FCE Bamberg: Aufsichtsratschef Madlinger über die Gremiumsarbeit
„Finanzielle Schieflage darf sich nie mehr wiederholen“
Der FC Eintracht Bamberg ist wirtschaftlich auf einem soliden Kurs. Dass dies so bleibt, darauf achtet als Kontrollorgan und Ratgeber des Vorstands der Aufsichtsrat. Dessen Vorsitzender Klaus Madlinger gibt im Interview Einblicke über die Arbeit.
Herr Madlinger, Sie sind nun seit über einem Jahr Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Eintracht Bamberg. Was hat Sie damals bewogen, dieses Amt zu übernehmen?
Ich bin seit 1983 Mitglied dieses Vereins, als aktiver Spieler in der Tischtennisabteilung, und habe in all den Jahren viele Höhen und Tiefen im Verein miterlebt. Die letzte Krise Anfang 2016 habe ich noch sehr gut in Erinnerung. Damals habe ich mir gesagt: Wenn die Insolvenz erfolgreich abgeschlossen werden kann, möchte ich dann als langjähriges Vereinsmitglied künftig Verantwortung im Verein übernehmen und im Aufsichtsrat mit dazu beitragen, dass sich solch unglaubliche finanziellen Schieflagen im Fußballbereich wie zuletzt nie mehr wiederholen. Wie? Durch aktive, vorausschauende, verantwortungsvolle Aufsichtsratsarbeit, so wie die Vereinssatzung sie auch vorschreibt. Das sind wir unseren Mitgliedern schuldig.
Als Außenstehender ist Aufsichtsrat und Vorsitz ja ein schöner Titel. Was konkret aber verbirgt sich dahinter, wie arbeitet ihr mit der Vorstandschaft des Vereins zusammen?
Der Titel ist nicht das entscheidende, sondern, wie man dieses Amt ausfüllt. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates leite ich dieses Gremium und arbeite mit meinen vier bzw. drei Aufsichtsratskollegen bei allen wichtigen Fragen, die den Verein betreffen, eng zusammen. Im Übrigen legt die Vereinssatzung eindeutig fest, was die Hauptaufgabe des Aufsichtsrates ist: Die Kontrolle der Führung des Vereins durch den Vorstand. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf dem Fußballbereich bzw. der laufenden Kontrolle des finanziellen Geschehens dort. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand ergibt sich zum einen durch die regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen, an denen der Vorstand teilnimmt. Sie finden mindestens einmal pro Quartal statt. Dabei werden uns vom Vorstand die wichtigen aktuellen wirtschaftlichen Daten vorgelegt und wir sprechen gemeinsam über alle wichtigen Themen im Verein und treffen, wo geboten, auch die notwendigen Entscheidungen. Dazu zählt z.B. die Genehmigung von Rechtsgeschäften wie Mietverträgen, die Verabschiedung des Jahresabschlusses und die Genehmigung des Haushaltsplans. Außerdem gibt es zu den vielen aktuellen Themen laufend persönliche Informationen, Rücksprachen und Abstimmungen. Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit dem Vorstand von Offenheit, vertrauensvollem Umgang und konstruktiven Bearbeiten und Lösen der anstehenden Aufgaben geprägt.
Welche Themen sehen Sie als Vorsitzender des Aufsichtsrates für die Zukunft? Woran muss der Verein aus Ihrer Sicht arbeiten?
Das zentrale Thema ist derzeit die weitere Planung und Gestaltung des Fußballbereiches, insbesondere, wenn der Aufstieg in die Bayernliga gelingen sollte. Der Verein muss auf jeden Fall weiterhin konsequent auf den Nachwuchs aus der eigenen Jugend setzen und darauf achten, dass das ganze finanzierbar bleibt, was in der Bayernliga eine enorme Herausforderung darstellen wird. Es wird nur gelingen, wenn wir realistisch planen und alle Beteiligten, also Verein, Zuschauer, externe Partner, Sponsoren und Gönner, ihren Beitrag leisten. Als weiteren Schwerpunkt des Vereins sehe ich die allgemeine, gesunde Weiterentwicklung des Vereins, im Sinne aller Mitglieder, auch durch Angebote von neuen, attraktiven Sportarten. Unsere noch junge Rugby-Abteilung ist für mich da ein gutes Beispiel. Das wichtigste Thema ist und bleibt aber, dass der Verein finanziell gesund ist und nur so viel Geld ausgibt, wie er auch einnimmt. Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen!
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