ihrer Forschungsagenda am besten zu den Zielen des Clusters und zu seinem internationalen Netzwerk passen.

Bei der angestrebten Neuausrichtung der Afrikastudien werden die vier ACCs und der Bayreuther Exzellenzcluster Partner in einer intensiven Zusammenarbeit sein. Zudem enthielten die Projektskizzen, die im Rahmen der Ausschreibung von anderen Bewerbern eingereicht wurden, weitere Vorschläge für wissenschaftliche Kooperationen und Vernetzungen. Prof. Dr. Ute Fendler, Vizesprecherin des Clusters für den Bereich Internationalisierung und Wissenschaftskommunikation, gratulierte daher nicht allein den ausgewählten ACCs zu ihrer Nominierung, sondern dankte zugleich allen weiteren Bewerbern für ihre Bereitschaft, ebenfalls in einen wissenschaftlichen Austausch mit dem Exzellenzcluster einzutreten. Der Cluster sucht Möglichkeiten zu schaffen, dass auch andere Institutionen an den regionalen Forschungsnetzwerken in Afrika partizipieren können.