IHK Oberfranken: „Die konjunkturelle Lage im Wirtschaftsraum Bamberg trübt sich ein“

Unternehmen gehen die Zukunft zurückhaltender an

Sonja Weigand

Sonja Weigand

Die Unternehmerinnen und Unternehmer aus Stadt und Landkreis Bamberg geben in der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ein gemischtes Stimmungsbild wieder. Die aktuelle Geschäftslage wird auch im Frühjahr mehrheitlich gut oder befriedigend eingestuft, jedoch verringert sich der positive Saldo. Die Erwartungen an die Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate werden allerdings von der Bamberger Wirtschaft nicht länger positiv, sondern ausgeglichen eingestuft. „Über alle Branchen hinweg ist die Lage der Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Bamberg zwar nach wie vor positiv, doch die vielen negativen Nachrichten gehen nicht spurlos an unseren Unternehmen vorbei“, so die die Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg, IHK-Präsidentin Sonja Weigand. Der IHK Konjunkturklimaindex sinkt um neun Zähler und notiert im Mai 2019 bei 112 Punkten.

Ihre aktuelle Lage wird von den befragten Betrieben aus der Region Bamberg im Saldo also weiterhin gut beurteilt. 37 Prozent der Unternehmen vermelden eine gute wirtschaftliche Situation. Hinzu kommen weitere 52 Prozent, die die eigene Geschäftslage als befriedigend bezeichnen. Von einer schlechten aktuellen Geschäftslage berichten elf Prozent der Befragten. Im Vergleich zum Jahreswechsel ergeben sich kaum Veränderungen. Zu verzeichnen ist eine Verschiebung von guten zu befriedigenden Beurteilungen, der Anteil schlechter Einstufungen allerdings bleibt konstant. Signifikant sind jedoch die Auftragsrückgänge aus dem In- und Ausland, die vor allem in der Industrie zu verzeichnen sind. „Die Aufträge von heute sind die Umsätze von morgen. Bleiben sie dauerhaft aus, wird es zu einer konjunkturellen Abkühlung kommen“, warnt Sonja Weigand.

Wirtschaftslage soll unverändert bleiben

Der Ausblick auf die kommenden zwölf Monate fällt bei den Firmen aus der Wirtschaftsregion Bamberg verhalten aus. Die Euphorie der letzten Monate ist verflogen. Jeweils 19 Prozent der befragten Firmenlenker rechnen mit einer sich verbessernden bzw. sich verschlechternden Geschäftslage. Die übrigen 62 Prozent prognostizieren keine signifikanten Veränderungen ihrer Geschäftssituation in den anstehenden Monaten. Die Ergebnisse lassen somit eine konstante Wirtschaftslage in der Region Bamberg in der anstehenden Zeit erwarten. „Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen agieren viele Unternehmen mit Blick auf die Zukunft zurückhaltender, gerade wenn sie im internationalen Wettbewerb stehen“, betont die IHK-Präsidentin mit Blick auf den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Brexit-Diskussion.

Die zunehmende Zurückhaltung betrifft auch die Investitionsplanungen der Unternehmen. Weiterhin planen die Betriebe aus Stadt und Landkreis Bamberg im Saldo zwar, die Investitionen zu steigern oder das Investitionsniveau zumindest beibehalten zu wollen. Allerdings ist die Investitionsneigung rückläufig. Die Beschäftigtenzahlen sollen nach den Planungen der befragten Firmen in den nächsten zwölf Monaten jedoch gesteigert werden. Der zu erwartende Anstieg verliert im Vergleich zur letzten Befragung aber an Dynamik. „Noch herrscht vor allem Vorsicht und keine Krisenstimmung. Die anstehenden Herausforderungen für unsere Unternehmen unterscheiden sich je nach Branche und Marktumfeld stark. Vor allem aber die für unseren Standort so wichtige Automobilzulieferindustrie blickt sorgenvoll in die Zukunft“, betont Sonja Weigand.