Ostereiersuche in Kulmbach: Freunde der Plassenburg beschenkten mehr als 300 Kinder

Taschenlampen als Ostergeschenk

Mehr als siebenhundert Besucher nahmen am Ostermontag die Einladung der Freunde der Plassenburg zu einem Ausflug auf das Kulmbacher Wahrzeichen wahr. Ein Osterspaziergang hat seit vielen Jahrhunderten eine lange Tradition, nicht erst seit Johann Wolfgang von Goethe in Versform darüber schrieb. Er findet seinen Ursprung in dem im Lukasevangelium beschriebenen Gang zweier Jünger nach Emmaus während dessen sie den an Ostern wieder auferstandenen Jesus trafen, aber zunächst nicht erkannten. Sonniges Wetter, blühende Natur und die Einladung der Freunde der Plassenburg nutzten am Ostermontag Hunderte für einen solchen Osterspaziergang zur fast schon traditionellen Eiersuche für Kinder auf dem Festungsberg.

Das Ei ist in der christlichen Tradition ein Symbol für die Auferstehung. Und Eier sowie Schokohasen gab es genug. Das ganze Jahr über hatten die Freunde der Plassenburg geplant und Spenden gesammelt, von denen jetzt die Kinder im Rahmen der Eiersuche profitieren konnten. Zwischen den Festungsmauern auf den Wiesen hatten die Freiwilligen des Vereins Spaß und Spannung für mehr als 300 Kinder und etwa die doppelte Anzahl erwachsener Begleiter organisiert.

Im Kasernenhof empfing der Vereinsvorsitzende Peter Weith eine riesige Menge erwartungsfroher Kinder, meist zwischen drei und dreizehn Jahren. Weith gab die Regeln des Osterhasen vor: Jedem Kind sei es erlaubt, im Bereich der Wiesen und Wege zwischen äußerem und innerem Westrondell bis vor die Südmauern des Arsenalbaus bei seiner Suche ein Kunststoffei aufzulesen und es im „Büro des Osterhasen“ vor dem Portal der Schlosskirche im Schönen Hof gegen ein Geschenk einzutauschen.

Daneben verteilten die Assistenten des Osterhasen aus den Reihen des Vereins eifrig kleine Naschereien, um den Kleinen die Suche noch etwas zu versüßen. Bemerkenswert diszipliniert ließen sich die vielen Kinder unter der Führung von Peter Weith durch das Buchwaldtor in Richtung Osten geleiten und von dort in den südlichen Wallgraben zum so genannten „Bierweg“.

Lachend und schreien tollten die Kinder durch die Wiesen. Sie untersuchten Bäume, Parkbänke, Mauern, Kanonenstellungen und Tore auf der Suche nach den bunten Tauschobjekten für den Osterhasen. Kaum gefunden rannten die Kleinen mit ihrem Kunststoffei durch den Kasernenhof hinauf zur Hochburg in den Schönen Hof. Doch selbst Kinder, die kein Ei mehr fanden, wurden nicht enttäuscht. Verkleidet als Osterhasen belohnten Andrea Senf und Katrin Geyer jedes der Kinder. Keines ging leer aus, die Helferinnen und Helfer der Freunde der Plassenburg hatten genug Naschereien für alle Kinder dabei. Interessanter Weise fanden Dynamo-betriebene Taschenlampen mit dem Vereinslogo und der Plassenburg reißenden Absatz bei den Kleinen.

Im Schönen Hof bildete sich etwa eine Viertelstunde nach Beginn der Suche eine immer länger werdende Schlange aus Kindern und deren Begleitpersonen. Schließlich reichte die Reihe der geduldig Wartenden über den halben Hof. Ohne Murren harrten die Kinder aus, bis ihnen eine der beiden reizenden Osterhäsinnen ihr Geschenk aushändigte. Hundertfache „Dankeschöns“ aus Kindermündern waren die Antwort.

Peter Weith zeigte sich nicht nur wegen der großen Anzahl an Teilnehmern erfreut, sondern auch deshalb, weil die Suche und die Eintauschaktion in Ruhe und Frieden abliefen, da niemand befürchten musste, zu kurz zu kommen. Der Vereinsvorsitzende stellte zufrieden fest, dass es in diesem Jahr wieder deutlich mehr Kinder waren, die ihren Weg auf die Plassenburg gefunden hatten: „Da alle Kinder einzeln ihre Eier beim Osterhasen abgeben, können wir ziemlich genau zählen, viele es waren. Heuer haben deutlich mehr als 300 Kinder an der Eiersuche beteiligt.“ Darunter gäbe es zwar viele, die schon in den Vorjahren einmal an der Aktion des Vereins teilgenommen hätten, wichtig es es den Freiwiliigen Helfern um die Vorstände Peter Weith, Jennifer Grafunder und Holge Peilnsteiner, dass mit dieser jährlichen Osterveranstaltung viele Kinder das erste Mal in ihrem Leben auf die Plassenburg kämen. Die Vorsitzenden dankten den Vertretern der Bayerischen Schlösserverwaltung, allen voran der Leiterin der örtlichen Verwaltung Christine Maget und dem Kastellan Harald Stark für ihre Unterstützung.

Angesichts der großen Menge an Menschen im Schönen Hof und der vielen glücklichen Kinder fügte Weith hinzu: „Wir Freunde der Plassenburg zeigen, dass es auch mit privatem, bürgerlichem Engagement zu schaffen ist, hunderte von Kindern und ihre Familien auf die Burg zu bringen“. Die seit 2002 alljährlich stattfindende Aktion soll für Kinder die Initialzündung für ein Interesse an der Plassenburg sein und zeigen, dass der Verein Freunde der Plassenburg in der Lage ist, allen Altersgruppen ein attraktives Angebot zu machen.