Erzbischof Schick wäscht Mitgliedern der Domchöre in der Abendmahlsmesse die Füße

Symbolbild Religion

„Jesus will, dass wir mit ihm kommunizieren“

Erzbischof Ludwig Schick hat in der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag Frauen und Männern der Domchöre die Füße gewaschen. Diese Tradition erinnert daran, dass auch Jesus am Abend vor seinem Tod beim letzten Abendmahl seinen Jüngern die Füße gewaschen hat. „Für gute Kommunikation in der Liturgie mit Jesus und untereinander braucht es alle unsere Sinne. Die Musik trägt ganz viel dazu bei“, sagte Schick. Alle, die an der Dommusik beteiligt seien, hätten Anteil daran, dass die Kommunikation in der Liturgie gelinge. Für ihren ehrenamtlichen und zeitaufwändigen, oft auch anstrengenden Dienst gelte ihnen Anerkennung und großer Dank.

Erzbischof Schick betonte, die Eucharistiefeier sei die höchste Form der Kommunikation mit dem auferstandenen Jesus Christus. „Jesus will, dass wir mit ihm kommunizieren, um mit ihm eins zu werden. Dazu hat er die Eucharistie eingesetzt.“ Das müsse den Alltag der Christen prägen und in ihrem Tun spürbar sein: „Eins mit Jesus Christus für Friede und Heil der Menschen.“ Die Kommunikation mit Jesus Christus könne nie ein individuelles Ereignis sein. „Wir Menschen können nur miteinander gut leben, glücklich werden und in den Himmel kommen.“ Deshalb habe Jesus sein Leben für alle Menschen gegeben, deshalb seien die Christen in jeder Eucharistie mit allen Gliedern der Kirche und der ganzen Menschheit verbunden. „Damit sie eins sind wie wir, du in mir und ich in dir“, habe Jesus zum Vater im Himmel gebetet.

Das Kriterium für den Gang und die Zulassung zur Kommunion, so Erzbischof Schick, müsse daher der Wille sein, mit Jesus Christus zu kommunizieren, mit seinem Tod, der die Sünde und das Böse überwindet und mit seiner Auferstehung zu einem Leben der Liebe, des Friedens, der Solidarität, des Wohlwollens und der Güte. „Jesus teilt auch unsere Schwächen und ist sogar bei uns, wenn wir sündigen und fallen; er mahnt uns dann im Gewissen und hilft uns, wieder aufzustehen.“

Mit dem Gründonnerstag beginnen die drei heiligen Tage (Triduum). Am Karfreitag wird des Leidens und Sterbens Jesu gedacht und in der Osternacht seine Auferstehung gefeiert. Die Fußwaschung im Bamberger Dom hat Erzbischof Schick in den vergangenen Jahren unter anderen an ehrenamtlich Engagierten, Flüchtlingen oder Krippenbauern vorgenommen.