Radentscheid Bamberg: Hörnla und Kaffee als Belohnung fürs Radfahren
„Wir wollen mit unserer Aktion die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in Bamberg belohnen – weil sie radfahren.“ So bringen Aktive von Initiative Radentscheid Bamberg, ADFC Bamberg und Bicycle Liberation Front Bamberg ihre neueste Idee auf den Punkt. Am vergangenen Freitag-Nachmittag postierten sich die Radfahrer für ihresgleichen auf der Kettenbrücke und sagten mit Kaffee und Bamberger Hörnla „Danke fürs Radfahren“. Und viele Menschen, die die Brücke mit dem Rad passierten, nahmen das Angebot freudig – wenn auch sichtlich überrascht – an. „Wie, das ist kostenlos?“ war dabei die häufigste Frage, der die Erklärung folgte, dass es sich einfach nur um eine kleine Aufmerksamkeit handele, mit der man sich bei den Menschen für ihre Fortbewegungsart bedanken möchte.
„Das find ich super, da man als Fahrradfahrer häufig auch blöd angeredet wird, weil man den Autos im Weg ist. Und hier wird man freundlich begrüßt und auch noch belohnt – das ist einfach klasse“, kommentierte Eva Lau aus Bamberg den freundlichen Empfang. Thomas Fischer, der sich die Zeit für einen Kaffee vor Ort nahm, freute sich ebenfalls: „Ich bin in der Stadt immer mit dem Rad unterwegs, aber noch niemand hat sich dafür bei mir bedankt. Das motiviert einfach.“
Und eben diese Motivation wollen die Aktiven erreichen, wie Inge Buhl, die sich schon vor zwei Jahren bei der Initiative Radentscheid engagierte, ausführt: „In letzter Zeit wird immer mehr über Radfahrer geschimpft, aber niemand erwähnt, dass man für jeden einzelnen dankbar sein muss, weil er die Stadt eben nicht mit seinem Auto verstopft.“ Ähnlich äußert sich auch Matthias Werner von der Bicycle Liberation Front Bamberg, der sich ebenfalls an der Aktion beteiligte: „Jeder einzelne Radfahrende ist ein Gewinn für Bamberg und gerade an der Kettenbrücke zeigt sich ja, wie viele hier ohne Probleme unterwegs sind.“
Wie gut das Miteinander funktionieren kann, zeigt sich laut Radentscheid-Initiator und ADFC-Vorstandsmitglied Christian Hader am Beispiel der Kettenbrücke besonders gut: „Hier hat man den Straßenraum für den Fuß- und Radverkehr umgestaltet. Das wird von den Menschen angenommen und wenn Fußgänger und Radfahrer erstmal genügend Platz haben und wie hier die gesamte Breite nutzen dürfen, gibt es auch kaum Konflikte untereinander.“
Alle Aktiven sind sich einig, dass die Aktion schon bald wiederholt werden soll. Bambergs Radfahrer dürfen sich also auch in Zukunft darauf freuen, dass Ihnen ab und an ein freundliches „Danke fürs Radfahren“ entgegengerufen wird – Hörnla und Kaffee inklusive.
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