Bienenhotel in der Bamberger Montessori-Schule geöffnet

Symbolbild Bildung
Bau des Bienenhotels Fotografin E. Völkl

Bau des Bienenhotels
Fotografin E. Völkl

Seit Anfang Mai summt es in der Montessori-Schule Bamberg. Genauer gesagt, im schuleigenen Garten „Am Teufelsgraben“. Zwei Bienenvölker von Honigbienen dürfen sich in neuen Beuten wohlfühlen und unsere Schülerinnen und Schüler können ihnen bald zu bestimmten Zeiten in ihren neuen Imker-Schutzanzügen über die „Bienenschulter“ schauen und von Honigbienen lernen.

Eigentlich ist es den Bienen egal, in welcher Beute – vom Menschen zur Verfügung gestellte Bienenbehausung – sie wohnen. Sie haben gelernt, in der Natur zurechtzukommen. Doch wir wissen, dass es Bienen heutzutage schwer haben, Naturräume und entsprechend vielfältige Nahrung in naturbelassener, ungespritzter Gegend zu finden.

Im Schulgarten der Montessori-Schule haben wir alle Wohlfühlfaktoren für unsere Bienen geschaffen. Neben Kräuterbeet und Gemüseacker, Obstbäumen und Beerenobst gibt es nun auch eine Wildblumenwiese, eine Oase für Honig- und Wildbienen. Ringsherum herrscht täglich reges Treiben, unsere Schülerinnen und Schüler pflegen die Beete, hacken und ernten. Ein einzigartiges Gefüge aus Schule, Landwirtschaft und Naturschutz.

Einige Viertklässler, Eltern und Lehrkräfte hatten vor gut einem Jahr den Wunsch, in unseren Schulgärten Bienen zu halten – als Diskussionen um Glyphosat und Bienensterben täglich einen festen Platz in den Medien einnahmen. Viele Eltern erklärten sofort ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und riefen die Bienen-AG ins Leben, die die nötigen Rahmenbedingungen wie Spendenakquise, Zuschuss-Anträge, Aktionen mit Schülerinnen und Schülern, Ideen für pädagogische Aktionen und Materialien plant, erstellt und durchführt. Erste pädagogische Unterrichtsmodule und -materialien für Grund- und Sekundarstufe sind so entstanden und werden weiter ausgebaut.

Seit Monaten haben viele Eltern zusammen mit einer Sekundarstufenlehrkraft alle notwendigen Voraussetzungen für den Start der Bienenhaltung geschaffen. Die Sekundarstufenmutter Frau Schulz und die Lehrkraft lassen sich derzeit im Kurs von Markus Hilfenhaus „Wesensgemäße Bienenhaltung“ – die der Philosophie unserer Montessori-Pädagogik entspricht – ausbilden.

Unsere Schülerinnen und Schüler der Grund- und Sekundarstufe agieren Hand in Hand, haben auch in Beeten der Grundstufe Wildblumen gesät, Wildbienenhotels gebaut und somit den „Erdkinderplan“ nach M. Montessori bereichert und die Beuten handwerklich vorbereitet. Unsere Bieneneltern können dank der uns betreuenden Mitglieder der Mellifera-Regionalgruppe „Bienenschwärmer“ in der Fränkischen Schweiz lebendig an den Arbeiten ihrer eigenen Beuten teilhaben: wie Schwarm einfangen, Vorwegnahme eines Volkes, Arbeit an den Bienen.

All das wäre ohne das Engagement zahlreicher Unterstützerinnen und Unterstützer nicht möglich gewesen. Wir danken der Sparkasse Bamberg für ihre Spende aus Mitteln des Sparkassen-PS-Sparen und -Gewinnens, der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH und der Elternschaft. Ebenso geht der Dank an Familie Bickel-Fortmeier für die Überlassung von Teilen ihrer Imkereiausstattung.

„Wir sind stolz auf unsere Bienen und die geplante Schulimkerei.“, sagt Elke Völkl, pädagogische Mitarbeiterin in der Grundstufe. „Ebenso darauf, unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig an die Natur heranzuführen und sie zu sensibilisieren. Denn nur wenn wir die Bienen kennen und sie verstehen, können wir sie auch retten.“

© Grit Spindler