Aufruf zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen: „Die Menschen hungern nach Spiritualität“
Erzbischof Schick: „Wir müssen ordentliche Arbeit abliefern“
Zum Welttag um geistliche Berufungen hat Erzbischof Ludwig Schick die Priester, Diakone und die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, mit ordentlicher Arbeit für Nachwuchs in ihren Berufen zu werben. Nur wenn sie selbst geistliche Menschen des Gebetes und des Studiums der Schriftlesung und der Meditation, des Austausches über das geistliche Leben seien, könnten sie gute Arbeit in den Gottesdiensten, der Verkündigung und der Seelsorge leisten. „Das erwarten die Menschen und so machen sie Werbung für die geistlichen Berufe“, sagte Schick am Samstag in einer Predigt in Kemmern. Er betonte: „Die Menschen hungern nach Spiritualität.“ Sie suchten in unserer oft hektischen, lauten und verwirrenden Zeit nach Geistlichen, die ihnen den Sinn des Lebens erschließen und helfen, im Alltag mit Freude und Leid, Hoffnung und Trauer im Vertrauen auf Gott und die Mitmenschen zu leben, und die ihnen Orientierung bei wichtigen Lebensfragen geben.
Zugleich warnte der Erzbischof die Geistlichen vor der Gefahr des Narzissmus: „Wer sich selbst bei der Feier des Gottesdienstes oder in der Verkündigung in den Mittelpunkt bringen will, hat seine Aufgabe nicht erkannt und liefert keine gute Arbeit ab.“ Priester, Diakone, pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten kompetente, qualifizierte Gesprächspartner sein und vor allem gut zuhören können. Sie müssten spüren, wo die Menschen ihre Nöte mit dem Glauben, mit den Mitmenschen und mit sich selbst haben, um ihnen zu helfen, dass sie ihr Leben gut und zufrieden leben und glücklich werden können.
Diese Anforderung, ordentliche Arbeit abzuliefern, gelte auch für die kirchlichen Berufe der Erzieherinnen und Erzieher, der Krankenschwestern und -pfleger, aber auch der Pfarrsekretärinnen, Kirchenmusiker sowie der Kulturschaffenden und -bewahrer in der Kirche. „Auch diese müssen gute Arbeit tun für die Menschen und für das Gemeinwohl.“ Gute Arbeit sowohl in der Pastoral als auch in den kirchlichen Berufen sei die beste Werbung für neue Berufungen.
„Am Welttag um geistliche Berufungen 2019“, so Erzbischof Schick, „sollten wir uns auf unsere Aufgaben besinnen, die Christus uns aufgetragen hat: Wir sollen Licht der Welt und Salz der Erde sein. Das erfüllen wir, wenn wir ordentliche Arbeit abliefern in allen geistlichen und kirchlichen Berufen.“
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