„no show. Oliver Mark“ – Porträtfotografien von Oliver Mark in der Bamberger Stadtgalerie Villa Dessauer

no show.Oliver Mark © Cate Blanchett, Berlin 2005

no show.Oliver Mark © Cate Blanchett, Berlin 2005

Nur noch bis 2. Juni sind die beeindruckenden Porträtfotografien von Oliver Mark in der Bamberger Stadtgalerie Villa Dessauer zu sehen. Mark zählt zu den bekanntesten Porträtfotografen im deutschsprachigen Raum. Die Liste der von ihm porträtierten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte ist sehr lang. Oliver Mark ist ein Meister der Menschenfotografie. Seine Porträts erzählen Geschichten von Verfremdung, sie arbeiten mit Überlagerung, Doppelung, Zersplitterung, Aufspaltung – und geben dabei oft mehr preis als gewollt, sowohl über die Porträtierten als auch über den Fotografen. Die exzellent inszenierten Momentaufnahmen analysieren das Subjekt minutiös und weisen ihm eine Rolle in der Gesellschaft zu. Oliver Mark (geb. 1963) lebt und arbeitet in Berlin, u. a. für die Zeitschriften Architectural Digest, Rolling Stone, Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung Magazin, Stern, Time, Vanity Fair, Vogue und DIE ZEIT. Ausstellungs- und Publikationsprojekte in Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Russland, Rumänien, England, Irland, Schottland, Frankreich, Bulgarien und China. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. 2017 eine Einzelausstellung in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien sowie im Naturhistorischen Museum Wien sowie Gruppenausstellungen in der National Portrait Gallery London.

Mark ist ein Menschensammler, der immer den besonderen Moment erspürt. So hat er viele berühmte Persönlichkeiten mit seiner Kamera eingefangen: Schauspieler wie Cate Blanchett, Anthony Hopkins und Ben Kingsley, Regisseure, Musiker, Philosophen, Politiker wie Angela Merkel und Joachim Gauck, Designer, Mitglieder des Hochadels und vor allem bildende Künstler. no show blättert sich wie ein Who’s who der Kunstszene mit beeindruckenden Porträts von Fernando Botero, Louise Bourgeois, Richard Serra und Luc Tuymans bis zu Katharina Grosse, Isa Melsheimer, Douglas Gordon, Alicja Kwade und vielen anderen.

Bilderrahmen als Motiv

Der Bilderrahmen als Motiv zieht sich durch Marks fotografisches Werk, als Stilmittel, als Spannungsgeber, als Begrenzung und Botschaft. Seien es die leeren Rahmen, die mit ihren schwarzen Flächen auf das titelgebende „Nicht-Erscheinen“ verweisen, oder das Arrangement seiner Arbeiten in üppig vergoldeten Barockrahmen: Die erzeugte assoziative Nähe zur Altmeistermalerei, verstärkt durch das immer wiederkehrende Motiv der Hände oder durch Vanitaszitate im Bild, verfehlt ihre Wirkung nicht, gerade wenn sie ironisch gebrochen wird.

Frühes Interesse

Seine Begeisterung für die Fotografie entdeckte Mark mit neun Jahren, als er bei einem Malwettbewerb den ersten Preis gewann, eine Reise zu den Olympischen Spielen 1972 in München. Zu diesem Anlass schenkte ihm sein Vater seine erste Kamera. Er war fasziniert von den eigenen Bildern, die so anders wirkten als in den Zeitschriften, die er bis dahin kannte. Nach einer Ausbildung zum Fotografen arbeitete er zunächst in den Burda Fotostudios in Offenburg. 1983 machte er sein erstes Porträt von seiner damaligen Freundin Talia in London. 1994 entsteht das erste Künstlerporträt von A.R. Penck, beide Arbeiten sind in dieser Ausstellung zu sehen. Seit 1996 ist er als selbstständiger Fotograf tätig. Als Gaststudent besuchte er die Seminare von Katharina Sieverding (Visual Culture) an der Universität der Künste Berlin, die insbesondere für ihre großformatigen Fotografien bekannt ist. www.oliver-mark.com

Rahmenprogramm

Sonntag 19.5.2019
Internationaler Museumstag, Eintritt frei
14/17 Uhr Kurzführungen

Freitag 31.5.2019, 14 Uhr
Fotoworkshop “Inszenierung der Momentaufnahme“
für Jugendliche und Erwachsene
Jürgen Schraudner, Fotografenmeister beim Stadtarchiv Bamberg, gibt Tipps, wie mit dem richtigen Blick „durch die Linse“ schöne Fotos entstehen. Erste Anregungen können die Teilnehmer*innen bei einer Einführung in der Ausstellung sammeln. Danach geht es auf Motivsuche durch die Gassen der Bamberger Altstadt. Kamera (digital) oder Smartphone mitbringen.
Nur mit Voranmeldung bis zum 28.5. unter museum@stadt.bamberg.de
Dauer: 3 Stunden, Kosten: 20 €

MUSEEN DER STADT BAMBERG
Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer
Hainstraße 4a . 96047 Bamberg
Tel. +49 (0) 951.87 1861 . Kasse
Tel. +40 (0) 951 87 1142 . Verwaltung
museum@stadt.bamberg.de . www.museum.bamberg.de

Öffnungszeiten: Do-So und feiertags 12-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene 6 €, ermäßigt 5 €, Kinder bis 6 Jahre frei, bis 18 Jahre 1 €, Familien 12 €, Studierende 2,50 €