Bamberger „Initiative Radentscheid“ erzielt Erfolg mit Planungsvorschlag
Es war das vereinte Auftreten der Vertreter von Initiative Radentscheid, ADFC, VCD, Agenda 21 und der Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger, welches im Fahrradforum der Stadt Bamberg vor einigen Wochen wohl den Stein des Umdenkens ins Rollen brachte. Dort nämlich wurde von der Stadt die aktuelle Planung für die Friedrichstraße vorgestellt, welche stadteinwärts einen neu anzulegenden sog. „Schutzstreifen“ für Radfahrende von nur 1,5m (gestrichelte Linie, die von Kfz überfahren werden darf) vorsah. Diese Planung wurde jedoch von den o.g. Institutionen unisono abgelehnt und stattdessen ein 2,0m breiter Radfahrstreifen (durchgezogene Linie, die von Kfz nicht überfahren werden darf) gefordert.
Quelle für alle Grafiken/ Bearbeitung durch Initiative Radentscheid:
https://bamberg.sitzung-online.org/pi/___tmp/tmp/45081036283189686/283189686/00157967/67-Anlagen/05/
FriedrichstrbestPlanung1104.pdf
Die o.g. Schutzstreifen stehen zwischenzeitlich immer mehr in der Kritik, weil sie einen Schutz vorgaukeln, der real jedoch nicht gegeben ist und werden auch von ausgewiesenen Experten abgelehnt, vgl. https://www.bike-bild.de/reportage/leute/interview-im-zweifel-fuer-die-sicherheit-709403.html . Insbesondere fühlen sich viele Eltern unwohl, dass ihre Kinder ab 10 Jahren dort auf der Fahrbahn fahren müssen.
Trotz jener Ablehnung fand sich die Planung auch in der am vergangenen Freitag, 03.05.19 veröffentlichten Sitzungsvorlage für den Umwelt- und Verkehrssenat vom letzten Dienstag, 7.05.19 wieder. Die Radaktivisten wiederholten daher ihre Forderung in Form einer satirischen Zeitung, in welcher auch noch einmal kritische Beiträge zu Schutzstreifen zu finden waren.
„Letztlich waren aber unsere Sachargumente wohl einfach zu stichhaltig“ kommentiert Christian Hader von der Initiative Radentscheid die Tatsache, dass die Mehrheit des Umwelt- und Verkehrssenats nun doch den Forderungen der Initiative gefolgt ist. Darüber hinaus freut sich der Radentscheid-Initiator, dass damit ein wichtiger Meilenstein erreicht wurde: „Es handelt sich um den ersten Radfahrstreifen in dieser Breite in Bamberg, noch dazu in zentraler Lage.
Unsere Arbeit trägt nun langsam aber sicher sichtbare Früchte.“ Auch Radentscheid-Co-Initiator Andreas Irmisch – gleichzeitig VCD-Vorsitzender – freut sich über den erzielten Erfolg, mahnt jedoch, dass auch für die stadtauswärtige Richtung zwischen Schönleinsplatz und Wilhelmsplatz eine planerische Lösung gefunden werden müsse: „Ein nur 1,0m breiter Radweg, wo es ständig zu Konflikten mit dem Fußverkehr kommt, welchem ebenfalls nur 1,5m zustehen, ist auf Dauer kein haltbarer Zustand.“ Zunächst einmal sind Hader und Irmisch jedoch froh, dass die politisch Verantwortlichen anscheinend endlich zu verstehen beginnen, worum es der Initiative Radentscheid seit nunmehr mehr als drei Jahren geht: „Der in der Friedrichstraße nun eingeschlagene Weg, der dem Radverkehr mehr Platz zuspricht muss nun gesamtstädtisch konsequent weitergegangen werden. Und selbstverständlich wird der Autoverkehr dafür Platz machen müssen“ kündigt Hader an, dass dies erst der Anfang des Weges ist.
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