Forchheimer Grüne Liste (FGL) sorgt sich um Biotope

Informationsveranstaltung der FGL

Informationsveranstaltung der FGL

Durch die hohe Nachfrage an Gewerbeflächen im Forchheimer Süden könnten auch wertvolle, für die Artenvielfalt wichtige Biotope vernichtet werden. Darauf hat die Forchheimer Grüne Liste (FGL) bei einer Informationsveranstaltung südlich des bestehenden Gewerbegebiets Sandäcker hingewiesen. Dort ist eine Fläche, auf der der streng geschützte Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling lebt, bedroht. Bereits im Januar sollte dort eine große Fläche als neues Gewerbegebiet ausgewiesen werden, hätte nicht die FGL-Stadtratsfraktion das Ansinnen von der Tagesordnung nehmen lassen.

„Der Artenschwund findet direkt vor unserer Haustür statt“, zitierte FGL-Fraktionsvorsitzende Annette Prechtel den Vorsitzenden des Weltbiodiversitätsrats, Prof. Josef Settele. Es sei aber auch an der Stadt Forchheim, dies zu verhindern. Wer Flächen habe, auf denen seltene Arten vorkämen, trage dafür eine besondere Verantwortung. „Wenn wir Gewerbe ansiedeln wollen, dürfen wir das nicht in wertvollen Biotopen tun“, so Prechtel.

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist eine europaweit streng geschützt Schmetterlingsart, die auf extensiv genutztes, also höchstens schwach gedüngtes und nur einmal spät im Jahr gemähtes Grünland angewiesen ist, erläuterte der Vorsitzende des Bund Naturschutz Forchheim (BN), Ulrich Buchholz. Sie zeichne sich außerdem durch eine ganz besondere Lebensweise aus: Die Raupen brauchen Blüten des immer seltener gewordenen Großen Wiesenknopfs als Nahrung. Sie lassen sich dann von Ameisen in deren Bau schleppen, wo sie sich von deren Brut ernähren, bevor sie als Schmetterlinge den Ameisenbau wieder verlassen.

Neben den seltenen Schmetterlingen kämen im Übrigen auch Pflanzenarten wie etwa die Kuckucks-Lichtnelke vor, die in den letzten Jahrzehnten ebenfalls immer seltener geworden sei. BN und FGL sind sich deshalb einig, dass die fraglichen Flächen im Forchheimer Süden unbebaut bleiben müssen. Nicht zuletzt die Stadt mit OB Kirschstein an der Spitze sei hier in der Pflicht. Er habe schließlich durch seine demonstrative Unterschrift für das Artenschutz-Volksbegehren deutlich gemacht, dass die Stadt dem Artenschutz hohe Priorität einräumt.