Erzbischof Schick feiert 400 Jahre Kirchehrenbacher Wallfahrt nach Gößweinstein
„Wallfahren weitet die Herzen“
Wallfahrten weiten nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick die Herzen der Menschen und machen Gemeinschaft sichtbar. „Wallfahrerinnen und Wallfahrer brechen nicht nur aus den ‚vier Wänden‘ auf, sondern auch aus der Enge des eigenen Denkens und Fühlens, Sorgens und Genießens. Sie nehmen an Freude und Hoffnung, Trauer und Angst ihrer Weggefährten teil. Wallfahren stärkt das gegenseitige Mitfühlen, Mitleiden und Mittragen. Es öffnet beim Hören, Schweigen und Reden, Beten und Singen schließlich auf Gott hin“, sagte Schick am Sonntag anlässlich eines Festgottesdienstes zum 400. Jubiläum der Wallfahrt von Kirchehrenbach nach Gößweinstein. „Wir spüren Gott mehr in unserer Mitte und nehmen ihn mit in den Alltag, wo er oft so fern scheint.“
Der Blick werde beim Wallfahrer auch auf die Schöpfung hin geweitet und auf die Menschen, die zwar im gleichen Ort leben, aber die man sonst nicht im Verein oder in der Nachbarschaft trifft. Deshalb sei Wallfahrt für den Gemeinsinn jedes Ortes, jeder Stadt, jeder Pfarrei und jedes Seelsorgebereichs wichtig.
Dass Menschen wie in Kirchehrenbach 400 Jahre lang eine Pilgertradition pflegen, zeige, dass Wallfahren den Menschen guttut, so Erzbischof Schick. „Weil es guttut, wird es auch von Generation zu Generation weitergetragen. Wallfahren wird auch in Zukunft guttun und uns weiten für die Natur, die Mitmenschen und für Gott.“
Die Wallfahrt von Kirchehrenbach nach Gößweinstein ist seit 1988 eine Ein-Tages-Fußwallfahrt, die am Sonntag vor Pfingsten um 5 Uhr beginnt. Für die Teilnahme am Festgottesdienst besteht auch die Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren. 1619 wurde die Wallfahrt erstmals urkundlich erwähnt.
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