KulturTafel Bamberg vermittelte bereits 25.000 Karten an Bedürftige
„Teil des sozialen Gesichts der Region“
„Falls ich kommendes Jahr nach der Oberbürgermeister-Wahl mehr Zeit haben sollte, weiß ich, wo ich mich melde.“ Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke hatte sichtlich Spaß am Pressetermin anlässlich der 25.000. Kartenvermittlung durch die KulturTafel Bamberg. Er selbst übernahm das Telefonieren und machte einen Gast der KulturTafel mit zwei Karten für die Aufführung von Haydns „Schöpfung“ in der Stephanskirche glücklich. Gemeinsam mit dem Bamberger Landrat Johann Kalb ist Starke Schirmherr des Projekts, das die Diakonie Bamberg-Forchheim gemeinsam mit dem Evang.-Luth. Dekanat Bamberg bereits 2011 initiiert hat.
Menschen mit geringem Einkommen können durch die KulturTafel Bamberg kostenlos Kultur- und Sportveranstaltungen besuchen. Der Gründungsimpuls erfolgte am Buß- und Bettag 2011. Offiziell startete das Projekt dann am 2. Januar 2012 mit einer hauptamtlichen Mitarbeitenden und acht Gästen und war damit eine der ersten KulturTafel-Initiativen in Bayern. Aktuell sind 785 Gäste in der Kartei vermerkt, seit Gründung waren etwa 1.500 Gäste in Kontakt mit dem Projekt.
„Unterstützt werden wir aktuell von 97 Veranstaltern, die uns Karten schenken“, berichtete Susanne Kleist, die hauptamtlich die KulturTafel leitet. Das Besondere am Bamberger Projekt: „Wir haben viele Privatspender und auch Besitzer von Abonnements und Dauerkarten, z.B. der Bamberger Symphoniker, des E.T.A.-Hofmann-Theaters oder Brose Bamberg, können ganz einfach und unbürokratische ihre Karte für einen Termin unseren Gästen zur Verfügung stellen.“ 450 Spender hätten diese Möglichkeit bereits wahrgenommen und so eine Karte gespendet. Darunter sind auch die beiden Schirmherren, wie sie beim Pressetermin Ende Mai verrieten. „Dass so viele Menschen uns auf diese Weise unterstützen, ist großartig“, so Susanne Kleist.
Barrierefreiheit für Kultur
Landrat Johann Kalb bedankte sich herzlich bei den 20 Ehrenamtlichen, die v.a. die telefonische Vermittlung der Karten übernehmen und nicht locker lassen, bis auch die letzte Karte an einen Gast weitergegeben ist. „Sie sind Teil des sozialen Gesichts der Region“, lobte auch Oberbürgermeister Starke das Team um Susanne Kleist. Für ihn leiste die KulturTafel Bamberg einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit der Stadt Bamberg, denn „sie ermöglichen auch Bürgern mit sehr schmalem Geldbeutel am kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt teilzunehmen. Auch das ist Barrierefreiheit“.
Geschätzte 250.000 Euro sei der Gegenwert der gespendeten und vermittelten Karten, rechnete Fred Schäfer, Abteilungsleiter für soziale Projekte bei der Diakonie Bamberg-Forchheim, aus. „Das Projekt selbst ist nicht refinanziert. Auch hier freuen wir uns über Spenden, die die Arbeit unterstützen“, so Schäfer weiter.
Netzwerker und ausgezeichnet
Die KulturTafel Bamberg ist eingebunden in ein Netzwerk weiterer regionaler Initiativen in Nordbayern und berät auch Projekte in der Gründungsphase, zuletzt die Kulturtafel Konstanz und die KulturTafel Lübeck. Ausgezeichnet wurde sie bereits mit dem Consozial Management-Preis 2013, dem Deutschen Bürgerpreis, dem Ehrenamtspreis der Evang.-Luth. Landeskirche Bayern 2013 und dem Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2014.
Weitere Informationen: www.kulturtafel-bamberg.de
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