Statement des Landratsamtes Forchheim zum Kanufahren auf der Wiesent

Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Bayreuth ist zunächst ein Zwischenergebnis. Danach dürfen jetzt zwei Wochen lang vom 01.06. – 15.06.19 keine gewerblichen Kanus auf einem bestimmten Abschnitt der Wiesent fahren (Muggendorf-Ebermannstadt). Ab dem 15.06. darf die Wiesent dann wieder von Waischenfeld/Pulvermühle bis Ebermannstadt mit privaten und gewerblichen Kanus befahren werden.

Das Gleichgewicht zwischen Natur und Umweltschutz auf der einen Seite und Tourismus und Freizeitgestaltung auf der anderen Seite ist Landrat Dr. hermann Ulm besonders wichtig.

Auch bereits bisher wurde das Kanufahren auf der Wiesent schon von uns eingeschränkt:

  • nur bestimme Abschnitte befahrbar (oberhalb von Plankenfels und an den Seitenbächen nicht
  • nur zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten
  • nur bestimmte Anzahl an gewerblichen Kanufahrten
  • besondere Zusatzauflagen bei Niedrigwasser

Um aber eine Regelung bzw. ein Nutzungskonzept zu finden, dass vollumfänglich allen Belangen des Natur- und Artenschutzes gerecht wird, sind umfassende Gutachten nötig.

Diese nehmen viel Zeit in Anspruch. Das Landratsamt hat zusammen mit der Fischereifachberatung 2018 Gutachten in Auftrag gegeben. Diese gehen sogar über die Leistung einer Verträglichkeitsprüfung hinaus. Mit der Fertigstellung ist Ende 2019 zu rechnen. Auf dieser Grundlage soll dann ein entsprechendes Nutzungskonzept für das Befahren sowohl der privaten als auch gewerblichen Kanus auf der Wiesent ausgearbeitet werden.

Bis dahin wurde eine Schifffahrtsgenehmigung vom Landratsamt mit etlichen Einschränkungen nach bestem Wissen und Gewissen erteilt.

Das Landratsamt begrüßt es, wenn jetzt das Gericht in dieser Sache die endgültige Entscheidung trifft, die uns dann hoffentlich auch künftig weiter hilft.

Zudem möchten wir betonen, dass in den letzten Jahren das Landratsamt eine ständige Reduzierung bzw. Limitierung des Kanubetriebs erreicht hat. Das letzte Monitoring zwischen Plankenfels und Ebermannstadt hat ergeben, dass der Eisvogel vier Reviere im Untersuchungsgebiet hat. Hinweise auf eine Verschlechterung der Situation durch das Kanufahren gibt es aktuell nicht.

Unser Ziel ist es, dass Kanufahren auf der Wiesent sowohl für private als auch gewerbliche Nutzer im Einklang langfristig mit der Natur zu regeln. Deshalb ist uns ein Miteinander aller Beteiligten wichtig.